Anhidrotische ektodermale Dysplasie
Anhidrotische ektodermale Dysplasie
Syn: Christ-Siemens-Touraine-Syndrom, hypohidrotische ektodermale Dysplasie
Gen: X-chromosomal rezessive Mutation im EDA-Gen, welches für Ectodysplasin-A kodiert
Vork: fast nur Männer (weibliche Genträger zeigen eine Minorsymptomatik)
KL: klassische Trias:
- fehlendes oder reduziertes Schwitzen
Urs: weitgehendes Fehlen von ekkrinen Schweißdrüsen (und anderen Hautanhangsgebilden)
Folg: Hyperthermie
- Hypotrichose (dünnes schütteres Haar)
- Hypo- oder Anodontie
Bef: typischerweise konisch zugespitzte Zähne
Ass: - typische Fazies: prominente Stirnhöcker, vorspringendes Kinn, Sattelnase, eingefallene Wangen, wulstige Lippen, große Ohren, dünnes Haar
DD: Akromegalie
KL: Hyperhidrose, Hypertrichose, Hyperpigmentation, Seborrhoe
- mentale Retardierung (40%)
Kopl: rekurrente Atemwegsinfektionen und/oder Konjunktivitiden
Di: Untersuchung der Angehörigen 1. Grades (weibliche Carrier)
Hi: Fehlen von Schweißdrüsen im palmaren Biopsat
DD: erworbene idiopathische generalisierte Anhidrose
Lab: IgE erhöht, CEA erhöht
Th: Methylprednisolon-Pulstherapie
Lit: J Dermatol. 2015 May 11. http://doi.org/10.1111/1346-8138.12926 (Japan)
- Indian J Dermatol. 2024 Jul-Aug;69(4):366. http://doi.org/10.4103/ijd.ijd_712_23
Th: pflegende Externa
Exp: Zukunftsperspektive könnte die intrauterine oder postnatale Therapie mit rekombinantem EDA sein.
Note: Die Ektoderm-Entwicklung ist etwa in der 30. SSW abgeschlossen.