Lücke in den evidenzbasierten Behandlungsempfehlungen für akute Urtikaria (NEWSBLOG 2024)

Zuletzt geändert von Thomas Brinkmeier am 2024/03/22 15:21

Lücke in den evidenzbasierten Behandlungsempfehlungen für akute Urtikaria (NEWSBLOG 2024)

Es gibt nur wenige klinische Studien, die sich mit der Behandlung von akuter Urtikaria (AU) befassen. Insbesondere der Mehrwert systemischer Kortikosteroide gegenüber Antihistaminika bei der Behandlung schwerer AU ist unklar. Es wurden zehn randomisierte kontrollierte Studien (RCTs) (n = 857 Teilnehmer) untersucht. Vier Arbeiten untersuchten die Wirksamkeit von Kortikosteroiden als Zusatz zu Antihistaminika und sechs Studien verglichen die Wirksamkeit von H1- und/oder H2-Antihistaminika. Die Zugabe von Kortikosteroiden (Prednison) zu einem Antihistaminikum (Levo-)Cetirizin verbesserte die Symptome der AU - im Vergleich zu alleiniger Antihistaminikum-Gabe - in zwei von drei RCTs nicht. Die Kombination von Diphenhydramin (50 mg, i.v.) und Ranitidin (50 mg, i.v.) oder Cimetidin (300 mg, i.v.) war in zwei von fünf Studien am wirksamsten zur Linderung der Urtikaria. Die häufigsten Nebenwirkungen waren Sedierung und Schläfrigkeit. Aktuelle Leitlinien zur Behandlung von Urtikaria konzentrieren sich hauptsächlich auf die chronische Urtikaria und nicht auf die AU. Darüber hinaus liefern nur wenige kleine RCTs Belege für die Behandlung von AU. Daher bleibt der aktuelle Therapiestandard dieser häufigen Erkrankung unklar. Der Zusatz von Kortikosteroiden zu einem Antihistaminikum zur Behandlung von AU muss weiter untersucht werden. Um evidenzbasierte Behandlungsrichtlinien für AU festzulegen, sind gut konzipierte, qualitativ hochwertige Interventionsstudien erforderlich.

Quelle:

J Eur Acad Dermatol Venereol. 2024 Feb 29. http://doi.org/10.1111/jdv.19904.

Treatment of acute urticaria: A systematic review.

Badloe FMS, Grosber M, Ring J, Kortekaas Krohn I, Gutermuth J.

  

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