Doppler-Sonographie

Zuletzt geändert von Thomas Brinkmeier am 2021/06/06 17:26

Doppler-Sonographie

Eine über einem Gefäß liegende Sonde, die durch ein piezogenes Kristall fortlaufend Schallwellen (2-20 MHz) aussendet, nimmt durch ein Detektorkristall die reflektierten Schallwellen wieder auf. Die Reflexion erfolgt nur über einer sich fortbewegenden Blutsäule. Nach elektronischer Umwandlung und Verstärkung sind die Schallwellen hörbar und können als Strömungssignale interpretiert werden. Bidirektionale Geräte zeigen zusätzlich die Strömungsrichtung an.

Untersuchung des intrafaszialen Venensystems:

Der Nachweis von Refluxen bei Klappeninsuffizienzen im tiefen Venensystem ist möglich. Die tiefen Venen sind arterienbegleitende Venen und werden zunächst über die geräuschstärkeren Arterien aufgesucht. In der Leistenregion kann die V. iliaca externa und die V. femoralis überprüft werden, in der Kniekehle die V. poplitea und im Bereich des Sprunggelenks die Vv. tibiales posteriores, Vv. tibiales anteriores und Vv. peroneae sive fibulares. Wenn eine Klappeninsuffizienz vorliegt, kann sonographisch während eines Valsalva-Pressversuchs oder bei manueller Kompression am Ober- oder Unterschenkel ein Refluxgeräusch gehört werden. Die Länge der Refluxstrecke sollte ebenfalls dokumentiert werden.

Orientierende Diagnostik bei V. a. Phlebothrombose:

Auch hier treten typische Strömungsgeräusche auf. Bei einer Beckenvenenthrombose sind beispielsweise in der Leiste die Strömungsgeräusche atemunabhängig, und es fehlt der inspiratorische Stopp. Zur Abklärung bei dringendem Verdacht sollte jedoch immer zusätzlich eine Phlebographie durchgeführt werden.

Untersuchung des epifaszialen Venensystems:

Entscheidend ist die Prüfung der Mündungsregionen = Crossen von V. saphena magna und V. saphena parva. Auch hier kann die Klappeninsuffizienz durch ein Valsalva-Manöver überprüft werden. Zeigt sich ein Reflux, so wird die Refluxstrecke nach distal überprüft. Hiermit kann der Grad der Stammvarikosis ermittelt werden. Insuffiziente Vv. perforantes können ebenfalls durch ein Refluxgeräusch erkannt werden. Um fortgeleitete Refluxgeräusche epifaszialer Venen auszuschalten, sollte nach proximal und distal abgedrückt werden

  
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