Dubowitz-Syndrom

Zuletzt geändert von Thomas Brinkmeier am 2025/11/03 18:43

Dubowitz-Syndrom

Syn: Dubowitz-Kleinwuchs-Syndrom, Mikrozephalie-Gesichts-Dysmorphie-Syndrom

Engl: Dubowitz syndrome

Def: Seltenes autosomal-rezessives Entwicklungs- und Dysmorphiesyndrom mit intrauterinem und postnatalem Minderwuchs, Mikrozephalie, charakteristischem Gesicht, Ekzem und geistiger Retardierung

Histr: Erstbeschreibung durch Victor Dubowitz 1965 bei Kindern mit Kleinwuchs, Mikrozephalie, charakteristischer Gesichtsform und Hautveränderungen

Vork: Sehr selten, etwa 1:50 000 bis 1:100 000, weltweit vereinzelt berichtet, kein Geschlechtsunterschied

Gen: Autosomal-rezessive Erkrankung, in vielen Fällen Mutationen im NSUN2-Gen (Chromosom 5p15.31), das für eine RNA-Methyltransferase kodiert, genetische Heterogenität mit weiteren assoziierten Genen wie LIG4 und PCNT

Ät: Fehlende oder defekte RNA-Methylierung durch NSUN2-Mutation führt zu Störungen der Zellteilung und neuronalen Differenzierung, was Entwicklungsverzögerung und Mikrozephalie verursacht

Pg: Gestörte Zellproliferation und neuronale Migrationsdefekte führen zu Mikrozephalie und intellektueller Beeinträchtigung, gestörte somatische Wachstumssignale resultieren in Minderwuchs

KL: Mikrozephalie, intrauteriner und postnataler Minderwuchs, dreieckiges Gesicht mit breiter Stirn, schmalem Kinn und kurzen Lidspalten, dünnes Haar, Ekzem, Hypermobilität der Gelenke, geistige Retardierung und Verhaltensauffälligkeiten

Lok: Systemische Erkrankung mit Hauptmanifestationen an Schädel, Gesicht, Haut und ZNS

Di: Klinische Diagnose anhand charakteristischer Dysmorphie, Wachstumsverzögerung und neurologischer Befunde, genetische Bestätigung durch Nachweis pathogener Varianten in NSUN2 oder assoziierten Genen

Hi: Keine spezifischen histologischen Befunde, in der Haut ekzematöse Veränderungen und unspezifische Dermatitis möglich

DD: Bloom-Syndrom, Seckel-Syndrom, Smith-Lemli-Opitz-Syndrom, Rubinstein-Taybi-Syndrom, Cockayne-Syndrom

Prog: Chronisch, nicht progressiv, variable geistige Einschränkung, normale Lebenserwartung, keine maligne Entartung

Lit:  

Th: Symptomatische Förderung mit physiotherapeutischer, sprachlicher und psychologischer Unterstützung, regelmäßige dermatologische Betreuung, genetische Beratung der Familie

  

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