Krebspatienten, die mit Inhibitoren des epidermalen Wachstumsfaktorrezeptors (EGFRi) behandelt werden, leiden in den meisten Fällen an akneiformen Exanthemen, Xerosis cutis, Dermatitis und Alopezie. Abgesehen von der pharmokologisch vermittelten Keratinozyten-Apoptose sind die genauen pathophysiologischen Mechanismen dieser kutanen Arzneimittelnebenwirkungen nur unvollständig aufgeklärt. Eine Forschergruppe aus Taiwan beobachtete eine Assoziation mit erniedrigten Zink-Serumspiegeln und therapeutischen Erfolgen durch Substitution mit Zinkgluconat. Die Höhe des Zinkmangels korrelierte mit der Stärke der kutanen Symptome. Auch bei Tierversuchen ließen sich durch EGFRi Hautveränderungen auslösen, die einer Acrodermatitis enteropathica ähnelten. Wie genau EGFRi zum Zinkmangel führen, ist unklar. Papulopustulöse Akne ist zwar kein Zeichen eines Zinkmangels; andererseits wird die topische und systemische Behandlung der Akne mit Zink häufig praktiziert. Die in den Studien mit Krebspatienten unter EGFRi-Therapie beobachteten positiven Effekt einer systemischen Zinksubstitution auf die kutanen Nebenwirkungen empfehlen diese Therapiestrategie als Ergänzung oder Alternativ zu Tetrazyklinen, Retinoiden oder topischen Steroiden.
Quelle:
J Eur Acad Dermatol Venereol. 2023 Feb;37(2):220-221. http://doi.org/10.1111/jdv.18835.
Zinc supplements may prevent and treat cutaneous toxicities induced by epidermal growth factor receptor inhibitors.
Gonçalo M.