Das Wiki Blog - Blog-Beiträge für August 2020

Resistenzen bei Antimykotika in Indien (NEWSBLOG)

Dermatophytosen haben in Indien in der jüngeren Vergangenheit beispiellose Veränderungen erfahren. Diese Studie testete die Wirksamkeit von oralem Fluconazol, Griseofulvin, Itraconazol und Terbinafin bei chronischer und chronisch rezidivierender Tinea corporis, Tinea cruris und Tinea faciei bei 200 Patienten. Nach 4 Wochen waren alle Medikamente ähnlich unwirksam, mit Heilungsraten von 8% oder weniger. Nach 8 Wochen war die Anzahl der geheilten Patienten wie folgt: Itraconazol 33 (66%), Fluconazol 21 (42%), Terbinafin 14 (28%) und Griseofulvin 7 (14%).

Quelle:

Br J Dermatol. 2020 Jun 15. http://doi.org/10.1111/bjd.19146

Limited effectiveness of four oral antifungal drugs (fluconazole, griseofulvin, itraconazole and terbinafine) in the current epidemic of altered dermatophytosis 

in India: results of a randomized pragmatic trial.

Singh S, Chandra U, Anchan VN, Verma P, Tilak R.

Prädiktive dermatoskopische Melanom-Marker (NEWSBLOG)

Ein hinsichtlich der Diagnose verblindeter Dermatopathologe bewertete dermoskopische und histologische Merkmale atypischer Pigmentläsionen. Glänzende weiße Streifen und ein inverses Netzwerk waren für Melanome oder schwere Atypien am prädiktivsten.

Quelle:

J Am Acad Dermatol. 2020 May 21:S0190-9622(20)30949-X. http://doi.org/10.1016/j.jaad.2020.05.080.

A Retrospective Cohort Study of the Diagnostic Value of Different Subtypes of Atypical Pigment Network on Dermoscopy.

Shi K, Kim D, Mohan LS, Garfield EM, Quan VL, Zhang B, Panah E, Compres EV, Khan AU, Gerami P.

IVIG bei Epidermolysis bullosa pruriginosa (NEWSBLOG)

Die Epidermolysis bullosa pruriginosa (EBP) ist eine seltene klinische Variante der Epidermolysis bullosa dystrophica, die durch traumabedingte Bullae-Bildung, Milia und Nageldystrophie bei schwerem Pruritus gekennzeichnet ist. Die juckreizhemmende Behandlung von EBP konzentriert sich auf Immunsuppressiva mit begrenzter Wirksamkeit. In der unten zitierten Studie wurden die klinischen Merkmale von Patienten bestimmt, bei denen in drei aufeinander folgenden Generationen EBP diagnostiziert wurde. Die Hautläsionen waren gegenüber hochdosierten systemischen Steroiden und der Behandlung mit Cyclosporin refraktär. Die Läsionen besserten sich allerdings unter intravenöser Immunglobulintherapie signifikant.

Quelle:
Int J Dermatol. 2020 Jul;59(7):851-855. http://doi.org/10.1111/ijd.14951

Promising effect of intravenous immunoglobulin therapy for epidermolysis bullosa pruriginosa.

Ertop P, Vural S, Gökpınar Ili E, Durmaz CD, Heper AO, McGrath JA, Ilgın RH, Boyvat A.

Progress der aktinischen Keratose zum invasiven Karzinom (NEWSBLOG)

Die aktuellen histopathologischen Klassifikationen für aktinische Keratosen sind subjektiv und histopathologische Faktoren, die das Fortschreiten zum invasiven Plattenepithelkarzinom (SCC) vorhersagen, sind unklar. In dieser retrospektiven Studie wurde ermittelt, dass sich 5 von 498 Fällen zu SCC entwickelten. In der multivariaten Analyse war nur der Anteil an Keratinozyten-Atypien ein unabhängiger prädisponierender Faktor für das Fortschreiten zum invasiven SCC.

Quelle:

J Eur Acad Dermatol Venereol. 2020 May 26. http://doi.org/10.1111/jdv.16680

Histopathological predictor of the progression from actinic keratosis to squamous cell carcinoma: Quantitative computer-aided image analysis.

Lee DY, Kim BR, Yang S, Kim M, Yoon TY, Youn SW.

