Das amelanotische/hypomelanotische Melanom (AHM) kann aufgrund fehlender Pigmentierung schwer zu diagnostizieren sein. Um zu beurteilen, ob die Dermatoskopie zur Diagnose eines frühen AHM nützlich sein kann, wurden 133 digitale dermatoskopische Bilder von Läsionen, die histopathologisch als amelanotisches/hypomelanotisches superfiziell spreitendes Melanom mit einer Dicke von ≤ 1 mm (AHSSMs) (n = 27), amelanotische/hypomelanotische nicht-melanozytäre Läsionen (AHNMLs) (z. B. seborrhoische Keratose und Basalzellkarzinom) (n = 79) und amelanotische/hypomelanotische gutartige melanozytäre Läsionen (AHBMLs) (z. B. Compound- und dermale Nävi) (n = 27) diagnostiziert wurden, von drei verblindeten Dermatologen dermatoskopisch untersucht. Mithilfe einer multivarianten Analyse stellten die Forscher fest, dass das Risiko für die Diagnose von AHSSM im Vergleich zu AHNML und AHBML deutlich erhöht ist, wenn die Läsion durch das Vorhandensein von mehr als einem Rosaton (Odds Ratio [OR] 37,11), unregelmäßigen Punkten/Globuli (OR 23,73), asymmetrischer Pigmentierung (OR 8,85) und strukturlosem Muster (OR 7,33) gekennzeichnet war. Abschließend kann festgestellt werden, dass die Dermatoskopie die Früherkennung von AHM verbessern und AHSSM von amelanotischen/hypomelanotischen nichtmelanomischen Läsionen unterscheiden kann.
Quelle:
J Dermatol. 2024 Jul;51(7):999-1003. http://doi.org/10.1111/1346-8138.17200.
More than one shade of pink as a marker of early amelanotic/hypomelanotic melanoma.
Pizzichetta MA, Corsetti P, Stanganelli I, Ghigliotti G, Cavicchini S, De Giorgi V, Bono R, Astorino S, Ribero S, Argenziano G, Alaibac, Polesel J; Italian Melanoma Intergroup (IMI)
and the Società Italiana di Dermatologia Chirurgica, Oncologica, Correttiva ed Estetica (SIDCO).