Piebaldismus
Piebaldismus
Histr: Erstbeschreibung durch Morgan im Jahre 1786
Engl: piebaldism (piebald = buntscheckig)
Syn: Albinismus congenitus circumscriptus partialis, partieller Albinismus
Def: seltene, kongenitale, umschriebene Hypomelanose mit weißer Haarlocke (Poliosis) und vitiligoartigen amelanotischen Hautflecken, innerhalb derer sich kleine braune Makeln befinden, die pathognomonisch sind und eine Abgrenzung zur Vitiligo erlauben
Gen: autosomal-dominanter Defekt des KIT-Proto-Onkogens mit zwei möglichen Konsequenzen:
Pg: - fehlende Einwanderung von Melanozyten in die Haut während der Fetalzeit
- fehlende Ausdifferenzierung der Melanoblasten
Hi: Verminderung oder Fehlen der Melanozyten
Ass: - Innenohrschwerhörigkeit
- Heterochromia iridum
DD: Vitiligo
So: Syndrome mit Piebaldismus:
- Waardenburg-Syndrom
Histr: Erstbeschreibung durch Johannes Petrus Waardenburg (1886-1979), Dermatologe in Arnheim
Vork: 1/200.000
KL: - Haut und Haar: Piebaldismus (Hypomelanose mit weißer Stirnlocke und vitiligoartigen amelanotischen Arealen)
- Ohr: kongenitale Innenohrschwerhörigkeit
Ät: fehlende Einwanderung von Melanozyten in das Innenohr
- Auge:
Bef: - Hererochromia iridis (Farbunterschied zwischen rechter und linker Iris)
- Blepharophimose (Horizontalverkürzung der Lidspalte) mit lateraler Dislokation der Tränenpünktchen
- Nase: prominente Nasenwurzel
- Woolf-Syndrom
Def: Piebaldismus plus Innenohrschwerhörigkeit
Lit: Clin Cosmet Investig Dermatol. 2024 Mar 20;17:713-716. http://doi.org/10.2147/CCID.S449691