Gonorrhoe
Gonorrhoe
Syn: Tripper
Def: Infektion der Schleimhäute (von Urethra, Rektum, Zervix, Konjunktiven und Pharynx) mit Neisseria gonorrhoeae
Histr: Erstbeschreibung durch Albert Neisser (1855-1916), Dermatologe in Breslau,
im Jahre 1879
Note: Zu den Neisserien gehören neben Gonokokken auch Meningokokken.
Err: - gramnegativer aerober Diplokokkus
- oxydasepositiv (Indophenoloxydase), Dextrose vergärend
Bed: Differenzierungsmerkmale gegenüber anderen Neisserien
- schnelles Wachstum aufgrund einer kurzen Generationszeit von nur ca. 5 min
- Wachstum auf hämoglobinhaltigen Spezialnährböden unter CO2-angereicherten Bedingungen
- geringe Umweltresistenz gegenüber Austrocknung und Abkühlung
Note: wichtig für die Kulturbedingungen
Histr: Entdeckung des Erregers 1879 durch Neisser, Kultivierung 1882 durch Leistnikov
Bed: von den meldepflichtigen Infektionskrankheiten ist die Gonorrhoe die häufigste
Pg: - Andocken über Haftpili an Mukosa, Spermien, Endothelien und Neutrophile
- variable Antigenität der Haftpili bedingt die fehlende Ausbildung einer Immunität gegen Gonokokken
- Phagozytose durch Neutrophile, Entleerung der Lysosomen nach außen und intrazytoplasmatische Vermehrung
- Produktion einer IgA-Protease
Vork: Das venerische Infektionsrisiko ist für Frauen wesentlich größer als für Männer; allerdings verlaufen Gonorrhoe und Syphilis bei der Frau häufiger asymptomatisch als beim Mann.
Ink: 3-6 Tage
KL: - genitale Gonorrhoe
Etlg: - beim Mann
Bef: - Urethritis gonorrhoica anterior
Ink: 3 Tage
Bef: Dysurie und gelblich-grünlicher Ausfluss
Kopl: - Urethritis gonorrhoica posterior
- Balanoposthitis
Bef: Rötung von Glans penis und innerem Präputialblatt
Urs: Irritation durch genitalen Fluor
- Entzündung der Tyson-Talgdrüsen (Tysonitis)
Anat: Entzündung der Tyson-Talgdrüsen an Glans, Frenulum und Präputium
- Entzündung der Littré-Schleimdrüsen (Littritis)
Anat: Glandulae urethrales
Kopl: Periurethralabszess
Pg: Konfluenz von Littré-Abszessen im Corpus spongiosum penis
Bef: derber Strang (Chorda venerea) an der Ventralseite des Penis
Folg: schmerzhafte Erektion mit Abknickung des Gliedes nach ventral
Kopl: Urethralfisteln
Folg: gießkannenartige Miktion
- Entzüdung der Cowper-Drüsen (Cowperitis)
Anat: Entzündung der Glanulae bulbourethralis, die im Diaphragma urogenitale liegend im Bereich des Bulbus penis in die Harnröhre münden
KL: klopfender Schmerz im Perinealbereich oder Brennen im Analbereich bei schmerzhafter Defäkation
- Urethritis gonorrhoica posterior
Anat: Aszension der Infektion über den Sphincter urethrae externus hinaus
Di: DD der anterioren von der posterioren Gonokokkenurethritis
Meth: Zweigläserprobe = fraktionierte Harngewinnung
Int: Eine im ersten Glas aufgefangene trübe Harnportion spricht für eine Urethritis anterior, eine im zweiten Glas aufgefangene für eine Urethritis posterior (oder Zystitis).
Kopl: - Epididymitis
DD: DD der Nebenhodenentzündung von der Hodentorsion
Meth: Prehn-Zeichen (Anheben des Skrotums)
Erg: - Schmerzerleichterung
Int: Epididymitis
- Schmerzverstärkung
Int: Hodentorsion
- Prostatitis
- Vesikulitits/Spermatozystitis
Anat: Entzündung der Samenblasen (Vesiculae seminales) und ggf. des Ductus ejaculatorius
- bei der Frau
Allg: Die Gonorrhoe bei der Frau beginnt im Gegensatz zum Mann häufig an mehreren Lokalisationen gleichzeitig.
