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Sep 23 2022

Neuer Biomarker für kutane T-Zell-Lymphome (NEWSBLOG)

In den letzten Jahren hat zirkulierende zellfreie DNA (cfDNA) als Biomarker für verschiedene Krebsarten große Aufmerksamkeit erfahren. Viele Berichte haben gezeigt, dass die Serum-cfDNA-Spiegel bei Krebspatienten erhöht sind und ihre Spiegel mit der Prognose und der Krankheitsaktivität korrelieren. Das Ziel dieser Studie war es, die Serum-cfDNA-Spiegel bei Patienten mit kutanem T-Zell-Lymphom (CTCL) zu messen und ihre Korrelationen mit hämatologischen und klinischen Befunden zu bewerten. Die Serum-cfDNA-Spiegel bei CTCL-Patienten waren signifikant höher als bei gesunden Kontrollpersonen, und ihre Spiegel stiegen allmählich mit dem Fortschreiten des Krankheitsstadiums an. Positive Korrelationen wurden zwischen Serum-cfDNA-Spiegeln und denen von Laktatdehydrogenase, TARC (thymus- and activation-regulated chemokine) und löslichem IL-2-Rezeptor sowie Neutrophilen- und Eosinophilenzahl im peripheren Blut und Neutrophilen-zu-Lymphozyten-Ratio festgestellt. Darüber hinaus zeigten CTCL-Patienten mit höheren Serum-cfDNA-Spiegeln eine signifikant schlechtere Prognose. Zusammengefasst legen diese Ergebnisse das Potenzial von cfDNA als neuen Biomarker nahe, der die Prognose und Krankheitsaktivität bei CTCL widerspiegelt. CfDNA-Spiegel können als Indikator für die Berücksichtigung der Intensität und des Zeitpunkts der nachfolgenden therapeutischen Intervention dienen.

Quelle:

J Dermatol. 2022 Jul 12. http://doi.org/10.1111/1346-8138.16520.

Serum cell-free DNA as a new biomarker in cutaneous T-cell lymphoma.

Mizuno Y, Shibata S, Miyagaki T, Ito Y, Taira H, Omori I, Hisamoto T, Oka K, Matsuda KM, Boki H, Takahashi-Shishido N, Sugaya M, Sato.

 

Sep 19 2022

Baricitinib bei Lichen amyloidosus und atopischer Dermatitis (NEWSBLOG)

Dieser Fall berichtet über einen Patienten mit atopischer Dermatitis und Lichen amyloidosus mit massivem Juckreiz und therapieresistentem Krankheitsverlauf (z. B. topische Glukokortikoide, Kryotherapie, Thalidomid). Nach 4-monatiger Behandlung mit Baricitinib 4 mg täglich ließen nicht nur die atopische Dermatitis und der Juckreiz nach, sondern auch der Lichen amyloidosus besserte sich eindrucksvoll – wahrscheinlich aufgrund der Senkung von IL-31 über die Hemmung von JAK1 und JAK2.

Quelle:

Dermatol Ther. 2022 Jul 19:e15724. http://doi.org/10.1111/dth.15724.

Refractory cutaneous lichen amyloidosis coexisting with atopic dermatitis responds to the Janus Kinase inhibitor baricitinib.

Xia D, Xiao Y, Li M, Li W.

Sep 16 2022

Isotretinoin versus Finasterid bei frontal fibrosierender Alopezie (NEWSBLOG)

In dieser Studie wurde die Wirksamkeit der Kombination von topischem Tacrolimus (0,1 % Salbe 2x/Tag) mit Isotretinoin (20 mg/Tag) im Vergleich zu Finasterid (2,5 mg/Tag) bei Patienten mit frontaler fibrosierender Alopezie bewertet. Die Patienten wurden 12 Wochen lang regelmäßig behandelt und nachbeobachtet. Obwohl beide Therapieschemata wirksam waren, scheint die Behandlung mit Tacrolimus und Isotretinoin wirksamer zu sein als die Kombination Tacrolimus mit Finasterid.

Quelle:

J Cosmet Dermatol. 2022 Jul 11. http://doi.org/10.1111/jocd.15232.

