Fusionen der neurotrophen Tyrosinrezeptorkinase (NTRK) sind bekannte Treiber der Onkogenese. NTRK-Fusionen sind beim spitzoiden Melanom relativ häufig, mit einer Prävalenz von 21 bis 29% im Vergleich zu <1% beim Haut- oder Schleimhautmelanom und 2,5% beim akrolentiginösen Melanom. Es scheint, dass sich Fusionsproteine für die meisten gängigen onkogenen Treiber wie BRAF oder NRAS gegenseitig ausschließen. Ein weiterer Indikator für eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, NTRK-positive Tumoren zu erkennen, könnte eine geringe Mutationslast sein. Da TRK-Inhibitoren bereits für Patienten mit NTRK-Fusionen verfügbar sind, besteht die Herausforderung darin, das Screening auf NTRK-Genfusionen in der klinischen Praxis durchzuführen. Ein möglicher Ansatz könnte darin bestehen, BRAF-, NRAS- und KIT-Wildtyp-Melanompatienten zu untersuchen, sobald sie eine systemische Behandlung benötigen oder spätestens dann, wenn sie keine Tumorkontrolle auf Checkpoint-Inhibitoren zeigen.
Quelle:
J Dtsch Dermatol Ges. 2020 Jul 12. http://doi.org/10.1111/ddg.14160.
NTRK gene fusions in melanoma: detection, prevalence and potential therapeutic implications.
Forschner A, Forchhammer S, Bonzheim I.