Bef: - Urethritis
Ink: 6 Tage
CV: häufige Fehldiagnose: Zystitis
Kopl: - Periurethralabszess
- Entzündung der Bartholin-Drüse (Bartholinitis)
Anat: paarige tubuloazinäre Drüse im dorsalen Drittel der Labia majora mit Mündung an der Innenseite der Labia minora
- Zervizitis
Di: Kolposkopie
Bef: Rötung und trübes Sekret der Portio
Kopl: - Salpingitis/Adnexitis
Bed: - häufige Ursache für Sterilität!
- Risikofaktor für Eileiterschwangerschaften
Bef: - Tenesmen im unteren Abdomen, Fieber, Leukozytose
- Schmerzverstärkung bei seitlicher Bewegung der Zervix durch den Gynäkologen
- Peritonitis
Engl: pelvic inflammatory disease (PID)
So: Perihepatitis acuta gonorrhoica
Syn: Fitz-Hugh-Curtis-Syndrom
Vork: fast nur bei Frauen
Kopl: Briden
So: Vulvovaginitis gonorrhoica infantum
Vor: kindliches Zylinderepithel der Vagina, weniger saures Milieu (pH-Wert)
CV: Keine Vulvovaginitis bei der erwachsenen Frau mit Gonorrhoe
Urs: Frauen im gebärfähigen Alter sind durch ihr Plattenepithel der Vagina davor geschützt. Nicht geschlechtsreife Mädchen können allerdings auch einen vaginalen Befall aufweisen (Ausschluss Kindesmissbrauch!).
- Ophthalmoblenorrhoe/Gonoblenorrhoe
Pg: - bei Neugeborenen durch Infektion im Geburtskanal
Man: in den ersten 3 Tagen post partum
- bei Erwachsenen ebenfalls durch direkten Kontakt
KL: Konjunktivitis und Blepharitis
Bef: Rötung und Schwellung der Konjunktiven und der Lider
Kopl: Ulcus cornea bis hin zur Panophthalmie
Prop: Credé-Prophylaxe bei Neugeborenen:
Histr: 1884 von Credé eingeführt
Allg: seit 1986 in der Bundesrepublik Deutschland nicht mehr gesetzlich vorgeschrieben
Bed: vor Einführung der Credé-Prophylaxe war die Gonorrhoe die häufigste Ursache kindlicher Erblindung
Meth: - früher mit 1%iger Silbernitrat-Lösung (AgNO3),
- heute mit Erythromycin (0,5%) oder Tetrazyklinhydrochlorid (1%)
Pos: auch gegen Chlamydien wirksam
Bed: Prophylaxe auch gegenüber einer Einschlusskonjunktivitis durch Chlamydia trachomatis
Note: Es existieren bezüglich der Anti-Chlamydien-Wirksamkeit aber widersprüchliche Mitteilungen.
- anorektale Gonorrhoe
Pg: - direkter Kontakt
- durchbrechende Abszesse
Vork: selten
Vork: i. d. R. Frauen und homosexuelle Männer
KL: meist nur geringe Beschwerden
- Pruritus ani
- Proktitis mit schleimig-eitrigem Ausfluss
- oropharyngeale Gonorrhoe
Pg: orogenitaler Geschlechtsverkehr
KL: uncharakteristische Beschwerden
Verl: Die bei der genitalen Gonorrhoe genannten Komplikationen entstehen durch Erregerausbreitung per continuitatem. Unbehandelt können die akuten Entzündungszeichen nach etwa 1 Monat fast gänzlich verschwinden (beim Mann ist nur noch morgens der sog. "Bonjour-Tropfen" aus der Urethra auspressbar). Es kommt zur Ausbildung der symptomarmen chronischen Gonorrhoe, bei der es zum Eindringen der Gonokokken in die Blutbahn kommen kann. Diese hämatogene Streuung führt zur:
Kopl: DGI = disseminierte Gonokokkeninfektion (Gonokokkensepsis)
Vork: - 2% bei Gonokokkeninfektion (meist bei asymptomatischen Trägern)
- meist Frauen, insbesondere während der Menstruation
Pg: Bakteriämie der Gonokokken mit Bildung und Ablagerung von Immunkomplexen
Note: Die Gonokokkenstämme sind zwar meist sensibel gegenüber Penicillin, jedoch resistent gegenüber komplementvermittelter Bakteriolyse
Risk: Defizienz des alternativen Komplementaktivierungsweges (z. B. Properdin) und der terminalen Komponenten (C6-C9) prädisponiert zu schweren gramnegativen Infekten.
