Das Wiki Blog - News - Blog-Beiträge für November 2025

Nov 03 2025

Mogamulizumab-induzierte Pseudoprogression einer Mycosis fungoides (NEWSBLOG 2025)

Die Autoren berichteten über zwei Fälle von Mycosis fungoides (MF), die sich nach einer Therapie mit Mogamulizumab in kompletter Remission befanden, jedoch eine scheinbare lymphonodale Progression entwickelten, die zunächst auf ein Krankheitsrezidiv hindeutete. Mogamulizumab, ein monoklonaler Antikörper gegen den C-C-Chemokinrezeptor Typ 4 (CCR4), ist für die Behandlung der MF und des Sézary-Syndroms zugelassen. Er verstärkt die antikörperabhängige zytotoxische Aktivität gegen maligne und nicht-maligne T-Zellen, kann jedoch auch eine Immundysregulation über die Aktivierung zytotoxischer CD8⁺-T-Zellen auslösen. Der erste Patient, ein 70-jähriger Mann mit fortgeschrittener MF und vorausgegangener CHOP-Chemotherapie, erreichte nach vier Infusionen Mogamulizumab eine vollständige hämatologische und kutane Remission. Zwei Monate später zeigten bildgebende Verfahren jedoch neu aufgetretene, metabolisch aktive Lymphadenopathien, und es traten neue Hautläsionen auf. Lymphknotenbiopsien ergaben nicht-nekrotisierende Granulome mit CD8-Dominanz ohne Nachweis maligner Zellen. Die Hautbiopsien zeigten histologisch ein sarkoidales, granulomatöses Dermatitisbild, das nicht einer Lymphomprogression entsprach. Nach Umstellung der Mogamulizumab-Gabe auf ein 3-wöchiges Intervall blieb der Patient über ein Jahr klinisch und radiologisch stabil. Diese Beobachtungen unterstreichen, dass mogamulizumabinduzierte granulomatöse Entzündungen eine Lymphomprogression imitieren können und daher eine histopathologische Bestätigung erforderlich ist, um ein unnötiges Absetzen einer wirksamen Therapie zu vermeiden.

Quelle:

Br J Dermatol. 2025 Sep 18;193(4):771-773. http://doi.org/10.1093/bjd/ljaf192.
Mogamulizumab-induced lymph node enlargement mimicking mycosis fungoides progression.
Calderón-Lozano L, Gonzalez-Rodriguez B, Wang A, Postigo-Llorente C, Tarín-Vicente EJ, Rodríguez-Peralto JL, Rodriguez Izquierdo A, Ortiz-Romero PL, Falkenhain-López D

Nov 02 2025

Sicherheit und Wirksamkeit einer topischen Simvastatin-plus-Cholesterin-Creme im Vergleich zu topischer Simvastatin-Creme allein bei Porokeratosis ptychotropica (NEWSBLOG 2025)

In einer randomisierten, einfach verblindeten, halbseitig kontrollierten, placebokontrollierten Studie wurde das therapeutische Potenzial von 2 % Simvastatin- und 2 % Simvastatin/Cholesterin-Cremes bei Patienten mit Porokeratosis ptychotropica (PP) untersucht, einer schweren, therapieresistenten Verhornungsstörung. Achtzehn Teilnehmer wurden randomisiert und trugen die Präparate über acht Wochen zweimal täglich auf, mit Fortführung der Behandlung bis zu 48 Wochen bei bestätigter Wirksamkeit. Nach acht Wochen zeigten alle Patienten der Simvastatin-Gruppe und nahezu alle der Simvastatin/Cholesterin-Gruppe eine bessere Wirkung als Placebo, mit anhaltender Besserung von Erythem, Verdickung, Schuppung und Pruritus bis Woche 48. Es traten keine therapiebedingten Nebenwirkungen auf, und die Wirksamkeit war zwischen den beiden Behandlungsgruppen vergleichbar. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass sowohl topisches Simvastatin als auch Simvastatin/Cholesterin sicher, gut verträglich und bei Langzeitanwendung wirksam zur Behandlung der PP sind.

Quelle:
J Am Acad Dermatol. 2025 Oct;93(4):980-987. http://doi.org/10.1016/j.jaad.2025.04.082.
Safety and efficacy of topical simvastatin plus cholesterol cream versus topical simvastatin cream alone for porokeratosis ptychotropica: A randomized, single-blind, split-body, placebo-controlled, investigator-initiated trial.
Chen Z, Liu Y, Yu H, Li J, Huang X, Xiang R, Mo R, Chen H, Yang Y

Nov 01 2025

Wirksamkeit, Sicherheit und Rezidivrate bei seborrhoischer Dermatitis. Orales Isotretinoin (10 mg vs. 20 mg) (NEWSBLOG 2025)

Die Untersucher verglichen Wirksamkeit, Rückfallraten und Patientenzufriedenheit einer täglichen oralen Isotretinointherapie mit 10 mg bzw. 20 mg bei moderater bis schwerer seborrhoischer Dermatitis. In dieser retrospektiven Kohortenstudie mit 234 Patienten (126 mit 10 mg und 108 mit 20 mg) wurde die Krankheitsaktivität anhand des Seborrheic Dermatitis Area Severity Index (SDASI) bewertet; Lebensqualität und Zufriedenheit wurden mittels Dermatology Life Quality Index (DLQI) und Treatment Satisfaction Questionnaire for Medication 9 erfasst. Die 20-mg-Gruppe zeigte nach 12 Monaten deutlich stärkere Verbesserungen der SDASI- und DLQI-Werte, was auf eine bessere Krankheitskontrolle hinweist. Zudem war die Rückfallfreiheit in der 20-mg-Gruppe zu allen Zeitpunkten signifikant höher, und die multivariate Analyse identifizierte die 20-mg-Dosis als schützenden Faktor gegen Rückfälle. Ausgangswerte von SDASI und DLQI sagten Rezidive nicht unabhängig voraus. Die Ergebnisse zeigen, dass beide Dosierungen die seborrhoische Dermatitis wirksam verbessern, die 20-mg-Dosis jedoch eine überlegene, länger anhaltende Kontrolle und höhere Patientenzufriedenheit bietet.

Quelle:
J Am Acad Dermatol. 2025 Sep;93(3):671-677. http://doi.org/10.1016/j.jaad.2025.05.1376.
Efficacy, safety, and recurrence in seborrheic dermatitis: A dose-dependent analysis of oral isotretinoin (10 mg vs 20 mg).
Demirbas A, Diremsizoglu E, Esen M, Demirbas GU

  

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