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Botulinum und PRP schlagen Triamcinolon in der Keloidtherapie (NEWSBLOG)

Das Ziel dieser Arbeit war es, die therapeutische Wirksamkeit der intraläsionalen Injektion von Botulinumtoxin Typ-A (BTX-A), plättchenreichem Plasma (PRP) und Triamcinolonacetonid (TAC) bei Keloiden zu vergleichen. Insgesamt 60 Keloidpatienten wurden eingeschlossen und nach dem Zufallsprinzip in drei gleiche Gruppen aufgeteilt mit jeweils drei Sitzungen in monatlichen Abständen. Botox (100 I.E.) wurde mit 2 ml Kochsalzlösung verdünnt, um eine Formulierung von 5 IE/0,1 ml herzustellen, was 5 I.E./cm3 (5 I.E./Injektionspunkt) mit einem Maximum von 60 I.E./Sitzung ergab. Die Ergebnisse zeigten eine signifikante Verbesserung des Vancouver Scar Scale in den BTX-A- und PRP-Gruppen, und zwar relativ stärker als in der TAC-Gruppe. Die immunhistochemischen Untersuchungen demonstrierten eine signifikante Abnahme der Expression des Bindegewebswachstumsfaktors (connective tissue growth factor = CTGF) nach der Behandlung – hier ebenso relativ ausgeprägter in den BTX-A- und PRP-Gruppen als in der TAC-Gruppe. Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass in der Keloidbehandlung sowohl BTX-A als auch PRP höhere Chancen auf kosmetisch ansprechende Ergebnisse als die konventionelle TAC-Injektion erwarten lassen.

Quelle:

Dermatol Ther. 2021 Feb 18:e14900. http://doi.org/10.1111/dth.14900.

Botulinum toxin and platelet rich plasma as innovative therapeutic modalities for keloids.

Neinaa YME, Elsayed TA, Mohamed DA, Elfar NN.

Co-Gabe von Vitamin K2 bei Vitamin D3-Substitution (NEWSBLOG)

Dermatologen empfehlen häufig Vitamin D für sonnengeschützte Patienten. Die meisten Patienten sind sich der Schlüsselrolle von Vitamin K2 im Vitamin-D-Stoffwechsel nicht bewusst und erhalten nicht ausreichend Vitamin K2 mit der Nahrung. Eine Umfrage unter 50 Sonnenschutzpatienten zeigte, dass 4/50 die Rolle von Vitamin K2 verstanden und 1/50 Vitamin K2 ergänzt hat. Daher kann eine Beratung zur Vitamin-K2-Supplementierung insbesondere für Patienten, die guten UV-Schutz betreiben, von Nutzen sein.

Hintergrund:

Vitamin D und Vitamin K2 wirken im physiologischen Dosisbereich synergistisch. Die Produktion von Vitamin K2 erfolgt vorwiegend durch Bakterien wie E. coli oder Bacteroides fragilis. Durch die synergistische Wirkung beider Vitamine werden Proteine wie Ostecalcin aktiviert, die den Einbau von Kalzium in den Knochen fördern. Vitamin D sorgt für die Resorption von Kalzium aus dem Darm; Vitamin K2 steuert die richtige Kalziumverteilung im Körper. Neben der Einlagerung in den Knochen sollte Kalzium aus den Plaques in den Blutgefäßwänden entfernt werden und sich dort möglichst nicht einlagern. Substitution von Vitamin D mit Tagesdosen > 2000 I.E. kann zu einem Mangel an Vitamin K2 führen. Andere Gründe für einen Vitamin K2-Mangel können gastrointestinale Erkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa oder eine Medikation mit Antibiotika, Antiepileptika oder Vitamin K-Antagonisten wie Marcumar oder Warfarin sein. Bei einer Vitamin D3-Tagesdosis von 2000 IE gilt eine Vitamin K2-Dosis von 100-200 mcg als ausreichend, um das aufgenommene Kalzium zu verwerten. Ansonsten liegt die empfohlene Vitamin K2-Tagesdosis für Erwachsene bei 70 mcg (bei Säuglingen zwischen 7-11 Monaten dagegen bei 10 mcg). Moderne Nahrungsergänzungsmittel bieten Fixkombinationen aus Vitamin D3 und Vitamin K2 an (z.B. MK-7).

Quelle:

J Drugs Dermatol. 2021 Feb 1;20(2):228-229. http://doi.org/10.36849/JDD.5829.

Vitamin K2 Awareness in Sun-Protected Patients Supplementing With Vitamin D.

Abouodah H, Douglas LM, Ho BV, Bhattacharya R, Wolf E, Wang-Weinman T, Liu D, Aires D.

