Das Wiki Blog - Blog-Beiträge für Juli 2022

Jul 29 2022

Botulinum-Kombinationstherapie bei androgenetischer Alopezie (NEWSBLOG)

37 Patienten mit androgener Alopezie wurden mit Finasterid und Minoxidil als Standardtherapie behandelt und erhielten zu Beginn einer 6-monatigen Behandlung randomisiert subkutane Injektionen von Botulinumtoxin A in eine Kopfhälfte. Vor der Behandlung sowie nach 3 und 6 Monaten wurde das Haarwachstum der Patienten fotografiert und ausgewertet. Nach 3 und 6 Behandlungsmonaten war die Haardichte höher als vor der Behandlung (p < 0,05), und die Haardichte auf der Seite der Botulinumtoxin A-Injektion war höher als die der Kontrollseite (p < 0,05 ). Nach 6-monatiger Behandlung betrug die Ansprechrate von Botulinumtoxin A in Kombination mit Finasterid und Minoxidil 77,5 %, wobei keine signifikanten Nebenwirkungen beobachtet wurden. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Finasterid und Minoxidil eine signifikante Wirkung auf die androgenetische Alopezie haben, und die Wirkung wird nach Kombination mit einer subkutanen Injektion von Botulinumtoxin A weiter verstärkt.

Quelle:

J Cosmet Dermatol. 2022 Jun 25. http://doi.org/10.1111/jocd.15179.

A study of combination unilateral subcutaneous botulinum toxin a treatment for androgenetic alopecia.

Tian K, Gao S, Jia Z, Xu W, Li K, Wu L.

Jul 27 2022

Apremilast-Biologikum-Kombinationstherapie bei Psoriasis (NEWSBLOG)

Die Evidenz für die Verordnung von small-molecule Substanzen zu einer laufenden Biologikum-Behandlung ist spärlich, aber Kombinationstherapien scheinen bei entsprechend ausgewählten Patienten mit Psoriasis vorteilhaft zu sein. Die Wirksamkeit und Sicherheit einer Kombinationstherapie mit Apremilast und Biologika wurde bei insgesamt 172 Patienten mit Psoriasis überprüft. Zu den klinischen Subtypen gehörten Plaque-Psoriasis (n = 164), palmoplantare Pustulose (n = 7) und akute pustulöse Psoriasis (n = 1). Der Beobachtungszeitraum reichte von 3 Wochen bis 24 Monaten. Im Allgemeinen wurde die Kombinationstherapie aus Apremilast und Biologikum als sicher beschrieben; ein einziges schwerwiegendes unerwünschtes Ereignis wurde registriert (Krankenhauseinweisung aufgrund von Gewichtsverlust). Nebenwirkungen waren ansonsten meist mild und gastrointestinal. In Studien, in denen Apremilast als Mono- und Kombinationstherapie verglichen wurde, wurden keine Unterschiede bei den Nebenwirkungen beobachtet. Die Evidenz für eine kombinierte Behandlung mit Apremilast und Biologikum ist jedoch begrenzt und auf retrospektive Studien unterschiedlicher Qualität beschränkt. Basierend auf den verfügbaren Daten kann Apremilast eine wirksame und sichere Zusatzoption zu einer biologischen Therapie darstellen; es sind jedoch weitere klinische Untersuchungen erforderlich.

Quelle:

Am J Clin Dermatol. 2022 Jun 23. http://doi.org/10.1007/s40257-022-00703-1.

Combination Therapy with Apremilast and Biologics for Psoriasis: A Systematic Review.

Gyldenløve M, Alinaghi F, Zachariae C, Skov L, Egeberg A.

Jul 25 2022

Nebennierenrindeninsuffizienz nach Absetzen topischer Steroide bei Psoriasis (NEWSBLOG)

