Atypische Hautbefunde der Hand-Fuß-Mund-Krankheit (HFMD), die oft mit dem Coxsackievirus A6 (CVA6) in Verbindung gebracht werden, wurden erstmals im Jahr 2008 gemeldet, und seitdem gibt es weltweit immer mehr Meldungen. Atypische HFMD-Läsionen betreffen häufig Stellen außerhalb der Handflächen und Fußsohlen und weisen tendenziell eine ungewöhnliche, polymorphe Morphologie auf. Dieser systematische Review umfasste 85 Studien, die 1359 Fälle mit einem Durchschnittsalter von 2,4 Jahren und einer männlichen Dominanz von 61% repräsentierten. Die am häufigsten gemeldeten Morphologien waren Vesikel (53%), Papeln (49%) und Blasen (36%). Zu den weiteren Morphologien gehörten Eczema herpeticatum-ähnliche (19%), purpurische/petechiale (7%) und Gianotti Crosti-ähnliche (4%). Häufige atypische Stellen waren Arme und/oder Beine (47%), Gesicht (45%) und Rumpf (27%). CVA6 wurde in 63% der Fälle identifiziert. Die Symptome verschwanden im Mittel nach 10 Tagen. Insgesamt erhielten 16% der Fälle eine Behandlung, am häufigsten mit Aciclovir, intravenösen Antibiotika oder topischen Steroiden. Die häufigsten Komplikationen waren Nagelveränderungen (21%) und Abschuppungen (4%), die durchschnittlich 3 bzw. 2 Wochen nach den Symptomen auftraten. Aufgrund ungewöhnlicher Morphologien, die anderen Erkrankungen ähneln, können HFMD mit atypischen Hautbefunden falsch diagnostiziert werden, was zu unangemessenen und unnötigen Untersuchungen, Krankenhausaufenthalten und Behandlungen führt. Ein größeres Bewusstsein für atypische Erscheinungsformen von HFMD ist erforderlich, um die Patientenversorgung und die Beratung hinsichtlich geeigneter Vorsichtsmaßnahmen zur Infektionskontrolle zu verbessern.
Quelle:
Pediatr Dermatol. 2023 Oct 25. http://doi.org/10.1111/pde.15461.
Atypical cutaneous findings of hand-foot-mouth disease in children: A systematic review.
Starkey SY, Mar K, Khaslavsky S, Seeburruth D, Khalid B, Virmani D, Lam JM, Mukovozov I.