Steigerung der Minoxidil-Wirkung (NEWSBLOG)

Als Prodrug muss Minoxidil durch Sulfotransferase-Enzyme in Minoxidilsulfat umgewandelt werden. Diese Studie zeigt eine verstärkte Induktion der Sulfotransferaseaktivität in Haarfollikeln durch adjuvante Anwendung eines liposomalen Natriumbicarbonat-Boosters, der den pH-Wert der follikulären Stammzellen erhöht.

Quelle:

J Eur Acad Dermatol Venereol. 2020 May 20. http://doi.org/10.1111/jdv.16645.

Novel topical booster enhances follicular sulfotransferase activity in patients with androgenetic alopecia: a new strategy to improve minoxidil response.

Ramos PM, McCoy J, Wambier C, Shapiro J, Vañó-Galvan S, Sinclair R, Goren A.

MC1R-Polymorphismen und Melanom-Phänotyp (NEWSBLOG)

Melanocortin-1-Rezeptor (MC1R)-Polymorphismen interagieren mit CDKN2A-Mutationen, die das Melanomrisiko modulieren, und tragen zu einem weniger verdächtigen klinischen und dermoskopischen Erscheinungsbild von Melanomen bei. 

Quelle:

J Eur Acad Dermatol Venereol. 2020 May 26. http://doi.org/10.1111/jdv.16679

Dermoscopy comparative approach for early diagnosis in familial melanoma: influence of MC1R genotype.

Longo AC, Barquet V, Hernandez E, Marghoob AA, Potrony M, Carrera C, Aguilera P, Badenas C, Malvehy J, Puig S.

Lineare, glänzende weiße Strukturen bei Melanomen (NEWSBLOG)

Die polarisierte Dermoskopie ermöglicht die Visualisierung von linear glänzenden weißen Strukturen in Melanomen, von denen angenommen wird, dass sie auf das Vorhandensein von Fibrose in der Dermis zurückzuführen sind. In der unten zitierten Studie, die 118 nicht-akrale, nicht-faciale Melanome mit glänzend weißen Strukturen umfasste, bestand das Ziel darin, die Existenz von zwei Arten (glänzend weiße Streifen und weiße Stränge) linear glänzender weißer Strukturen festzustellen und deren Assoziation mit unterschiedlichen histologischen Strukturen zu bewerten. In Bezug auf glänzend weiße Streifen bestand eine statistisch signifikante positive Assoziation zur Fibrose in der papillären Dermis. In Bezug auf weiße Stränge gab es statistisch signifikante positive Assoziationen zu Hyperkeratose, Breslow-Index von mindestens 0,8 mm und Akanthose. Eine Sensitivitäts- und Spezifitätsuntersuchung ergab, dass das Vorhandensein von glänzend weißen Streifen am sensitivsten (81,7%) und spezifischsten (72,3%) für Fibrose in der papillären Dermis war; und das Vorhandensein weißer Stränge war am sensitivsten (91,1%) und spezifisch (85,7%) für Hyperkeratose.

Quelle:

J Dermatol. 2020 Jun 14. http://doi.org/10.1111/1346-8138.15457.

Heterogeneity in the linear shiny white structures in melanomas seen with polarized light according to histopathological association: Cross-sectional observational study in 118 cutaneous melanomas.

Bañuls J, Francés L, Niveiro M, Juan G, Schneller-Pavelescu L, Illán F, Sánchez-Payá J, Nagore E, Moreno I, Lallas A, 

Zaballos P.

Neuer antiviraler Wirkstoff bei Herpes Zoster (NEWSBLOG)

Im Juli 2017 erteilte das japanische Ministerium für Gesundheit, Arbeit und Soziales erstmals eine Genehmigung für das Inverkehrbringen von Amenamevir. Amenamevir hat einen anderen Wirkmechanismus als zuvor zugelassene synthetische Nukleosidverbindungen zur Behandlung von Herpes zoster, einschließlich Aciclovir, Valacyclovir und Famciclovir. Die übliche Erwachsenendosis beträgt 400 mg Amenamevir p.o. einmal täglich für 7 Tage. Der Vorteil ist die Fähigkeit, Herpes zoster zu heilen und postherpetischen Neuralgien vorzubeugen. Die häufigsten Nebenwirkungen sind ein Anstieg der N-Acetyl-β-D-Glucosaminidase- und α1-Mikroglobulinspiegel im Urin. Basierend auf der detaillierten Auswertung der eingereichten klinischen Studien scheint es jedoch keine ernsthaften Sicherheitsbedenken hinsichtlich Amenamevir in Bezug auf die Niere sowohl bei Nierengesunden als auch bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion zu geben.