Evaluating the combined efficacy of oral isotretinoin and topical tacrolimus versus oral finasteride and topical tacrolimus in frontal fibrosing alopecia-A randomized controlled trial.

Rokni GR, Emadi SN, Dabbaghzade A, Jahantigh N, Beyzaee AM, Sharma A, Rudnicka L, Goldust M.

Sep 14 2022

Radiatio als Alternative zur Resektion bei Zylindromen der Kophauft (NEWSBLOG)

Zylindrome können sich mit multiplen Läsionen an der Kopfhaut eines Patienten manifestieren. Behandlungsstandard ist die Resektion. Diese Publikation berichtet über den Fall eines 74-jährigen Mannes mit Brooke-Spiegler-Syndrom mit multiplen rezidivierenden Zylindromen. Er hatte ungefähr 70 vorherige Resektionen inkl. Transplantatdeckungen. Nach einem großen Rezidiv an der Kopfhaut mit mehreren Satellitenherden präferierte er die Bestrahlung der größten Stelle. Nach einem hervorragenden klinischen Ansprechen führte dies dazu, dass der Patient sich für eine vollständige Bestrahlung der Kopfhaut an den verbleibenden Stellen entschied. Dies resultierte in einem sehr guten Ansprechen der gesamten Kopfhaut.

Quelle:

Case Rep Dermatol. 2022 May 30;14(2):132-137. http://doi.org/10.1159/000524012.

Whole Scalp Radiation Therapy for Recurrent Benign Cylindromas.

Kaushik S, Siegel D, Niermann K, Newman N.

Sep 12 2022

Wenn der Energy Drink mehr als nur Flügel verleiht (NEWSBLOG)

Dieses Fallbericht beschreibt einen Patienten mit refraktärer periorbitaler Dermatitis, der eine positive Epikutantestreaktion auf Kobalt zeigte. Eine stabile Remission konnte nur erreicht werden, indem der Konsum eines mit Vitamin B12 (Cobalamin) angereicherten Energy Drinks eingestellt wurde. Cobalamin enthält Kobalt in einem Tetrapyrrolring. Eine Sensibilisierung gegenüber Cobalamin in natürlichen Lebensmitteln ist aufgrund der geringen Konzentration sehr unwahrscheinlich. In sehr seltenen Fällen kann eine orale oder intramuskuläre Substitution mit Vitamin B12 zu einer Allergie führen. Die Autoren des vorgestellten Falls vermuten eine systemische Kontaktdermatitis auf Kobalt/Cobalamin nach Sensibilisierung durch regelmäßigen Konsum eines Getränks mit hohen Konzentrationen an Vitamin B12.

Quelle:

Dermatitis. 2022 Jul-Aug 01;33(4):e44-e45. http://doi.org/10.1097/DER.0000000000000925.

When Your Energy Drink Gives You More Than Wings.

Barry KK, Hawryluk EB, Yu J.

Sep 09 2022

Das Birt-Hogg-Dubé-Syndrom: ein weiteres mTOR-Phänomen (NEWSBLOG)

Das Birt-Hogg-Dubé-Syndrom ist eine seltene autosomal-dominant vererbte systemische Erkrankung mit kutanen Befunden, die sich durch Fibrofollikulome oder Trichodiskome auf der Kopfhaut, im Gesicht sowie am Hals und Rumpf auszeichnen. Die Prävalenz in der Allgemeinbevölkerung wurde auf nur 2 Fälle pro Million geschätzt. Die Hautsymptome sind mit bilateralem Nierenzellkarzinom, gutartigen Nierenzysten, Lungenzysten und spontanem Pneumothorax assoziiert. Angesichts des autosomal-dominanten Vererbungsmusters kann die erfolgreiche Diagnose des Birt-Hogg-Dubé-Syndroms eine Diagnose bei Familienmitgliedern aufklären. Das Birt-Hogg-Dubé-Syndrom resultiert aus einer Mutation im FLCN-Gen, das für das Folliculin-Protein kodiert, einen Transkriptionsregulator des mammalian-Target-of-Rapamycin (mTOR)-Signalwegs. Wie bei der tuberösen Sklerose können die klinischen Merkmale des Birt-Hogg-Dubé-Syndroms mit der Anwendung von oralem Rapamycin zur mTOR-Hemmung nachlassen - ein theoretisches Konzept, das weiterer Erforschung bedarf.

