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Das Wiki Blog - News - Blog-Beiträge für November 2024
Nov 25 2024
Bessere Wundheilung durch D-Mannose (NEWSBLOG 2024)
In dieser Studie präsentieren die Forscher eine Technik zur Verkürzung der Wundheilungszeit und zur Verhinderung oder Abschwächung der Narbenbildung durch die Verwendung von D-Mannose, was direkt auf die Wunde aufgetragen wurde. Die Ergebnisse zeigten, dass die Heilungszeit im Vergleich zur Behandlung mit Povidon-Iod-Lösung, einem in der Chirurgie weit verbreiteten Antiseptikum, fast halbiert wird. D-Mannose ist weder ein Antiseptikum noch ein Antibiotikum. Die Autoren schlagen einen möglichen Mechanismus vor, bei dem D-Mannose an D-Mannose-bindendes Lektin bindet und sofort das angeborene Immunsystem aktiviert, das letztendlich Krankheitserreger phagozytiert und die Wunde von zersetzten Zellen und Materialien befreit, was die Entzündung und Wundheilungszeit reduziert. D-Mannose greift auch in den Gerinnungsprozess ein, indem es an Fibrinogen bindet und ein feineres und dichteres Fibrin erzeugt, das Kollagennarben sichtbar reduziert. Die Ergebenisse der Untersuchung zeigen, dass das Auftragen von D-Mannose als Pulver direkt auf die Wunde die Wundheilungszeit verkürzt und die Narbenbildung sichtbar abschwächt.
Quelle:
Arch Dermatol Res. 2024 Sep 3;316(8):600. http://doi.org/10.1007/s00403-024-03338-w.
Accelerated wound healing and reduced scar formation induced by D-mannose: a possible role of mannose binding lectin.
Ciucanu CI, Rațiu S, Crîșmariu GE, Olariu S, Ciucanu I.
Nov 23 2024
Antientzündliche Wirkung von Glucagon-ähnlichen Peptid-1-Rezeptoragonisten (NEWSBLOG 2024)
GLP-1-Rezeptorgonisten (GLP-1-RA) sind eine Medikamentenklasse, die für Typ-2-Diabetes und Adipositas indiziert ist und die - teilweise aufgrund ihrer entzündungshemmenden Wirkung - bei der Behandlung von Hautkrankheiten eine Rolle spielen kann. Diese Moleküle interagieren mit Zytokinen, die für die Entwicklung und das Fortbestehen von Hautkrankheiten entscheidend sind, wie TNF-α, IL-23, IL-17 und IL-22. Entsprechend können immunologische Signalwege, die durch GLP-1-RA herunterreguliert werden, als Ziel für verschiedene Hautkrankheiten dienen. Darüber hinaus kann der bekannte Nutzen der Gewichtsabnahme bei bestimmten Hautkrankheiten durch GLP-1-RA noch verstärkt werden. In diesem Kurzbericht beschreiben die Autoren mehrere Fälle von Patienten mit Psoriasis, Hidradenitis suppurativa, Acanthosis nigricans und Morbus Hailey-Hailey, bei denen sich der Zustand der Patienten nach der Behandlung mit GLP-1-RA verbessert hat. Diese Fälle zeigen die Nützlichkeit von GLP-1-RA bei der Behandlung dermatologischer Erkrankungen, die sogar auf andere Therapien nicht ansprachen.
Quelle:
J Clin Aesthet Dermatol. 2024 Sep;17(9):34-37.
The Use of GLP-1 Agonists in the Management of Cutaneous Disease.
Lal K, Herringshaw E.
