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Das Wiki Blog - News - Blog-Beiträge für Juni 2022
Jun 18 2022
Roflumilast bei nummulärem Ekzem (NEWSBLOG)
Diese Publikation berichtet über den ersten Fall einer erfolgreichen off-label Behandlung mit oralem Roflumilast (500 Mikrogramm täglich), einem selektiven Phosphodiesterase (PDE) 4-Hemmer, bei einer 69-jährigen Frau mit therapierefraktärer nummulärer Dermatitis. Frühere Behandlungen umfassten potente topische Kortikosteroide, UVB-Phototherapie, Methotrexat 15 mg wöchentlich und Azathioprin 25 mg täglich. Diese beiden nichtsteroidalen Immunsuppressiva mussten wegen Nebenwirkungen abgesetzt werden. Eine komplette Remission wurde nach ca. 1 Monat erreicht. Zugelassene Medikamente bei nummulärer Dermatitis fehlen. Im September 2021 wurde eine randomisierte, doppelblinde, interventionelle Phase-IIb-Studie mit 40 Patienten mit klinisch und histologisch bestätigtem nummulärem Ekzem abgeschlossen, in der die therapeutische Wirkung von Apremilast, einem weiteren oralen PDE4-Hemmer, untersucht wurde. Mit Spannung wird die Veröffentlichung weiterer Studienergebnisse zur therapeutischen Potenz von PDE4-Hemmern bei nummulärer und atopischer Dermatitis erwartet.
Quelle:
J Eur Acad Dermatol Venereol. 2022 May 27. http://doi.org/10.1111/jdv.18275.
Rapid clearing of refractory nummular dermatitis with oral roflumilast therapy.
Gyldenløve M, Zachariae C, Thyssen JP, Egeberg A.
Jun 16 2022
Dupilumab bei erworbener reaktiv perforierender Kollagenose (NEWSBLOG)
Diese Arbeit berichtet über eine Frau mittleren Alters mit histologisch nachgewiesener erworbener reaktiver perforierender Kollagenose und recht therapieresistentem Krankheitsverlauf. Ihre Vorgeschichte war positiv für atopische Dermatitis in der Kindheit. Dupilumab in Standarddosierung führte nach 1 Jahr zu einem fast vollständigen Ansprechen; eine Krankheitskontrolle konnte bereits nach 2 Monaten beobachtet werden.
Quelle:
Australas J Dermatol. 2022 May 28. http://doi.org/10.1111/ajd.13874.
Reactive perforating collagenosis successfully treated with dupilumab.
Gil-Lianes J, Riquelme-Mc Loughlin C, Mascaró JM Jr.
Jun 14 2022
TERT-124[C>T]-Mutation als Biomarker für aggressive primäre Melanome (NEWSBLOG)
Die Überlebenswahrscheinlichkeit beim Melanom und die Assoziation mit Mutationen im Telomerase-Reverse-Transkriptase (TERT)-Promotor bleiben unklar. In dieser Studie wurden 408 Primärtumoren aus einer prospektiven Melanomkohorte auf somatische TERT-124[C>T]- und TERT-146[C>T]-Mutationen, den Keimbahnpolymorphismus rs2853669 sowie BRAFV600- und NRASQ61-Mutationen untersucht. TERT-124[C>T] war mit dickeren Tumoren, Ulzerationen, Mitosen (>0/Quadratmillimeter), nodulärem Histologie-Typ und ZNS-Beteiligung assoziiert und war ein unabhängiger Prädiktor für ein kürzeres rezidivfreies Überleben und Gesamtüberleben. Der Einfluss der Keimbahnvariante schien bei der oberflächlichen Ausbreitung ausgeprägter zu sein als beim nodulären Melanom. Es wurden keine Zusammenhänge zwischen dem Überleben und TERT-146[C>T]-, BRAF- oder NRAS-Mutationen gefunden. Diese Ergebnisse deuten stark darauf hin, dass die TERT-124[C>T]-Mutation ein Biomarker für aggressive primäre Melanome ist - ein Effekt, der möglicherweise durch rs2853669 moduliert wird.
Quelle:
J Invest Dermatol. 2022 Apr 22:S0022-202X(22)00304-9. http://doi.org/10.1016/j.jid.2022.03.031.
Associations between TERT promoter mutations and survival in superficial spreading and nodular melanomas in a large prospective patient cohort.
Chang GA, Robinson E, Wiggins JM, Zhang Y, Tadepalli JS, Schafer CN, Darvishian F, Berman RS, Shapiro R, Shao Y, Osman I,
Polsky D.