KL: - Fieber
- Arthralgien (Arthritis gonorrhoica)
Bed: häufigste Ursache einer eitrigen Arthritis, insgesamt jedoch eine seltene Manifestationsform der Gonorrhoe
Di: Aspiration von rahmigem Eiter und Erregernachweis
DD: M. Reiter
Vork: meist Frauen
Verl: - initial: Polyarthritiden
Lok: Knie, Knöchel, Handgelenke
- nach einigen Tagen: Monarthritis gonorrhoica
Lok: fast immer Knie
Co: akrale Tenosynovitis = Tendovaginitis
Def: Entzündung des Sehnengleitgewebes
Lok: oft nur singulär, bes. an Händen und Füßen
- Exanthem
Bef: akrale Papulopusteln, oft hämorrhagisch und berührungsempfindlich
Lok: Extremitäten, insbes. Hände
Kopl: andere Organmanifestationen neben der o.g. typischen DGI-Trias:
- Hepatitis, Perihepatitis (Fitz-Hugh-Curtis-Syndrom)
- Endokarditis, Myokarditis, Perikarditis (Pankarditis)
- Meningitis
- selten: Pneumonie mit ARDS, Osteomyelitis
Di: - Abstriche
Lok: aus Urethra und Zervix sowie (möglichst) auch aus dem Analkanal und vom Pharynx
CV: nicht: Vagina
Proc: - Methylenblau-Färbung
Erg: - blaue Diplokokken in Granulozyten
Int: positiv (i. G. zur Kultur jedoch nicht beweisend)
- blaue Diplokokken extrazellulär
Int: fraglich positiv, Frühstadium der Infektion möglich
Neg: häufig falsch-negative Befunde
Meth: - Auspressen von Urethralsekret (steriler Watteträger/ausgeglühte Öse)
Altn: Einführen eines dünnen Watteträgers 2-4 cm in die Urethra und leichte Drehbewegung
Ind: Fehlen eines urethralen Ausflusses
- Ausstreichen des Sekrets auf einem Objektträger (dünn)
- Lufttrocknung des Sekrets
- Hitzefixierung
Meth: Der Objektträger wird mit der beschichteten Seite nach oben schnell durch eine Gasflamme (Bunsenbrenner) geführt.
Wirk: Koagulatin der Proteine
- Objektträger abkühlen lassen
- Eintauchen des Objektträgers in 1%ige Methylenblau-Lösung für 10 sec
- Abspülen mit Leitungswasser
- Trockentupfen mit Zellstoff
- Mikroskopieren bei 100facher Vergrößerung mit Ölimmersion
- Gramfärbung
Ind: Mischflora in der Methylenblau-Färbung
Meth: - Gewinnung eines Ausstrichpräparates (s. oben)
- Beschichtung mit 1%iger Karbol-Gentianaviolett-Lösung (Abkippen der Lösung nach 1 min)
- Beschichtung mit Lugol-Lösung (Jod-Jodkali) für 1 min
- gründliches Abspülen/mehrfaches Eintauchen in absoluten Alkohol bis keine Farbschwaden mehr abgehen
Wirk: Entfärbung aller gramnegativen Keime
Allg: Der sog. Gramstoff ist ein Polysaccharid der Zellwand, das Gentianaviolett unter Zugabe von Jod alkoholfest bindet.
