Exanthema subitum
Exanthema subitum
Syn: Dreitagefieber, Roseola infantum
Def: akute, gering kontagiöse Viruserkrankung
Err: HHV-6 (Humanes Herpes-Virus 6) = HSV-6
Vork: meist Kinder im 1.-3. Lj.
Ink: 5-15 Tage
KL: - plötzliches hohes Fieber um 40 °C über ca. 3 Tage als Kontinua (Name!)
KL: oft guter Allgemeinzustand ohne Lymphadenopathie, z. T. katarrhalische Erscheinungen (Konjunktivitis, Rhinitis, Pharyngitis) mit Lymphadenitis
Kopl: Fieberkrämpfe
Vork: - häufig schon initial mit Beginn des Fiebers
- 5% d. F. von HSV-6-Infektion
- bei jedem 12. gesunden Kind im 2.-4. Lj.
CV: Krämpfe im 1. Lj. und nach dem 4. Lj. sind prognostisch ungünstig und gehen mit einem erhöhten Epilepsierisiko einher
KL: - Augenrollen
- Zucken der Extremitäten
- vorgewölbte Fontanelle
DD: Meningitis
CV: Fieberkrampf bei einem Kind im 1.-2. Lj. kann Erstsymptom einer Meningitis sein!
Proc: - Kind < 12 Monate mit Fieberkrampf sollte liquorpunktiert werden.
- Fieberkrampf bei > 18 Monate altem Kind ist i. d. R. nicht mit Meningitis assoziiert.
Note: Die Indikation zur Lumbalpunktion ist nicht unwesentlich von der Erfahrung des Untersuchers abhängig.
Th: - Antikonvulsiva: Diazepam als Rektiole in Notsituation
- Antipyretika: Paracetamol
Prog: gut; keine bleibenden Schäden
- blassrosafarbenes, makulopapulöses Exanthem über 1 Tag
Man: nach Fieberabfall!
Lok: Stamm, Arme, Beine, Hals (nicht Gesicht)
Vork: 30% d. F.
Lab: Blutbildveränderungen im Verlauf sind rel. pathognomonisch:
- Leukozytose bei Beginn des Fiebers
- Leukopenie mit rel. Lymphozytose bei Beginn des Exanthems
Di: Ausschlussdiagnose
DD: Röteln
Th: - antipyretische Maßnahmen
- indifferente Lokaltherapie (z. B. Lotio alba)