Jun 11 2022
HPyV-assoziierte Dermatosen (NEWSBLOG)
Von den gegenwärtig bekannten 15 humanen Polyomaviren (HPyV) wurden 8 auf gesunder Haut gefunden. Merkelzell-Polyomavirus (MCPyV), HPyV6, HPyV7 sowie das seltener vorkommende Saint Louis-Polyomavirus (STLPyV) gelten als Teil des humanen kutanen Viroms. Das wichtigste kutane Polyomavirus, MCPyV, verursacht einen Großteil der Merkelzellkarzinome (MCC). MCC treten v. a. auf Sonnenlicht-exponierten Hautarealen hellhäutiger älterer Menschen auf. Die Primärinfektion mit dem Trichodysplasia-spinulosa-assoziierten Polyomavirus (TSPyV) kann bei Immunsupprimierten die sehr seltene Hauterkrankung Trichodysplasia spinulosa verursachen. Keratinstachel (Spicula), hauptsächlich im zentralen Gesicht, charakterisieren diese Erkrankung. Für HPyV6 und HPyV7 wurden Fälle epithelialer Proliferationen und juckender dyskeratotischer Dermatitiden veröffentlicht. HPyV9 und New Jersey-Polyomavirus (NJPyV-13) wurden jeweils in unterschiedlichen Hautveränderungen einzelner Patienten gefunden, wobei die Rolle dieser Polyomaviren bei der Entstehung der Hautläsionen noch unklar ist.
Quelle:
Hautarzt. 2022 Apr 28. http://doi.org/10.1007/s00105-022-04993-8.
Human polyomavirus-associated skin diseases.
Silling S, Kreuter A, Wieland U.
Jun 09 2022
Herpes simplex und Pemphigus vulgaris (NEWSBLOG)
Obwohl das Herpes-simplex-Virus mit Autoimmunerkrankungen assoziiert wurde, gibt es kaum Beweise für seine Beteiligung an Exazerbationen bei Pemphigus vulgaris. Diese retrospektive Kohortenstudie zielte darauf ab, die epidemiologischen und klinischen Merkmale von Patienten mit Pemphigus vulgaris, die Herpes-simplex-positiv waren, im Vergleich zu denen, die Herpes-simplex-negativ waren, während des Krankheitsbeginns zu charakterisieren. Von 62 Patienten mit Pemphigus vulgaris, die sich einem PCR-Test auf das Herpes-simplex-Virus unterzogen, waren 25 (40,3%) positiv. Die Herpes-positive Gruppe hatte signifikant erhöhte Werte des C-reaktiven Proteins, des Pemphigus Disease Activity Index-Scores und eine kürzere Zeit bis zum Rezidiv. Die Zeit bis zur Remission, die Anzahl der Exazerbationen pro Jahr und der Remissionsstatus waren in der Herpes-positiven Gruppe nicht signifikant erhöht. Folglich sollte diskutiert werden, Läsionen von Patienten mit Pemphigus routinemäßig auf Herpes-simplex-Virus zu testen. Im positiven Fall könnte eine antivirale Behandlung eingeleitet werden; in schweren Fällen erscheint eine vorbeugende antivirale Behandlung gerechtfertigt.
Quelle:
Acta Derm Venereol. 2022 Apr 8. http://doi.org/10.2340/actadv.v102.917.
Relationship Between Pemphigus Vulgaris Severity and PCR-positive Herpes Simplex Virus.
Baum S, Atar I, Coster D, Dovrat S, Solomon M, Sprecher E, Zeeli T, Aviv B.
Jun 07 2022
Nicotinamid verzögert Exantheme unter Immuncheckpoint-Therapie bei Melanom-Patienten (NEWSBLOG):
Bei mehr als 1/3 der Melanom-Patienten, die mit Immun-Checkpoint-Inhibitoren behandelt werden, treten immunbedingte Nebenwirkungen auf der Haut auf; sie sind oft die erste klinische Manifestation, obwohl sie teils erst Monate nach Therapiebeginn auftreten können. Die Autoren dieser Studie stellten fest, dass ihre Patienten diese kutanen unerwünschten Ereignisse typischerweise auf lichtgeschädigter Haut aufweisen. Tatsächlich zeigten Patienten mit signifikanter aktinischer Hautschädigung (42%) frühzeitiger und in schwerwiegenderer Form immunvermittelte Nebenwirkungen der Haut (von 19 Patienten im Stadium IV). Daher erhielten Patienten mit metastasierendem Melanom mit lichtgeschädigter Haut, bei denen eine Immuntherapie eingeleitet wurde, eine hohe orale Dosis von Nicotinamid (500 mg zweimal täglich) über die gesamte Therapiezeit. Bei behandelten Patienten traten die ersten Anzeichen immunvermittelter Nebenwirkungen auf der Haut 180 Tage nach Beginn der Therapie auf, während diese bei unbehandelten Patienten schon nach 65 Tagen beobachtet werden konnten.
