Iontophorese

Zuletzt geändert von Thomas Brinkmeier am 2024/11/02 21:13

Iontophorese

Syn: Leitungswasser-Iontophorese

Przp: Leiten von kontinuierlichen oder hochfrequenten gepulsten Gleichströmen im Wasserbad durch definierte Hautareale

Etlg: - kontinuierlicher Gleichstrom

Bed: konventionelle Behandlung bzw. Standardtherapie bei Hyperhidrosis palmoplantaris

Pos: hohe Effektivität

Neg: - hoher Grad an technischen Sicherheitsvorkehrungen

- Kribbelparästhesien während der Anwendung in Abhängigkeit von der Stromstärke

- gepulster Gleichstrom/Pulsstromgeräte

Ind: Bei Kindern empfiehlt sich gepulster Gleichstrom.

Lit: LL DDG

Pos: einfache Handhabung, keine Gefahr eines Weidezauneffekts

Neg: gerinfügig niedrigere Effektivität

Ind: - Hyperhidrosis

- Dyshidrose (mit grenzwertiger Hyperhidrose)

- Verrucae vulgares (mit grenzwertiger Hyperhidrose)

KI: - Elektroimplantate wie Herzschrittmacher

- Metallimplantate im Bereich der behandelten Extremitäten

So: metallhaltige Intrauterinpessare (Spirale) sind KI für eine Behandlung der Füße

- größere Epidermisdefekte

- Schwangerschaft

Note: keine ausreichenden Erfahrungen in der SS

Mat: - Stromquelle mit ausreichend hoher Spannung bis 60 V, um auch bei hohem Hautwiderstand einen therapeutischen Stromfluss von 10-30 mA zu gewährleisten

- Geräte mit gepulstem Gleichstrom müssen Frequenzen von 5-10 kHz aufweisen.

- Elektroden aus rostfreiem Stahl oder Aluminium

- Verwendung von reinem Leitungswasser ohne Zusätze

Lok: - Hände und Füße

- Axillae (mit Pads)

Meth: - Entfernung metallischer Gegenstände im Behandlungsareal

- Schutz von Epidermisverletzungen mit Vaseline (Gefahr von Strommarken)

- Abdecken der Elektroden (stromführende Platten) mit isolierenden Schwammtüchern

- Eintauchen der Hände und/oder Füße vor Einschalten des Stroms

- Verbindung der klinisch dominierenden Seite mit der Anode

- Wasserfüllung in den Wannen soll maximal die Dorsalseiten der Enphalangen der Finger und Zehen erreichen bzw. bedecken

- langsames Heraufregulieren der Spannung um max. 5 V/sec bei Verwendung kontinuierlichen Gleichstroms, um einen Stromschlag (Weidezauneffekt) zu vermeiden

- Sitzungen von 10-15 min bei konstanter Polung

- langsames Herunterregulieren der Spannung um max. 5 V/sec bis auf Null (kein plötzliches Herausnehmen der Hände und Füße aus den Strom führenden Bädern); Ausnahme: Pulsstromgeräte

- bei Einsetzen eines therapeutischen Effektes nach einigen Sitzungen kann während der An-fangsphase die Polung getauscht werden, bis auch auf der kontralateralen Seite ein Therapieeffekt aufgetreten ist.

- Umpolungen während der Erhaltungstherapie sollen nur von Sitzung zu Sitzung an aufeinanderfolgenden Tagen erfolgen

Dos: - Anfangsbehandlung/Initialphase: 10-30 mA für 20-30 min 3-5x/Woche

- Erhaltungtherapie: 1x/Woche oder sogar nur 2x/Monat

Wirk: Erhöhung der Reizschwelle der ekkrinen Drüsen

Neg: - hoher Zeitaufwand

- Therapiepausen heben den Behandlungserfolg auf

Folg: Nutzen von Heimbehandlungsgeräten bei therapeutischem Ansprechen

  

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