Menkes, Morbus
Menkes, Morbus
Syn: Menkes-Syndrom, Trichopoliodystrophie, Kraushaarsyndrom
Engl: Menkes' disease, kinky-hair syndrome, steely-hair syndrome
Histr: Erstbeschreibung durch Menkes im Jahre 1962
Gen: X-chromosomal rezessiv
Note: Trotz der unterschiedlichen klinischen Phänotypen von Morbus Menkes und dem autosomal-rezessiven Morbus Wilson kodiert bei beiden Krankheiten das defekte Gen für eine kupfertransportierende ATPase vom P-Typ
Vork: Jungen
Ät: Defekt eines Kupfertransportproteins (ATPase)
Pg: Die Störung im Kupfermetabolismus mit Kupfermangel bedingt eine sekundär reduzierte Aktivität der kupferabhängigen Lysyloxidase
Fkt: intramolekulare kovalente Quervernetzung im Bereich der nichthelikalen Telopeptide der Kollagenmikrofibrillen
Folg: Bildung abnormer Bindegewebsproteine
Lab: - Coeruloplasmin erniedrigt
- Serum-Kupfer erniedrigt
Di: pränatale Diagnostik möglich
Mat: Chorionzotten
KL: Leitsymptome sind Pili torti und geistige Retardierung sowie Ahornsirup-Geruch des Urins
Ass: - geistige Retardierung
- Frakturen und subdurale Hämatome
DD: Kindesmissbrauch
HV: - Pili torti
Meth: Lichtmikroskopie
Bef: pigmentarme bzw. depigmentierte Spindelhaare ("kinky" = wellig), die um ihre Längsachse gedreht sind
Co: Mikroskopie bei polarisiertem Licht
Ind: Ausschluss einer Tigerschwanz-Bänderung (bei Trichothiodystrophie)
- Trichorrhexis nodosa
Bef: erhöhte Brüchigkeit der Haare mit Aufsplitterungen des Haarkortex (bei intakter Haarmatrix), die makroskopisch aussehen wie hellgraue Knötchen (an Nissen erinnernd) und mikroskopisch wie ineinandergesteckte Besenenden
Vork: fakultativ
- Alopezie von Augenbrauen und Wimpern
- follikuläre Hyperkeratosen
Prog: meist Tod im 1.-5. Lj.
Th: nicht bekannt