Patienten wird oft geraten, die anfänglichen postoperativen Verbände für 24 bis 72 Stunden trocken und unberührt zu lassen. Diese Vorgaben können jedoch erhebliche Beeinträchtigungen der täglichen Aktivitäten der Patienten wie Baden, Freizeit und Sport verursachen. In dieser einseitigen, verblindeten, randomisierten (1:1) kontrollierten Studie wurden 437 Patienten entweder der Interventionsgruppe mit frühzeitiger (6-Stunden) Wassereinwirkung (n = 218) oder der Standardgruppe (n = 219) zugeordnet. Die Inzidenz von kulturbestätigten Infektionen in der Interventionsgruppe (1,8%) war ähnlich der in der Standardgruppe (1,4%) (p > 0,99). Es gab auch keinen Unterschied in der Häufigkeit des Auftretens von Blutungen oder Blutergüssen. Die Narbenbeurteilung ergab ähnliche Resultate. Die Autoren schließen daraus, dass chirurgische Wunden bereits in der unmittelbaren postoperativen Phase nass werden dürfen, ohne dass ein erhöhtes Infektionsrisiko oder andere Komplikationen oder eine Beeinträchtigung des kosmetischen Ergebnisses bestehen.
Ein systematischer Review aus diesem Jahr, der 11 randomisierte kontrollierte Studien aus verschiedenen medizinischen Fachbereichen einschloss, kam zum gleichen Schluss und schlug vor: „The medical community, health authorities, and government should create and disseminate clinical practice guidelines to guide patients to evidence-based beneficial treatment.“
Quellen:
Am Acad Dermatol. 2024 Jul 12:S0190-9622(24)01048-X. http://doi.org/10.1016/j.jaad.2024.05.098.
Early Post-Operative Water Exposure Does Not Increase Complications in Cutaneous Surgeries: A Randomized, Investigator-Blinded, Controlled Trial.
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Does earlier bathing increase the risk of surgical site infection? A meta-analysis of 11 randomized controlled trials.
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