Perianale Streptokokkendermatitis
Perianale Streptokokkendermatitis
Histr: Erstbeschreibung durch Amren im Jahre 1966
Engl: perianal streptococcal disease, perianal cellulitis,
Err: meist beta-hämolysierende Streptokokken der Gruppe A, seltener B, C, D, G
Note: auch Staph. aureus kann eine klinisch identische Symptomatik hervorrufen
Pg: wahrscheinlich spielen auch bakterielle Toxine eine Rolle
TF: Barriereschädigung der Haut, z. B. durch Bagatelltraumata, Irritation etc.
Vork: Jungen häufiger als Mädchen, meist in den ersten 10 Lj. auftretend
KL: scharf begrenzte, perianale Makulopapeln und Plaques, ggf. pustulierend, häufig mit Defäkationsschmerz bis Stuhlverhalt, Brennen und Juckreiz
Ass: - bakterielle Pharyngitis/Tonsillitis
Inf: oral-fäkal
- Impetigo contagiosa
Di: - Wundabstrich auf bakterielle Erreger und Resistenzen (auch von den Nasenvorhöfen und dem Rachen)
Note: Falls gemeinsames Baden mit einem Geschwisterkind praktiziert wird, sollte auch bei diesem eine Abstrichdiagnostik erfolgen.
- ggf. Pilzkultur
- ASL-Titer
- ggf. HNO-Konsil zum Fokus-Ausschluss
DD: atopisches, mikrobielles, irritatives oder kontaktallergisches Ekzem, Mykose, Psoriasis inversa, Morbus Bowen, extramammärer Morbus Paget, Herpes simplex
Th: - lokale Antiseptika wie Polihexanid, Octenidin oder Chlorhexidin
Altn: Mupirocin
- Penicillin p. o. oder Aminopenicilline (insbes. Amoxicillin/Clavulansäure)
Phar: Bitte registrieren / anmelden
Appl: oral
Altn: - Erythromycin
- Cefuroxim
Bed: Soll Penicillin in der Wirksamkeit überlegen sein und avanciert zum GS.
- Clindamycin
Co: adjuvante ggf. orale Gabe von Zinkhistidin
Dos: 15 mg/Tag