Lipid-Transfer-Protein-Allergie
Lipid-Transfer-Protein-Allergie
Allg: Lipid-Transfer-Proteine (LTP, z.B. Sphingolipid-Transferproteine oder Ceramid-Transferproteine) sind als weitverbreitete, hitze- säure- und pepsinstabile Panallergene und pflanzliche Stressproteine (vor allem in der Schale und im Kern vorkommend) häufige Auslöser von IgE-vermittelten anaphylaktischen Reaktionen auf pflanzliche Nahrungsmittel bei vorzugsweise Erwachsenen in Mittelmeerländern und werden in LTP1 (9 kDa) und LTP2 (7 kDa) eingeteilt, welche 93% bzw. 7% der bisher beschriebenen Moleküle ausmachen. Die zytosolischen LTPs sind u.a. am Transfer von Lipiden zwischen Membranen beteiligt, wobei nur die LTP1 als wirksame Allergene fungieren. Die Sensibilisierung auf LTP ist unabhängig von der Sensibilisierung auf Pollen. Bei Patienten mit Apfel-Nuss-Kernobstsyndrom bzw. Allergie auf Rosaceae (Rosengewächse) ohne gleichzeitige Birkenpollen-Sensibilisierung sind LTPs Major-Allergene.
AG: LTPs bei Rosaceae:
- Pru p 3 (v.a. in der Schale von Pfirsichen)
- Pru av 3 (Kirsche, Pflaume)
- Mal d 3 (Apfel, Aprikose)
- Vit v 1 (Weintraube)
- Cor a 8 (Haselnuss)
Histr: Erstbeschreibung durch D. B. Zilversmidt im Jahre 1968
Man: meist innerhalb von 30 min nach dem Essen
TF: Symptome bei LTP-Allergie können durch Alkohol, Medikamente (z.B. Analgetika) oder körperliche Anstrengung (oft 1-2 h vor dem Essen) ausgelöst oder verstärkt werden.
Note: Bei Sensibilisierung gegenüber Pru p 3 können Kreuzreaktionen auf andere LTPs in verschiedenen Obst- und Gemüsesorten auftreten.
Lit: - Allergy. 2019 Jul;74(7):1340-1351. http://doi.org/10.1111/all.13747
- J Dtsch Dermatol Ges. 2022 Nov;20(11):1430-1440. http://doi.org/10.1111/ddg.14881_g
- Eur Ann Allergy Clin Immunol. 2023 Oct 20. http://doi.org/10.23822/EurAnnACI.1764-1489.316