Das Wiki Blog - Blog-Beiträge für Juni 2021

Aquagenes Akrokeratoderm in der Covid-19-Pandemie (NEWSBLOG)

Das aquagene Akrokeratoderm ist eine seltene, flüchtige Form der erworbenen palmoplantaren Keratodermie, die durch kurzzeitigen Kontakt mit Wasser entsteht und durch weiße, transparente Papeln und Plaques gekennzeichnet ist, die normalerweise in den palmaren Regionen der Hand lokalisiert sind. Die Pathogenese des aquagenen Akrokeratoderms ist nicht vollständig geklärt und wird mit einer erhöhten Salzkonzentration in den Epidermiszellen bei erhöhter Wasserbindungsfähigkeit des Stratum corneums in Verbindung gebracht. Dies Publikation berichtet über 6 Patienten, die ein aquagenes Akrokeratoderm entwickelten, nachdem die Hände während des Ausbruchs der COVID-19-Pandemie häufiger gewaschen wurden (Handwaschfrequenz zwischen 15 und 25 Mal täglich).

Quelle:

Dermatol Ther. 2021 Mar;34(2):e14796. http://doi.org/10.1111/dth.14796.

Aquagenic acrokeratoderma due to frequent handwashing during the COVID-19 pandemic outbreak.

Karagün E.

Triggerung von Akne und Rosacea durch Mundschutzmasken (NEWSBLOG)

Masken sind für die COVID-19-Prävention unerlässlich, verändern aber die Mikroumgebung der Gesichtshaut und lösen mutmaßlich entzündliche faciale Dermatosen aus. In dieser multizentrischen, prospektiven Beobachtungsstudie wurden unbehandelte, stabile Akne- und Rosacea-Patienten aufgenommen, die während des Lockdowns mindestens 6 Stunden pro Tag Masken trugen. Nach 6 Wochen zeigten Patienten mit Akne einen erhöhten Global Acne Grading Scale-Score in maskenbezogenen Hautarealen. Ebenso zeigten Patienten mit Rosacea nach 6  Wochen eine subjektive und objektive Befundverschlechterung. Bemerkenswerterweise berichteten die Patienten auch über eine deutliche Verschlechterung ihrer Lebensqualität.

Quelle:

Dermatol Ther. 2021 Mar;34(2):e14848. doi: 10.1111/dth.14848.

COVID-19 related masks increase severity of both acne (maskne) and rosacea (mask rosacea): Multi-center, real-life, telemedical, and observational prospective study.

Damiani G, Gironi LC, Grada A, Kridin K, Finelli R, Buja A, Bragazzi NL, Pigatto PDM, Savoia P.

Baricitinib p.o. plus PUVA bei LSA (NEWSBLOG)

Dieser Fall berichtet über einen Patienten mit Lichen sclerosus et atrophicus (LSA), der nicht auf topische Kortikosteroide, topisches Tacrolimus und orales Hydroxychloroquin ansprach. Daher wurde eine Off-Label-Therapie mit oralem Baricitinib 2 mg täglich plus PUVA zweimal wöchentlich begonnen, was zu einer signifikanten Verbesserung führte. Dies ist der erste Fall einer erfolgreichen Behandlung des LSA mit einer deratigen Kombinationstherapie.

Quelle:

Dermatol Ther. 2021 Feb 17:e14896. http://doi.org/10.1111/dth.14896.

Lichen sclerosus successfully treated with baricitinib plus psoralen and ultraviolet A.

Li J, Zheng W, Tang J, Yang B.

Extrakorporale Stoßwellen bei Morbus Dupuytren (NEWSBLOG)

Der Morbus Dupuytren ist eine fortschreitende fibroproliferative Erkrankung der Hand. Im nodulären Stadium der Dupuytren-Krankheit können Schmerzen die täglichen Handaktivitäten einschränken und zu Fingerkontrakturen führen. Diese randomisierte kontrollierte Studie zeigte, dass durch fokussierte elektromagnetische hochenergetische extrakorporale Stoßwellen eine signifkante Schmerzreduktion in den Nodi bei Morbus Dupuytren erzielt werden kann.

Quelle:

Lasers Med Sci. 2021 Jan 23. http://doi.org/10.1007/s10103-021-03254-9.