Nov 18 2024
Ansprechen auf nicht-invasive Therapie bei Morbus Bowen (NEWSBLOG 2024)
Über prognostische Faktoren, die die Reaktion auf nicht-invasive Behandlungen bei Patienten mit Morbus Bowen beeinflussen können, ist wenig bekannt. Ziel dieser Studie war es, Patienten- und Läsionsmerkmale zu identifizieren, die mit einem höheren Risiko eines Behandlungsversagens nach 5-Fluorouracil und photodynamischer Therapie bei Morbus Bowen verbunden sind. Die Hypothese, dass die Dicke der Bowen-Läsion und die Ausdehnung entlang des Haarfollikels mit dem Risiko eines Therapieversagens nach nicht-invasiver Behandlung assoziiert sind, wurde ebenfalls untersucht. Die Daten stammten aus einer randomisierten Studie, in der 169 Patienten 4 Wochen lang zweimal täglich mit 5%iger 5-Fluorouracil-Creme oder 2 Sitzungen mit einer photodynamischen Methylaminolävulinat-Therapie im Abstand von 1 Woche behandelt wurden. Bei allen Patienten wurde ein Morbus Bowen von 4-40 mm histologisch bestätigt. Die ersten 3 mm großen Biopsieproben wurden erneut untersucht, um die maximale Dicke und Ausdehnung der histologischen Läsion entlang des Haarfollikels zu messen. Um den Zusammenhang zwischen potenziellen Risikofaktoren für ein Behandlungsversagen bei der Nachuntersuchung nach einem Jahr zu bewerten, wurden univariate und multivariate logistische Regressionsanalysen verwendet, um Odds Ratios (ORs) mit 95%-Konfidenzintervallen und p-Werten zu berechnen. Die Dicke der histologischen Läsion war nicht signifikant mit einem Behandlungsversagen verbunden (OR: 0,84, p = 0,806), ebenso wenig wie die Beteiligung des Haarfollikels (OR: 1,12, p = 0,813). Der Läsionsdurchmesser war der einzige Risikofaktor, der signifikant mit dem 1-Jahres-Risiko eines Therapieversagens assoziiert war (OR = 1,08 pro mm Zunahme, p = 0,021). Bei Verwendung des Medianwerts von 10 mm als Grenzwert betrug das Risiko eines Behandlungsversagens 23,4% für Läsionen >10 mm im Vergleich zu 10,3% für Läsionen ≤10 mm (OR: 2,66, p = 0,028). Nur der klinische Läsionsdurchmesser wurde als prognostischer Faktor für das Ansprechen auf eine nichtinvasive Therapie bei Morbus Bowen identifiziert.
Quelle:
Dermatology. 2024 Sep 13:1-6. http://doi.org/10.1159/000541396
Prognostic Factors for Treatment Failure of Photodynamic Therapy and 5-Fluorouracil in Bowen's Disease.
Ahmady S, Nelemans PJ, Abdul Hamid M, Demeyere TBJ, van Marion AMW, Kelleners-Smeets NWJ, Mosterd K.
Nov 10 2024
Pustulosis palmoplantaris (NEWSBLOG 2024)
Ziel dieses Reviews war es, die Wirksamkeit und Sicherheit neuerer Therapieoptionen zur Behandlung der Palmoplantarpustulose (PPP) zu bewerten, wobei der Schwerpunkt auf Phototherapie, systemischen Therapien und Biologika lag. Eine systematische Literaturrecherche ergab 13 Studien. Die Phototherapie war erfolgreich: Der Excimerlaser zeigte eine hohe Wirksamkeit bei schweren Erkrankungen, während Psoralen plus Ultraviolett-A-Therapie mit Retinoiden oder Fumarsäureestern bei leichteren Erkrankungen gut funktionierte. Die Wirksamkeit und Sicherheit von Guselkumab, Brodalumab und Apremilast bei einem Spektrum von Krankheitsschweregraden erscheint nachgewiesen. Wirkstoffe wie Anakinra, Secukinumab und Spesolimab sind möglicherweise keine Erstlinienbehandlungen. Da JAK-Hemmer auf mehrere Entzündungswege bei PPP abzielen, sind sie bei der Behandlung von PPP möglicherweise wirksamer als Biologika; es bedarf jedoch weiterer Forschung, um ihre Sicherheit und angemessene Anwendung zu bestätigen.
Quelle:
J Dermatolog Treat. 2024 Dec;35(1):2414048. http://doi.org/10.1080/09546634.2024.2414048.
A systematic review of recent randomized controlled trials for palmoplantar pustulosis.
Branyiczky MK, Towheed S, Torres T, Vender R.
