Neben Autoimmunität haben neuere Studien eine Rolle der Gerinnungskaskade bei der Pathogenese der Urtikaria beschrieben. Es fehlen jedoch Daten aus der Praxis bezüglich des Nutzens der Messung von D-Dimer-Spiegeln bei Patienten mit chronischer spontaner Urtikaria (CSU). Im Rahmen einer retrospektiven Übersichtsanalyse mit 141 erwachsenen CSU-Patienten waren die D-Dimer-Spiegel bei 46 CSU-Patienten (32,6%) erhöht, wobei die mittleren D-Dimer-Spiegel zu Studienbeginn bei diesen Patienten 329,53 ± 546,94 ng/ml betrugen. Der Anteil der Patienten mit erhöhten Plasma-D-Dimer-Spiegeln war bei Patienten mit schwerer CSU höher. Es wurden keine signifikanten Unterschiede zwischen den Probanden mit erhöhten D-Dimeren und solchen mit normalen D-Dimer-Spiegeln in Bezug auf Alter, Geschlecht, Vorliegen von Angioödemen, Atopie in der Vorgeschichte, Vorliegen einer Schilddrüsendysfunktion, ASST/APST-Positivität oder Serum-IgE gefunden. Der D-Dimer-Spiegel korrelierte mit dem Schweregrad der Erkrankung und kann helfen, die Notwendigkeit einer höheren Dosis von Antihistaminika bzw. einer Zweitlinientherapie bei CSU-Patienten vorherzusagen.
Quelle:
Indian Dermatol Online J. 2021 Aug 2;12(5):726-730. http://doi.org/10.4103/idoj.IDOJ_106_21.
Causal Relationship between D-Dimers and Disease Status in Chronic Spontaneous Urticaria and Adjuvant Effect of Oral Tranexamic acid.
Dabas G, Thakur V, Bishnoi A, Parsad D, Kumar A, Kumaran MS.