Quelle:
J Dermatol. 2020 May 18. http://doi.org/10.1111/1346-8138.15393

Pharmaceuticals and Medical Device Agency approval summary: Amenamevir for the treatment of herpes zoster.

Shoji N, Tanese K, Sasaki A, Horiuchi T, Utsuno Y, Fukuda K, Hoshino Y, Noda S, Minami H, Asakura W.

Tumormarker für Lymphknotenbefall bei etramammärem Morbus Paget (NEWSBLOG)

Die meisten Fälle von extramammärem Morbus Paget werden frühzeitig diagnostiziert. Für fortgeschrittene Fälle stehen nur wenige wirksame Behandlungen zur Verfügung und die Prognose ist schlecht. Daher ist die Entwicklung empfindlicher Biomarker für metastasierte Fälle eine entscheidende Herausforderung. 138 Patienten wurden nach regionaler Lymphknotenmetastasierung und Fernmetastasierung in drei Gruppen eingeteilt, um die Beziehung zwischen Metastasierung und verschiedenen Tumormarkern zu evaluieren: Serum-CEA, CA19-9, CA125, CA15-3 und Cytokeratin 19 Fragment (CYFRA)). Bezüglich Fernmetastasierung wies jeder Biomarker eine hohe Sensitivität und Spezifität auf. Die Sensitivitäten und Spezifitäten für regionale Lymphknotenmetastasen waren wie folgt: CEA 50,0% und 88,6%; CA19-9 50% und 89,5%; CA125 0% und 98,2%; CA15-3 0% und 96,0% und CYFRA 66,7% bzw. 95,0%. Die Sensitivität der Kombination von lediglich CEA und CYFRA betrug 83,3%.

Quelle:

J Dermatol. 2020 May 16. http://doi.org/10.1111/1346-8138.15392.

Combined serum carcinoembryonic antigen and cytokeratin 19 fragment levels provide a sensitive biomarker for lymph node metastasis in extramammary Paget's disease.

Kato H, Nakamura M, Watanabe S, Oda T, Morita A.

Reduktion von humanen β-Defensinen bei Papulopustulen durch EGFRI (NEWSBLOG)

Epidermale Wachstumsfaktor-Rezeptor-Inhibitoren (EGFRIs) verursachen häufig kutane Nebenwirkungen wie papulopustulöse Eruptionen. Der Mechanismus der Reaktionen bleibt jedoch unklar. Die u.g. Arbeitsgruppe untersuchte, ob EGFRIs einen Einfluss auf die angeborene Immunantwort in der Haut von Patienten haben. In den Stratum Corneum-Proben von Patienten, die mit monoklonalen EGFR-Antikörpern (mAbs) behandelt wurden, wurden vor und nach Beginn der Therapie die Spiegel an humanen β-Defensinen (hBDs), die als erste Verteidigungslinie gegen Infektionen durch pathogene Mikroorganismen dienen, gemessen. Im Gegensatz zu den Befunden bei Patienten ohne Eruptionen wurde bei Patienten, die papulopustulöse Eruptionen entwickelten, eine signifikante Abnahme der hBD1- und hBD3-Produktion beobachtet. Ähnliche Veränderungen zeigten sich bei der hBD2-Produktion. Diese Ergebnisse könnten darauf hindeuten, dass eine Verringerung der hBD zur erhöhten Inzidenz von papulopustulösen Eruptionen beiträgt.

Quelle:

Clin Exp Dermatol. 2020 May 27. http://doi.org/10.1111/ced.14311.

Reduced induction of human β-defensins is involved in the pathological mechanism of cutaneous adverse effects caused by EGFR monoclonal antibodies.

Ommori R, Nakamura Y, Miyagawa F, Shobatake C, Ogawa K, Koyama F, Sho M, Ota I, Kitahara T, Hontsu S, Muro S, Asada H.

Erstellt von Administrator am 2005/01/28 16:50
  

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