Ein 47-jähriger Mann stellte sich mit einer 14-monatigen Vorgeschichte einer asymptomatischen, 2 cm großen, langsam wachsenden knotigen Hautveränderung am linken Schienbein vor, die im Bereich eines schwarzen Tattoos auftrat. Eine Exzisionsbiopsie mit anschließender histologischer Untersuchung ergab ein prominentes lymphohistiozytisches Infiltrat mit vielen großen, schaumigen histiozytären Zellen, die intakte lymphozytäre Entzündungszellen in ihrem Zytoplasma enthielten. Dies sprach für Emperipolesis, einem für die Rosai-Dorfman-Krankheit (RDD) typischen Merkmal. In der Immunhistochemie war S-100 (ein Marker, der in fast allen Fällen von RDD positiv ist) negativ, was gegen die Diagnose von RDD spricht. Es wurde bereits über eine Vielzahl von Hautreaktionen auf Tätowierungen berichtet, darunter erhöhte Hautempfindlichkeit, brennende Schmerzen, Entzündungen und Juckreiz. Histologische Merkmale, die auf RDD als Reaktion auf Tätowierungspigment hindeuteten, wurden jedoch bisher nicht beschrieben und sollten daher ebenfalls als potenziell seltenes Reaktionsmuster auf Tätowierungen angesehen werden.
Quelle:
Am J Dermatopathol. 2020 Sep;42(9):680-682. http://doi.org/10.1097/DAD.0000000000001616.
Rosai-Dorfman Disease-Like Reaction to Tattoo.
Naqvi J, Cassarino DS.