Cyclosporin A bei Folliculitis decalvans (NEWSBLOG)

Diese Publikation berichtet über drei Patienten mit refraktärer Folliculitis decalvans, die auf Cyclosporin A ansprachen (zwei davon in niedriger Dosierung mit 25 mg zweimal täglich) unter polyvalenter Medikation mit gleichzeitiger Gabe von antiseptischen oder antibiotischen oder anderen entzündungshemmenden Substanzen.

Quelle:

Australas J Dermatol. 2021 May;62(2):e345-e347. http://doi.org/10.1111/ajd.13532.

Effective treatment of folliculitis decalvans with cyclosporin: A case series.

Jerjen R, Meah N, Trindade de Carvalho L, Wall D, Gunatheesan S, Sinclair R.

Dupilumab bei therapieresistenter chronisch spontaner Urtikaria (NEWSBLOG)

Dieser Artikel berichtet über zwei Patienten mit chronischer spontaner Urtikaria und Lippenangioödem, die auf H1-Antihistaminika der zweiten Generation in hoher Dosierung, Omalizumab und Cyclosporin, nicht ansprachen. In dieser Situation muss der Off-Label-Einsatz verschiedener Immunsuppressiva (z. B. Methotrexat, Tacrolimus, Mycophenolat, Dapson oder Hydroxychloroquin) mit einer individuellen Nutzen-Risiko-Abwägung diskutiert werden. Diese beiden Patienten profitierten von der sicheren Gabe des IL-4-IL-13-Inhibitors Dupilumab mit einer Remission nach 8 Wochen.

Quelle:

Dermatol Ther. 2021 Mar;34(2):e14821. http://doi.org/10.1111/dth.14821.

Recalcitrant chronic urticaria treated with dupilumab: Report of two instances refractory to H1-antihistamines, omalizumab and cyclosporine and brief literature review.

Errichetti E, Stinco G.

Aquagenes Akrokeratoderm in der Covid-19-Pandemie (NEWSBLOG)

Das aquagene Akrokeratoderm ist eine seltene, flüchtige Form der erworbenen palmoplantaren Keratodermie, die durch kurzzeitigen Kontakt mit Wasser entsteht und durch weiße, transparente Papeln und Plaques gekennzeichnet ist, die normalerweise in den palmaren Regionen der Hand lokalisiert sind. Die Pathogenese des aquagenen Akrokeratoderms ist nicht vollständig geklärt und wird mit einer erhöhten Salzkonzentration in den Epidermiszellen bei erhöhter Wasserbindungsfähigkeit des Stratum corneums in Verbindung gebracht. Dies Publikation berichtet über 6 Patienten, die ein aquagenes Akrokeratoderm entwickelten, nachdem die Hände während des Ausbruchs der COVID-19-Pandemie häufiger gewaschen wurden (Handwaschfrequenz zwischen 15 und 25 Mal täglich).

Quelle:

Dermatol Ther. 2021 Mar;34(2):e14796. http://doi.org/10.1111/dth.14796.

Aquagenic acrokeratoderma due to frequent handwashing during the COVID-19 pandemic outbreak.

Karagün E.

Baricitinib p.o. plus PUVA bei LSA (NEWSBLOG)

Dieser Fall berichtet über einen Patienten mit Lichen sclerosus et atrophicus (LSA), der nicht auf topische Kortikosteroide, topisches Tacrolimus und orales Hydroxychloroquin ansprach. Daher wurde eine Off-Label-Therapie mit oralem Baricitinib 2 mg täglich plus PUVA zweimal wöchentlich begonnen, was zu einer signifikanten Verbesserung führte. Dies ist der erste Fall einer erfolgreichen Behandlung des LSA mit einer deratigen Kombinationstherapie.

Quelle:

Dermatol Ther. 2021 Feb 17:e14896. http://doi.org/10.1111/dth.14896.

Lichen sclerosus successfully treated with baricitinib plus psoralen and ultraviolet A.

Li J, Zheng W, Tang J, Yang B.

Extrakorporale Stoßwellen bei Morbus Dupuytren (NEWSBLOG)

Der Morbus Dupuytren ist eine fortschreitende fibroproliferative Erkrankung der Hand. Im nodulären Stadium der Dupuytren-Krankheit können Schmerzen die täglichen Handaktivitäten einschränken und zu Fingerkontrakturen führen. Diese randomisierte kontrollierte Studie zeigte, dass durch fokussierte elektromagnetische hochenergetische extrakorporale Stoßwellen eine signifkante Schmerzreduktion in den Nodi bei Morbus Dupuytren erzielt werden kann.

Quelle:

Lasers Med Sci. 2021 Jan 23. http://doi.org/10.1007/s10103-021-03254-9.