Nov 04 2024
More than one shade of pink (NEWSBLOG 2024)
Das amelanotische/hypomelanotische Melanom (AHM) kann aufgrund fehlender Pigmentierung schwer zu diagnostizieren sein. Um zu beurteilen, ob die Dermatoskopie zur Diagnose eines frühen AHM nützlich sein kann, wurden 133 digitale dermatoskopische Bilder von Läsionen, die histopathologisch als amelanotisches/hypomelanotisches superfiziell spreitendes Melanom mit einer Dicke von ≤ 1 mm (AHSSMs) (n = 27), amelanotische/hypomelanotische nicht-melanozytäre Läsionen (AHNMLs) (z. B. seborrhoische Keratose und Basalzellkarzinom) (n = 79) und amelanotische/hypomelanotische gutartige melanozytäre Läsionen (AHBMLs) (z. B. Compound- und dermale Nävi) (n = 27) diagnostiziert wurden, von drei verblindeten Dermatologen dermatoskopisch untersucht. Mithilfe einer multivarianten Analyse stellten die Forscher fest, dass das Risiko für die Diagnose von AHSSM im Vergleich zu AHNML und AHBML deutlich erhöht ist, wenn die Läsion durch das Vorhandensein von mehr als einem Rosaton (Odds Ratio [OR] 37,11), unregelmäßigen Punkten/Globuli (OR 23,73), asymmetrischer Pigmentierung (OR 8,85) und strukturlosem Muster (OR 7,33) gekennzeichnet war. Abschließend kann festgestellt werden, dass die Dermatoskopie die Früherkennung von AHM verbessern und AHSSM von amelanotischen/hypomelanotischen nichtmelanomischen Läsionen unterscheiden kann.
Quelle:
J Dermatol. 2024 Jul;51(7):999-1003. http://doi.org/10.1111/1346-8138.17200.
More than one shade of pink as a marker of early amelanotic/hypomelanotic melanoma.
Pizzichetta MA, Corsetti P, Stanganelli I, Ghigliotti G, Cavicchini S, De Giorgi V, Bono R, Astorino S, Ribero S, Argenziano G, Alaibac, Polesel J; Italian Melanoma Intergroup (IMI)
and the Società Italiana di Dermatologia Chirurgica, Oncologica, Correttiva ed Estetica (SIDCO).
Nov 01 2024
Schlechte Prognose bei pustulöser Mycosis fungoides (NEWSBLOG 2024)
Mycosis fungoides (MF) verläuft normalerweise indolent. Einige Patienten entwickeln jedoch eine aggressivere Krankheit, wofür nur wenige prognostische Parameter identifiziert wurden. Isolierte Fälle von pustulöser MF (pMF) deuten auf eine ungünstige Prognose hin. Die Autoren sammelten retrospektiv Daten aller MF-Fälle mit histologischem Pustel-Nachweis, die von 2009 bis 2020 diagnostiziert wurden. Die Ergebnisse und klinisch-pathologischen Merkmale von pMF bei Diagnose (pMFD) wurden mit denen einer Kohorte von nicht-pustulöser MF (NpMF) verglichen. 33 pMF- (einschließlich 22 pMFD) und 86 NpMF-Fälle wurden eingeschlossen. Das Durchschnittsalter bei Diagnose von pMF betrug 61 Jahre. Die mediane Nachbeobachtung von pMFD betrug 32 Monate. Klinisch hatten 33% der pMF Pusteln. Eine großzellige Transformation (LCT) trat in 17 Fällen auf. pMFD befanden sich in einem deutlich fortgeschritteneren Stadium und zeigten bei der Diagnose häufiger eine LCT als NpMF (50% vs. 7%). Das mediane Gesamtüberleben nach Auftreten histologischer Pusteln während der Nachuntersuchung aller pMF-Patienten betrug 37 Monate, mit einem 5-Jahres-Gesamtüberleben von 25% (KI 95% [0,06-0,5]). Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass pMF oft einen aggressiven Verlauf mit hohem LCT-Risiko und kürzerer Überlebenszeit nimmt, selbst bei Patienten im Frühstadium. Histologische Pusteln bei der Diagnose von MF könnten einen unabhängigen schlechten Prognosefaktor darstellen, der durch weitere Studien bestätigt werden muss. Da Pusteln nicht immer klinisch identifiziert werden, sollten der histologische Pustel-Nachweis in Pathologieberichten von MF erwähnt und eine engere Nachuntersuchung besprochen werden.
Quelle:
Br J Dermatol. 2024 Aug 12:ljae312. http://doi.org/10.1093/bjd/ljae312.
Pustular mycosis fungoides has a poor outcome: a multicentric clinico-pathological and molecular case series study.
Bontoux C, Badrignans M, Afach S, Sbidian E, Mboumba DL, Ingen-Housz-Oro S, Claudel A, Aubriot-Lorton MH, Chong-Si-Tsaon A, Le Masson G, Attencourt C, Dubois R, Beltzung F, Koubaa W, Beltraminelli H, Cardot-Leccia N, Balme B, Nguyen AT, Bagny K, Legoupil D, Moustaghfir I, Denamps J, Mortier L, Hammami-Ghorbel H, Skrek S, Rafaa M, Fougerousse AC, Deschamps T, Dalle S, D'incan M, Chaby G, Beylot-Barry M, Dalac S, Ortonne N.