In diesem Fallbericht stellen die Autoren einen 65-jährigen Mann mit Psoriasis-Erythrodermie vor, der Gelenkschmerzen, Muskelschmerzen, Müdigkeit und Kopfschmerzen entwickelte, nachdem eine Biologikum-Therapie mit Brodalumab begonnen und die Dosis eines topisch wirksamen Kortikosteroids zur Behandlung der Psoriasis reduziert worden war. Da seine Kortisolspiegel im Plasma verringert waren und sich die Kortisol-Spiegel und verschiedenen klinischen Symptome durch Verabreichung physiologischer Dosen eines Hydrocortison-Ersatzpräparates erholten, wurde der Schluss gezogen, dass die Symptome nach Beginn der Behandlung mit Brodalumab hochwahrscheinlich klinische Manifestationen einer Nebennierenrindeninsuffizienz infolge einer abrupten Verringerung des perkutan resorbierten Kortisons waren anstelle einer Nebenwirkung von Brodalumab. Daher sollten Kliniker eine mögliche Nebennierenrindeninsuffizienz als Folge einer abrupten Reduktion der topischen Kortikosteroidapplikation nach Verbesserung der Psoriasis durch Biologika im Blick behalten. Das routinemäßige Monitoring der Kortisolspiegel im Plasma ist bei allen Patienten mit erythrodermischer Psoriasis sinnvoll, die vor Beginn der Behandlung mit Biologika über einen längeren Zeitraum mit topischen Kortikosteroiden behandelt wurden.

Quelle:

Case Rep Dermatol. 2022 Mar 31;14(1):77-83. http://doi.org/10.1159/000523802.

Adrenal Insufficiency Secondary to Abrupt Dose Reduction of Topical Corticosteroid Therapy after Starting Brodalumab for Psoriasis: A Case Report.

Yamane M, Hayashi H, Aoyama Y.

 

Jul 22 2022

Faciale Histiozytome werden klinisch selten vermutet (NEWSBLOG)

Histiozytome/Dermatofibrome sind häufige Hauttumoren, die typischerweise an den Extremitäten und am Rumpf auftreten und ein gutartiges Verhalten, häufige Rezidive und sehr selten Metastasen zeigen. Diese Kohortenstudie identifizierte 2858 Fälle von Dermatofibromen, von denen 23 Läsionen von 18 Patienten im Gesicht auftraten (1%). Die häufigste Lokalisation war die Stirn (6 Fälle). 44% der Fälle hatten eine subkutane Beteiligung und 39% waren vom zellulären Histologie-Typ. Die Ränder waren in 89% der Fälle positiv, die Rezidivrate betrug 22%. Metastasen wurden nicht beobachtet. Metaanalysen zeigten, dass Gesichtsdermatofibrome 2% aller Dermatofibrome ausmachen können. Die Lokalrezidivrate lag hier bei 14%. Faciale Dermatofibrome mit subkutaner Beteiligung traten häufiger auf. Vor der histopathologischen Untersuchung wurden Dermatofibrome nur in 9% der Fälle klinisch differenzialdiagnostisch in Betracht gezogen.

Quelle:

Am J Dermatopathol. 2022 Apr 27. http://doi.org/10.1097/DAD.0000000000002211.

Clinicopathologic Features of Facial Dermatofibromas, a Cohort Study, and a Systematic Review of Literature.

Alsawas M, Dundar B, Prokop L, Murad MH, Swick B.

Jul 20 2022

Mitteldosiertes Naltrexon bei Morbus Hailey-Hailey (NEWSBLOG)

Die Autoren betonen die Wirksamkeit von mitteldosiertem Naltrexon (0,1 mg/kg/Tag) gegenüber niedrig dosiertem Naltrexon bei Patienten mit signifikanter Beteiligung der Körperoberfläche und/oder schwerer Entzündung. (Bisherige Arbeiten haben meist eine Niedrigdosistherapie mit Naltrexon propagiert.)

Quelle:

JAAD Case Rep. 2022 Jan 21;23:155-157. http://doi.org/10.1016/j.jdcr.2021.11.036.

The importance of dosage for naltrexone treatment in Hailey-Hailey disease.

Grolleau C, Bourrat E, Hickman G, Bagot M, Petit A, Frumholtz L, Cassius C.