Focused electromagnetic high-energetic extracorporeal shockwave (ESWT) reduces pain levels in the nodular state of Dupuytren's disease-a randomized controlled trial (DupuyShock).

Knobloch K, Hellweg M, Sorg H, Nedelka T.

UVB-Schutz durch Verzehr von Mandeln (NEWSBLOG)

Mandeln sind eine reiche Quelle von phenolischen und polyphenolischen Verbindungen, die antioxidativ wirken. In-vitro- und in-vivo-Studien haben gezeigt, dass die topische Anwendung von Mandelöl und Mandelhautextrakt die UVB-induzierte Lichtalterung reduziert. 39 Teilnehmerinnen (18-45 Jahre) mit Fitzpatrick-Hauttyp II-IV wurden randomisiert angewiesen, 12 Wochen lang täglich entweder 1,5 Unzen Mandeln (42,6 g) oder 1,8 Unzen Brezeln (51 g) täglich zu konsumieren. Die minimale Erythemdosis (MED) wurde unter Verwendung eines standardisierten Protokolls bestimmt. Die MED war bei den Probanden, die Mandeln konsumierten, im Vergleich zur Kontrollgruppe, die Brezeln konsumierte, erhöht. Es gab keine Unterschiede zwischen den Gruppen in Bezug auf Rauheit, Melaningehalt, Feuchtigkeit oder Talgsekretion auf der Gesichtshaut.

Quelle:

J Cosmet Dermatol. 2021 Jan 24. http://doi.org/10.1111/jocd.13946.

Almond consumption increased UVB resistance in healthy Asian women.

Li JN, Henning SM, Thames G, Bari O, Tran PT, Tseng CH, Heber D, Kim J, Li Z.

Biologikum-Gabe bei Krebsvorerkrankung (NEWSBLOG)

Biologika sind in der Vergangenheit mit einem mutmaßlich erhöhten Risiko einer neoplastischen Reaktivierung oder eines neu auftretenden Malignoms verbunden gewesen. In dieser retrospektiven Single-Center-Studie wurden 16 Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Psoriasis mit der Diagnose einer Krebserkrankung in den letzten 10 Jahren analysiert, die bis zu mindestens 96 Wochen lang mit Biologika behandelt wurden. Bei fünf dieser Patienten wurde in den letzten 5 Jahren eine Krebserkrankung diagnostiziert. Die onkologische Nachsorge zeigte während des gesamten Beobachtungszeitraums keine Verschlechterung oder Reaktivierung des Krebses. Auch wurden keine neuen Malignome beobachtet. Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass sich Biologika bei Psoriasis-Patienten mit einer Krebs-Vorgeschichte als sicher und wirksam erwiesen haben. Weitere Untersuchungen hierzu sind wegen des hohen Wirkungsgrades der Biologika bei den Psoriasis-Patienten wünschenswert.

Quelle:

J Dermatolog Treat. 2021 Feb 15:1-5. http://doi.org/10.1080/09546634.2021.1886231.

Biologic therapies for plaque type psoriasis in patients with previous malignant cancer: long-term safety in a single- center real-life population.

Valenti M, Pavia G, Gargiulo L, Facheris P, Sanna F, Borroni RG, Costanzo A, Narcisi A.

MTX plus Vitamin D bei Psoriasis (NEWSBLOG)

Diese prospektive randomisierte Vergleichsstudie umfasste 30 Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Psoriasis, die entweder Methotrexat allein oder Methotrexat plus Vitamin D i.m. für 3  Monate erhielten. Am Ende der Studie nahmen die Intima-Media-Dicke der Karotis und der systolische Blutdruck in beiden Gruppen ab, jedoch nur statistisch signifikant in der Methotrexat-Gruppe. In der Methotrexat-Gruppe wurde ein Anstieg der Triglyceride und des Cholesterinspiegels beobachtet, während die kombinierte Gruppe mit  Vitamin-D-Substitution bessere Werte aufwies. Die Autoren kamen zu dem Schluss, dass Methotrexat die Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Psoriasis verringern kann; die Zugabe von Vitamin D zu Methotrexat kann die Lipidhomöostase, insbesondere in Bezug auf Cholesterin- und Triglycerid-Werte, schützen.

Quelle:

J Dermatolog Treat. 2021 Jan 25:1-12. http://doi.org/10.1080/09546634.2021.1871581.

The impact of methotrexate therapy with vitamin D supplementation on the cardiovascular risk factors among patients with psoriasis; a prospective randomized comparative study.

El-Hanafy GM, El-Komy MHM, Nashaat MA, Rady NH, Abd El-Salam H, Said ER.

Erstellt von Administrator am 2008/12/22 05:52
  

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