- Gegenfärbung mit Karbol-Fuchsin für 10 sec
Erg: - rote Bakterien
Int: gramnegative Keime
CV: möglich sind neben Neisseria gonorrhoeae: Neisseria meningitides, Neisseria catarrhalis, Diplococcus crassus, Moraxella, Acinetobacter, Veilonella
- blaue Baketerien
Int: grampositiv
- Kultur
Ind: - aus forensischen Gründen grundsätzlich empfehlenswert
- insbesondere bei fortbestehenden Beschwerden nach erfolgter Behandlung
- DGI
Di: - Blutkulturen
- Kulturen aus metastatischen Papeln, Genitoanalregion und Oropharynx
Meth: Selektivnährböden
Bsp: Thayer-Martin-Nährboden
Proc: - Vorwärmen der Nährböden im Brutschrank vor Beimpfung
Urs: Kälteempfindlichkeit der Gonokokken
- Anzüchtung bei 35-37 °C
- CO2-angereicherte Atmosphäre (3-6%): Handelsüblichen Transgrow-Medien werden Tabletten zugegeben, die im feuchten Milieu CO2 abspalten.
Altn: Inkubation im Kerzentopf
Meth: CO2-angereicherte Atmosphäre nach Erlöschen der Kerze im Topf
CV: Transportmedien (z. B. Stuart-Medium, Amie-Medium) sollten nach Möglichkeit nicht benutzt werden, da die Gonokokken häufig absterben. Bereits nach 6 h nimmt die Anzuchtrate erheblich ab.
Erg: schmierig-gräuliche, feucht-glänzende Kolonien nach 48 h
Bed: Bei 97% der Pat. mit positivem Schleimhautabstrich ist die nachfolgende Kultur ebenfalls positiv (nur 10-30% bei Hautbiopsie, Gelenkflüssigkeit oder Blut).
Co: Oxidasereaktion:
Meth: - Betupfen der Kolonien mit 1% Dimethylparaphenylendiamin
Bef: Gonokokken färben sich schwarz an.
Erg: positive Peroxidasereaktion
- Auflegen eines Papierstreifens, der mit Tetramethyl-para-phenylendiamin beschichtet ist, das zu Indophenol oxidiert wird
Bef: Gonokokken färben sich violett an.
Erg: positive Oxydasereaktion
CV: Auch alle anderen Neisserien sind oxydasepositiv.
- immunologischer Direktnachweis im Abstrichmaterial
Meth: - mittels fluoreszierender Antikörper
- mittels Enzymimmunoassay
Pos: Versand zu Speziallabors möglich, da es keine Rolle spielt, wenn die Gonokokken absterben
Neg: - kein Resistogramm möglich
- ungeeignet bei Rektum- und Pharynxabstrichen
- Serologie
Meth: Komplementbindungsreaktion nach Müller-Oppenheim
Ind: allenfalls bei DGI geeignet
- Typisierungsverfahren
Ind: epidemiologische und therapeutische (Antibiotikaresistenz-)Fragen
Meth: - Auxotypisierung
Proc: Bestimmung der für die einzelnen Gonokkkenstämme essentiellen Bausteine (z. B. Aminosäuren)
- Serotypisierung
Proc: Einsatz monoklonaler Ak gegen verschiedene Proteine der äußeren Bakterienmembran
- biochemische Identifizierung (Lingelsheim-Reihe)
Allg: Gonokokken fermentieren i. G. zu anderen Neisserien nur Glukose, nicht jedoch andere Zucker (Maltose, Saccharose, Laktose)
Ass: hohe Koinzidenz mit Chlamydieninfektionen
Vork: bis zu 50% d. F.
Err: Chlamydia trachomatis (Serotypen D-K)
Pg: aszendierende Infektion der Urogenitaltrakts mit Ähnlichkeiten zum Verlauf der Gonorrhoe, jedoch i. d. R. milder
KL: typisch ist die sog. postgonorrhoische Urethritis
Lab: - Lues-Serologie
- Chlamydien-Serologie
- HIV-Serologie
Prog: - Nach Ausheilen einer genitalen Gonorrhoe ist die Urethralschleimhaut noch geraume Zeit hypersekretorisch aktiv; es kommt zum sog. postgonorrhoischen Urethralkatarrh
Th: lokale Wärme, milde Desinfizientien, Blasentees.
