Dyschromatosis symmetrica hereditaria Dohi
Dyschromatosis symmetrica hereditaria Dohi
Syn: Dohi-Krankheit, Acropigmentatio reticularis Dohi, Acropigmentatio reticularis symmetrica Dohi, retikuläre Dyschromie vom Dohi-Typ
Engl: Dyschromatosis symmetrica hereditaria (Dohi disease), Dohi´s reticulated acropigmentation
Def: Seltene autosomal-dominante Pigmentstörung mit symmetrisch verteilten hyper- und hypopigmentierten Makulae, bevorzugt an Handrücken und Unterarmen
Histr: Erstbeschreibung durch Toyama Dohi 1910 in Japan, seither vorwiegend in asiatischen, aber auch europäischen Familien beobachtet
Vork: Sehr selten, Prävalenz in Japan geschätzt 1:10 000, weltweit vereinzelt Fälle, meist familiär mit hoher Penetranz
Gen: Autosomal-dominante Mutationen im ADAR1-Gen (chromosomal 1q21.3), das für die RNA-Editierungsenzym-Adenosin-Desaminase kodiert, selten compound heterozygote Varianten
Ät: Funktionsverlust von ADAR1 führt zu fehlerhafter RNA-Editierung und gestörter Regulation der Melanozytenaktivität
Pg: Unbalancierte Melaninsynthese in epidermalen Melanozyten verursacht nebeneinander bestehende Hyper- und Hypomelanose
Etlg: Zur Gruppe der erblichen retikulären Pigmentstörungen gehörend, verwandt mit Dyschromatosis universalis hereditaria und Dowling-Degos-Krankheit
KL: Kleine hyper- und hypopigmentierte Makulae von 2-5 mm Durchmesser, symmetrisch an Handrücken, Unterarmen, teils im Gesicht, unveränderte Hauttextur, asymptomatisch, Beginn meist in der frühen Kindheit
Lok: Bevorzugt dorsale Hände und Unterarme, gelegentlich Gesicht und Nacken, selten Beine oder Stamm
Di: Klinische Diagnose anhand des charakteristischen Pigmentmusters und der familiären Anamnese, molekulargenetische Bestätigung durch Nachweis pathogener ADAR1-Varianten
Hi: Normale Anzahl von Melanozyten, unregelmäßige Melanosomenverteilung in der Basalschicht, variable Melaninkonzentration, keine Entzündung oder Epidermisatypie
DD: Dyschromatosis universalis hereditaria, Dowling-Degos-Krankheit, Retikuläre Pigmentierung bei LEOPARD-Syndrom, Postinflammatorische Dyschromie
Prog: Benigne, nicht progredient, persistierend über das Leben, keine systemischen Komplikationen
Th: Keine kausale Therapie, nur kosmetische Maßnahmen wie Camouflage oder Lasertherapie möglich, genetische Beratung empfohlen