Jul 18 2022

Solitäres primäres Melanom versus primäres Zweitmelanom (NEWSBLOG)

Patienten mit primärem Melanom haben ein erhöhtes Risiko, nachfolgend weitere primäre Melanome zu entwickeln. Zweittumore, die innerhalb bzw. nach drei Monaten diagnostiziert wurden, werden als „synchron“ bzw. „asynchron“ bezeichnet. Diese retrospektive Kohortenstudie sammelte Daten von > 10.000 Patienten mit der Diagnose eines primären Melanoms, die zwischen 1970 und 2004 beobachtet wurden. Die synchronen und asynchronen Kohorten zeigten eine signifikant erhöhte Überlebenswahrscheinlichkeit im Vergleich zu der Kohorte mit solitärem primärem Melanom. Solitäre Primärtumore waren signifikant dicker als die ersten identifizierten synchronen und die ersten identifizierten asynchronen Läsionen. Patienten mit sekundären primären Melanomen zeigten einen signifikanten Überlebensvorteil und dünnere Läsionen im Vergleich zu Patienten mit solitärem primärem Melanom.

Quelle:

J Am Acad Dermatol. 2022 May 4:S0190-9622(22)00715-0. http://doi.org/10.1016/j.jaad.2022.04.046.

Survival and Tumor Characteristics of Patients Presenting with Single Primary

vs. Second Primary Melanoma Lesions.

Sarver MM, Rames JD, Beasley GM, Gao J, Jung SH, Chen SC.

Jul 16 2022

Mögliches Antidot nach ästhetischen Kalziumhydroxylapatit-Injektionen (NEWSBLOG)

Filler mit Calciumhydroxylapatit (CaHA) werden häufig aufgrund der langen Wirkdauer in vivo und biostimulatorischer Wirkungen auf die Neokollagenese ausgewählt. CaHA-assoziierte unerwünschte Ereignisse sind eher ungewöhnlich, können aber Knötchenbildung, Infektion, Produktmigration, Überkorrektur und intravaskuläre Okklusion umfassen. Anders als bei Fillern auf Hyaluronsäurebasis gibt es derzeit kein Gegenmittel für CaHA. Mehrere Studien zeigten die Vorteile der perkutanen Injektion von Natriumthiosulfat bei Calcinosis cutis oder Kalziphylaxie. Die Ergebnisse dieser In-vitro- und Ex-vivo-Studie legen nahe, dass Natriumthiosulfat den Durchmesser von CaHA-Mikrokügelchen verringern kann. Weitere Untersuchungen sind dringend geboten.

Quelle:

J Invest Dermatol. 2022 May 5:S0022-202X(22)00371-2. http://doi.org/10.1016/j.jid.2022.04.016

In vitro and ex vivo investigation of intralesional sodium thiosulfate as a reversal agent for calcium hydroxylapatite soft tissue filler.

Merkel EA, Worley B, Christensen RE, Harikumar V, Lu KQ, Evans ST, Anvery N, Dirr MA, Poon E, Alam M.

Jul 12 2022

Prophylaxe von Keratinozytenkarzinomen bei Organtransplantierten (NEWSBLOG)

Immunsuppression, wie sie bei Empfängern von soliden Organtransplantaten beobachtet wird, ist stark mit der Entwicklung von Keratinozytenkarzinomen (KCs) assoziiert. Jüngste Studien haben eine größere Prävalenz von HPV-DNA in KCs von immungeschwächten Patienten gezeigt. Der nonavalente HPV-Impfstoff wurde zwei immunsupprimierten Personen verabreicht, die mehrere KCs in der Vorgeschichte hatten. Die Behandlung wurde ohne Nebenwirkungen gut vertragen und war bei beiden Patienten mit einer dramatischen Verringerung der durchschnittlichen Inzidenz von KCs/Jahr verbunden. Patient 1 zeigte eine 88-prozentige Reduktion neuer KCs/Jahr (87% Plattenepithelkarzinome (SCCs); 100% Basalzellkarzinome (BCCs) nach Injektion des intramuskulären Impfstoffs und Patient 2 zeigte eine 63-prozentige Reduktion der Inzidenz von KCs/Jahr (30% SCCs; 100% BCCs). Die Assoziation von beta-HPV-Gattungen mit der Entwicklung von SCCs und aktinischen Keratosen ist belegt. Der nonavalente HPV-Impfstoff, der Antigene der alpha-HPV-Gattungen enthält, kann aufgrund der gemeinsamen Expression von L1- und L2-Kapsidproteinen auch eine humorale Immunität gegen beta-HPV induzieren. Der HPV-Impfstoff könnte damit ein wirksames Instrument zur Prävention von KCs bei immunsupprimierten Patienten darstellen.

