Tacrolimus
Tacrolimus
Syn: Fk506
Def: tsukuba + macrolide + immunosuppressant
Eig: - makrozyklisches Lakton-Laktam
- isoliert aus Streptomyces tuba
Hyp: evolutionsgeschichtlich wird Tacrolimus als "smart bomb" der Bakterien im Rahmen der Pilzabwehr angesehen
Histr: - bei Analyse von Bodenproben in Japan 1984 entdeckt
- klinische Einführung durch die Transplantationsmedizin
Phar: Bitte registrieren / anmelden
Ind: Auswahl:
- atopische Dermatitis
- Granuloma anulare
- Psoriasis
Note: insbes. bei psoriatischem Nagelbefall, fazialen oder intertriginösen Hautveränderungen
- Pyoderma gangraenosum
- Lichen ruber erosivus mucosae
- Lichen striatus
Wirk: - Tacrolimus unterbricht die Wirkung von Calcineurin, einer Phosphatase, die bei der intrazellulären Signaltransduktion der T-Zelle beteiligt ist, ausgehend von der Antigenbindung an den TCR bis zur Transkription von zytokinkodierenden Genen (insbes. IL-8).
- Induktion des Tumorsuppressorgens/Apoptoseinduktors p53, das das Zellwachstum hemmt.
Neg: - Permeation durch die Haut (i. G. zum lipophileren Pimecrolimus), d. h. erhöhtes Risikopotential für systemische NW
- erhöhte Photokanzerogenität und Kanzerogenität im Tierversuch
Lit: Br J Dermatol 2003; 149: 960-7
- bei systemischer Gabe ähnliche NW wie Cyclosporin A, insbes. Nephrotoxizität und Hypertonie
- signifikant höheres Risiko für Non-Hodgkin-Lymphome
Lit: J Dtsch Dermatol Ges. 2021 Sep;19(9):1265-1270. http://doi.org/10.1111/ddg.14527_g
Pos: - keine Hautatrophie bei lokaler Anwendung
- keine Tachyphylaxie