- Nach Ausheilen hinterlässt die Gonorrhoe keine ausreichende Immunität; sofortige Neuinfektion ist möglich
Th: - unkomplizierte genitale Gonorrhoe und pharyngeale Gonorrhoe
CV: regional wechselndes Resistenzverhalten bei Nachweis einer (zunehmenden) plasmidgebundenen Penicillinresistenz sowie chromosomaler Resistenzen gegenüber anderen Antibiotika
Histr: erstmaliger Nachweis penicillinresistenter Gonokokken 1976 auf den Philippinen
Allg: Bei allen Präparaten genügt aufgrund der kurzen Generationszeit der Gonokokken eine einmalige, ausreichend dosierte Applikation.
Appl: - intramuskuläre Gabe
Stoff: Ceftriaxon
Bed: GS für den mitteleuropäischen Bereich ist die Kombinationstherapie mit Azithromycin.
Aus: Kontraindikationen gebenüber Azithromycin
Phar: Bitte registrieren / anmelden
Dos: 1 g i.m. (oder i.v.)
CV: Für die intramuskuläre Injektion ist Lidocain als Lösungsmittel zu verwenden; die fertige Lösung darf dann keinesfalls intravenös verabreicht werden!
Pos: - auch bei Schwangeren geeignet
- frühzeitige Bekämpfung (Inkubationsphase) einer möglicherweise gleichzeitig erworbenen Syphilis
Co: Azithromycin (einmalig) 2 g p.o.
- orale Gabe
Stoff: - Cefixim
Def: Cephalosporin der 3. Generation
Phar: Bitte registrieren / anmelden
Dos: 800 mg einmalig p.o.
Altn: 400 mg einmalig p.o. bei nachgewiesener Empfindlichkeit
Ind: Ausweichpräparat zu Ceftriaxon, wenn dieses nicht gegeben werden kann (z. B. Ablehnung einer Injektion seitens des Patienten), ebenfalls in Kombination mit Azithromycin
Co: Azithromycin (einmalig) 1,5 g oral
CV: Bei Pharynxbefall sollte Cefixim wegen verminderter Bioverfügbarkeit nicht gegeben werden.
- Azithromycin
Phar: Bitte registrieren / anmelden
Dos: 2 g einmalig p.o. (als Monosubstanz nur bei nachgewiesener Empfindlichkeit)
Co: s. oben
Neg: teils hohe Resistenzen
- Quinolone = Gyrasehemmer
Bed: nicht mehr sicher wegen zunehmender Resistenzen, Alternative nur noch bei nachgewiesener Empfindlichkeit
Stoff: - Ciprofloxacin
Phar: Bitte registrieren / anmelden
Dos: 500 mg einmalig p.o.
- Ofloxacin
Phar: Bitte registrieren / anmelden
Dos: 400 mg einmalig p.o.
Note: Bei allen Pat. ist eine Kontrolle des Therapieerfolgs 2 Wochen nach der Behandlung angezeigt.
Aus: bei persistierenden Beschwerden Kultur ab 3 Tagen nach Therapieende
CV: - keine Sexualkontakte bis 1 Woche nach Therapieende, Symptomfreiheit vorausgesetzt
- Untersuchung der Sexualpartner der letzen 2 Monate vor Symptombeginn bzw. Diagnose
- komplizierte Gonorrhoe (z. B. Epididymitis, Salpingitis, DGI) bei Erwachsenen
Allg: - Pat. stationär behandeln
- Behandlungsdauer ist verlängert und am klinischen Verlauf orientiert.
So: - Meningitis oder Endokarditis
Stoff: Ceftriaxon
- Pelvic inflammatory disease
CV: häufig Mischinfektionen
Err: - Neisseria gonorrhoeae
- Chlamydia trachomatis
- Anaerobier
Bsp: Bacteroides species, Peptostreptokokken, Peptokokken
- Enterobacteriaceae
- Mycoplasma hominis
Th: Antibiotikakombinationen
Stoff: - Cefoxitin plus Doxycyclin
- Gentamicin plus Clindamycin
- Opthalmoblenorrhoe
Allg: tgl. Spülungen mit physiologischer Kochsalzlösung
Stoff: Ceftriaxon
Prop: - Vorsorgeuntersuchung der Schwangeren gegen Ende der Schwangerschaft auf Gonokokken und Chlamydien.
- Credé-Prophylaxe (s. oben)
Web: Deutsches Konsiliarlabor für Gonokokken: http://www.vivantes.de/gonokokken