Focused electromagnetic high-energetic extracorporeal shockwave (ESWT) reduces pain levels in the nodular state of Dupuytren's disease-a randomized controlled trial (DupuyShock).

Knobloch K, Hellweg M, Sorg H, Nedelka T.

UVB-Schutz durch Verzehr von Mandeln (NEWSBLOG)

Mandeln sind eine reiche Quelle von phenolischen und polyphenolischen Verbindungen, die antioxidativ wirken. In-vitro- und in-vivo-Studien haben gezeigt, dass die topische Anwendung von Mandelöl und Mandelhautextrakt die UVB-induzierte Lichtalterung reduziert. 39 Teilnehmerinnen (18-45 Jahre) mit Fitzpatrick-Hauttyp II-IV wurden randomisiert angewiesen, 12 Wochen lang täglich entweder 1,5 Unzen Mandeln (42,6 g) oder 1,8 Unzen Brezeln (51 g) täglich zu konsumieren. Die minimale Erythemdosis (MED) wurde unter Verwendung eines standardisierten Protokolls bestimmt. Die MED war bei den Probanden, die Mandeln konsumierten, im Vergleich zur Kontrollgruppe, die Brezeln konsumierte, erhöht. Es gab keine Unterschiede zwischen den Gruppen in Bezug auf Rauheit, Melaningehalt, Feuchtigkeit oder Talgsekretion auf der Gesichtshaut.

Quelle:

J Cosmet Dermatol. 2021 Jan 24. http://doi.org/10.1111/jocd.13946.

Almond consumption increased UVB resistance in healthy Asian women.

Li JN, Henning SM, Thames G, Bari O, Tran PT, Tseng CH, Heber D, Kim J, Li Z.

Biologikum-Gabe bei Krebsvorerkrankung (NEWSBLOG)

Biologika sind in der Vergangenheit mit einem mutmaßlich erhöhten Risiko einer neoplastischen Reaktivierung oder eines neu auftretenden Malignoms verbunden gewesen. In dieser retrospektiven Single-Center-Studie wurden 16 Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Psoriasis mit der Diagnose einer Krebserkrankung in den letzten 10 Jahren analysiert, die bis zu mindestens 96 Wochen lang mit Biologika behandelt wurden. Bei fünf dieser Patienten wurde in den letzten 5 Jahren eine Krebserkrankung diagnostiziert. Die onkologische Nachsorge zeigte während des gesamten Beobachtungszeitraums keine Verschlechterung oder Reaktivierung des Krebses. Auch wurden keine neuen Malignome beobachtet. Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass sich Biologika bei Psoriasis-Patienten mit einer Krebs-Vorgeschichte als sicher und wirksam erwiesen haben. Weitere Untersuchungen hierzu sind wegen des hohen Wirkungsgrades der Biologika bei den Psoriasis-Patienten wünschenswert.

Quelle:

J Dermatolog Treat. 2021 Feb 15:1-5. http://doi.org/10.1080/09546634.2021.1886231.

Biologic therapies for plaque type psoriasis in patients with previous malignant cancer: long-term safety in a single- center real-life population.

Valenti M, Pavia G, Gargiulo L, Facheris P, Sanna F, Borroni RG, Costanzo A, Narcisi A.

MTX plus Vitamin D bei Psoriasis (NEWSBLOG)

Diese prospektive randomisierte Vergleichsstudie umfasste 30 Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Psoriasis, die entweder Methotrexat allein oder Methotrexat plus Vitamin D i.m. für 3  Monate erhielten. Am Ende der Studie nahmen die Intima-Media-Dicke der Karotis und der systolische Blutdruck in beiden Gruppen ab, jedoch nur statistisch signifikant in der Methotrexat-Gruppe. In der Methotrexat-Gruppe wurde ein Anstieg der Triglyceride und des Cholesterinspiegels beobachtet, während die kombinierte Gruppe mit  Vitamin-D-Substitution bessere Werte aufwies. Die Autoren kamen zu dem Schluss, dass Methotrexat die Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Psoriasis verringern kann; die Zugabe von Vitamin D zu Methotrexat kann die Lipidhomöostase, insbesondere in Bezug auf Cholesterin- und Triglycerid-Werte, schützen.