Quelle:

J Drugs Dermatol. 2022 May 1;21(5):526-528. http://doi.org/10.36849/JDD.6536.

Keratinocyte Carcinomas in Immunocompromised Patients Are Reduced After Administration of the Nonavalent Human Papillomavirus Vaccine.

Nichols A, Nahm W, Rabinovitz H, Ioannides T.

Jul 12 2022

Reaktive granulomatöse Dermatitis (NEWSBLOG)

Die reaktive granulomatöse Dermatitis (RGD) ist ein Oberbegriff zur Beschreibung der interstitiellen granulomatösen Dermatitis (IGD), der palisadenförmigen neutrophilen und granulomatösen Dermatitis (PNGD) und des interstitiellen granulomatösen Arzneimittelexanthems (IGDR). Das Ziel dieser Studie war es, systemische Assoziationen von RGD zu beschreiben, mögliche Assoziationen zwischen histopathologischen Befunden und systemischen Grunderkrankungen zu untersuchen und die klinische Relevanz von RGD-Subtypen zu bestimmen. Von 65 Patienten mit RGD (41 Frauen, 24 Männer; Durchschnittsalter bei Diagnose 62 Jahre) hatten 37 eine IGD, 26 eine PNGD und 2 eine IGDR. Fünfzig Patienten (76,9%) wiesen eine assoziierte systemische Erkrankung auf; bei 34 (52,3%) Patienten wurden rheumatologische Erkrankungen festgestellt. Bei etwa 75% der Patienten trat die systemische Erkrankung zeitlich vor der RGD auf. Obwohl die meisten Patienten mit RGD eine assoziierte systemische Erkrankung zeigten, korrelierten Subtypen der RGD nicht mit systemischen Assoziationen, was die Verwendung des Sammelbegriffs „reaktive granulomatöse Dermatitis (RGD)“ unterstützt.

Quelle:

J Eur Acad Dermatol Venereol. 2022 May 10. http://doi.org/10.1111/jdv.18203.

Reactive granulomatous dermatitis as a clinically relevant and unifying term: a retrospective review of clinical features, associated systemic diseases, histopathology and treatment for a series of 65 patients at Mayo Clinic.

Bangalore Kumar A, Lehman JS, Johnson EF, Cantwell HM, Sartori Valinotti JC, Sokumbi O, Davis MDP, Wetter DA.

Jul 08 2022

NMSC bei erosiver pustulöser Dermatose des Kapillitiums (NEWSBLOG)

Die erosive pustulöse Dermatose des Kapillitiums/Skalps (EPDS) ist eine entzündliche Hauterkrankung, die typischerweise sonnengeschädigte Haut älterer Menschen betrifft. Zu den klinischen Merkmalen der EPDS gehören sterile Pusteln und chronisch verkrustete Erosionen, die ggf. hyperkeratotisch imponieren und zu vernarbender Alopezie, Atrophie und Teleangiektasien führen können. Eine Assoziation mit nicht-melanozytärem Hautkrebs (NMSC) wurde bislang nicht untersucht. In dieser retrospektiven Arbeit entwickelten sechs Patienten mit einem Durchschnittsalter von 82 (Range: 65-92) Jahren NMSC im Setting von EPDS. Fünf Patienten hatten Hautphototyp I oder II in Verbindung mit erheblicher solarer Elastose. Vier Patienten wiesen NMSC in der Vorgeschichte auf. Vier Patienten entwickelten ein Plattenepithelkarzinom und zwei Patienten ein Basalzellkarzinom auf der Kopfhaut. Eine morphologische Veränderung in einer EPDS-Läsion, wie z. B. ein krustöser Plaque, der knotig wird und/oder innerhalb eines relativ kurzen Zeitraums signifikant wächst, veranlasste zur Biopsie. Weitere Studien sind erforderlich, um zu bestätigen, ob NMSC eine höhere Prävalenz bei EPDS zeigt.

Quelle:

Dermatol Ther. 2022 May 15:e15584. http://doi.org/10.1111/dth.15584

Nonmelanoma skin cancer in the setting of erosive pustular dermatosis of the scalp: A case series and comment on management implications.

Negbenebor NA, Shayegan LH, Cohen LM, Kroumpouzos G.

Erstellt von Administrator am 2005/01/28 16:50
  

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