Quelle:
Clin Exp Dermatol. 2022 Apr 9. http://doi.org/10.1111/ced.15215.
Cutaneous immune-related adverse events and photodamaged skin in metastatic melanoma patients: Could the use of nicotinamide be useful?
De Giorgi V, Colombo J, Trane L, Silvestri F, Venturi F, Zuccaro B, Doni L, Stanganelli I, Covarelli P.
Jun 03 2022
Alopecia areata und endotheliale Dysfunktion (NEWSBLOG)
Ziel der Studie war es, die frühen Prädiktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen (Endothelfunktion und Arteriensteifigkeit, Untersuchung mit dem Endo-PAT 2000-Gerät) bei Patienten mit Alopecia areata ohne vorangegangene Herz-Kreislauf-Erkrankung im Vergleich zu gesunden Kontrollpersonen zu evaluieren. 52 Patienten mit Alopecia areata (38 Frauen und 14 Männer, mittleres Alter: 41 [30–52]) und 34 gesunde Kontrollpersonen, die hinsichtlich Alter, Geschlecht und Body-Mass-Index übereinstimmen, wurden in die Studie aufgenommen. Eine endotheliale Dysfunktion wurde bei 22/52 (42%) Patienten mit Alopecia areata und bei 4/34 (12%) gesunden Kontrollpersonen beobachtet (p = 0,002). Bei der Arteriensteifigkeit war kein signifikanter Unterschied vorhanden. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Patienten mit Alopecia areata Anomalien bei den frühen Prädiktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen aufweisen. Die Autoren schlagen vor, dass ein regelmäßiges kardiovaskuläres Screening bei jedem Patienten mit Alopecia areata indiziert sein könnte.
Quelle:
Clin Exp Dermatol. 2022 Mar 31. http://doi.org/10.1111/ced.15206.
Patients with alopecia areata are at risk of endothelial dysfunction: results of a case-control study.
Waśkiel-Burnat A, Kotowska M, Dorobek WM, Smyk J, Gąsecka A, Niemczyk A, Blicharz L, Filipiak KJ, Olszewska M, Rudnicka L.
Jun 01 2022
Cholestyramin bei prolongierter Transaminasen-Erhöhung durch Isotretinoin (NEWSBLOG)
Ein junger Mann mit therapieresistenter nodulärer facialer Akne entwickelte unter Isotretinoin in einer Dosis von 2x20 mg/Tag nach 3 Monaten einen starken Anstieg der Transaminasen mit Versiebenfachung der Basalwerte. Unter Isotretinoin-Pause und der Gabe von Cholestyramin-Pulver, 4 g täglich zum Frühstück, sank die Aspartat-Aminotransferase (AST) innerhalb von 2 Monaten auf den Ausgangswert, während die Alanin-Aminotransferase (ALT) dafür deutlich mehr Zeit benötigte. Isotretinoin verursacht bei ca. 15% der Patienten eine reversible, leichte Erhöhung der Transaminasen; persistierende ALT-Erhöhungen sind selten. Die Autoren spekulieren im aktuellen Fall, dass ein therapeutischer Effekt von Cholestyramin darin bestanden haben könnte, dass Isotretinoin-induzierte, akkumulierte toxische Metaboliten im enterohepatischen Kreislauf weiter ausgewaschen worden sein könnten. Diese Publikation erwähnt auch alternative Substanzen mit Potenz zur Senkung Isotretinoin-induzierter Transaminasen, nämlich 140 mg Silymarin pro Tag oder L-Carnitin (100 mg/kg/Tag) oder Selen (Daten zu letztgenannter Substanz stammen aus einer Tierversuchs-Studie).
Quelle:
Dermatol Ther. 2022 Apr 27:e15542. http://doi.org/10.1111/dth.15542.
Isotretinoin-induced Prolonged Elevation of Transaminases and response to Cholestyramine: A case report.
Abdelmaksoud A, Temiz SA, Wollina U, Dursun R.