Quelle:

J Dermatolog Treat. 2021 Jan 25:1-12. http://doi.org/10.1080/09546634.2021.1871581.

The impact of methotrexate therapy with vitamin D supplementation on the cardiovascular risk factors among patients with psoriasis; a prospective randomized comparative study.

El-Hanafy GM, El-Komy MHM, Nashaat MA, Rady NH, Abd El-Salam H, Said ER.

Antipruriginöse Power von Doxepin (NEWSBLOG)

Die FDA genehmigt Doxepin-Dosen von bis zu 300 mg/Tag aufgrund signifikanter interindividueller Unterschiede im Cytochrom-P450-abhängigen Metabolismus (Möglichkeit schneller Metabolisierer). Der wirksame Serumspiegel bei der Behandlung von Depressionen liegt typischerweise zwischen 50-250 ng/ml. Die antihistaminerge Wirkung von Doxepin wurde > 50-mal höher als die von Hydroxyzin (Atarax ©) berechnet. Die unten zitierte Veröffentlichung berichtet über den Fall eines psychiatrisch unauffälligen Patienten mit langjährigem therapierefraktärem Juckreiz der Kopfhaut, der nach langsamer Dosissteigerung hervorragend auf 280 mg Doxepin pro Tag über Jahre hinweg ansprach. EKG-Kontrollen zeigten keine Verlängerung des QT-Intervalls.

Referenz-Foto: UV-geschädigte Kopfhaut mit chronischem Pruritus

Quelle:

JAAD Case Rep. 2020 Dec 24;8:71-73. http://doi.org/10.1016/j.jdcr.2020.12.017.

High-dose doxepin for the treatment of chronic, intractable scalp pruritus.

Chan S, Reddy V, Myers B, Brownstone N, Thibodeaux Q, Koo J.

Kalzifizierendes Basalzellkarzinom (NEWSBLOG)

Verkalkungen finden sich histologisch in ca. 15% aller Basalzellkarzinome, häufiger in aggressiven Varianten. Für diese weißen Globuli wurde die dermatoskopische Bezeichnung „multiple aggregierte gelb-weiße Globuli“ (englisches Akronym: MAY) vorgeschlagen. Differenzialdiagnostisch sollte an ein Basalzellkarzinom mit trichoepitheliomatöser Differenzierung gedacht werden (siehe Foto).

Quelle:

Dermatol Pract Concept. 2020 Jan 29;11(1):e2021103. http://doi.org/10.5826/dpc.1101a103.

White Globules in Basal Cell Carcinoma: A Dermoscopic Sign With Preoperative Implications.

Pagnoni A, Giroud S, Koulouri A, Hohl D, Gaide O.

Botulinum bei lokalisiertem Pruritus (NEWSBLOG)

Botulinumtoxin ist ein Neurotoxin, das eine schlaffe Muskellähmung verursacht. Es wird derzeit für ästhetische Eingriffe und zur Behandlung bei fokaler Hyperhidrose verwendet. Ziel dieser Studie war es, die Wirksamkeit und Sicherheit einer intradermalen Injektion von Botulinumtoxin A bei der Behandlung von lokalisiertem, therapierefraktärem chronischem Pruritus zu bewerten (2 bis 3 ml unkonservierte Kochsalzlösung zur Verdünnung jeder Durchstechflasche (50 Einheiten) Botulinumtoxin A; Endkonzentration von 2 bis 2,5 U/0,1 cm³). 32 Patienten wurden eingeschlossen (12 mit Lichen simplex chronicus, 4 mit inverser Psoriasis, 4 mit Juckreiz nach Verbrennung, 4 mit Lichen ruber planus, 4 mit hypertrophem Lichen ruber planus und 4 mit postherpetischer Neuralgie). In allen untersuchten Fällen gab es statistische Verringerungen der visuellen Analogskala. Botulinumtoxin A scheint eine sichere und wirksame Therapie bei lokalisiertem Pruritus zu sein.

Quelle:

J Clin Aesthet Dermatol. 2020 Dec;13(12):12-17.

Evaluation of Botulinum Toxin Type A Injection in the Treatment of Localized Chronic Pruritus.

Gharib K, Mostafa A, Elsayed A.

Erstellt von Administrator am 2005/01/28 16:50
  

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