Quelle:

Clin Dermatol. 2022 Jul 27:S0738-081X(22)00104-3. http://doi.org/10.1016/j.clindermatol.2022.07.014.

Birt-Hogg-Dubé Syndrome: Another mTOR Phenomenon.

Shah RR, Lambert WC, Schwartz RA.

Sep 07 2022

Hautveränderungen bei COVID-19 mit prognostischer Markerfunktion (NEWSBLOG)

COVID-19 wurde mit einer Vielzahl von dermatologischen Erkrankungen in Verbindung gebracht. Diese Studie umfasste insgesamt 1206 Patienten in Pakistan und zielte darauf ab, die Hauterscheinungen mit den systemischen Symptomen abzugleichen. Von den 102 (85,7%) Patienten mit nur einem einzigen Hautzeichen entwickelten 26,5% ein makulopapulöses/morbiliformes/erythematöses Exanthem; 14,7% Urtikaria, 9,85% vesikuläre/pustulöse Exantheme, 14,7% kutan-vaskuläre Hautveränderungen, 12,7% kutane Infektionen, 7,8% sonstige Hautzeichen und 9,8 % kutane Spätbefunde. Ein länger anhaltendes Gefäßmuster war mit höherem Alter und häufigerem tödlichem COVID-19-Verlauf assoziiert. Die meisten der retiformen Purpura präsentierten sich mit thromboembolischen Episoden. Ein moderater Schweregrad korrelierte mit einem makulopapulösen/morbiliformen/exanthematischen Phänotyp, während eine Urtikaria mit einer asymptomatischen/leichtgradigen Erkrankung assoziiert war.

Quelle:

J Cosmet Dermatol. 2022 Jul 22:10.1111/jocd.15258. http://doi.org/10.1111/jocd.15258.

Cutaneous manifestations of Coronavirus Disease 2019.

Ghafoor R, Ali SM, Goldust M.

Sep 07 2022

Hautveränderungen bei COVID-19 mit prognostischer Markerfunktion (NEWSBLOG)

COVID-19 wurde mit einer Vielzahl von dermatologischen Erkrankungen in Verbindung gebracht. Diese Studie umfasste insgesamt 1206 Patienten in Pakistan und zielte darauf ab, die Hauterscheinungen mit den systemischen Symptomen abzugleichen. Von den 102 (85,7%) Patienten mit nur einem einzigen Hautzeichen entwickelten 26,5% ein makulopapulöses/morbiliformes/erythematöses Exanthem; 14,7% Urtikaria, 9,85% vesikuläre/pustulöse Exantheme, 14,7% kutan-vaskuläre Hautveränderungen, 12,7% kutane Infektionen, 7,8% sonstige Hautzeichen und 9,8 % kutane Spätbefunde. Ein länger anhaltendes Gefäßmuster war mit höherem Alter und häufigerem tödlichem COVID-19-Verlauf assoziiert. Die meisten der retiformen Purpura präsentierten sich mit thromboembolischen Episoden. Ein moderater Schweregrad korrelierte mit einem makulopapulösen/morbiliformen/exanthematischen Phänotyp, während eine Urtikaria mit einer asymptomatischen/leichtgradigen Erkrankung assoziiert war.

Quelle:

J Cosmet Dermatol. 2022 Jul 22:10.1111/jocd.15258. http://doi.org/10.1111/jocd.15258.

Cutaneous manifestations of Coronavirus Disease 2019.

Ghafoor R, Ali SM, Goldust M.

Sep 05 2022

Beeinflussung des postnatalen Risikos für eine atopische Dermatitis durch pränatale maternale Vitamin D-Gabe (NEWSBLOG)

Die Datenlage, die eine pränatale mütterliche Vitamin-D-Supplementierung mit dem atopischen Ekzemrisiko der Nachkommen in Verbindung bringt, ist widersprüchlich. Dies ist die erste randomisierte kontrollierte Studie, die darauf abzielte, den Einfluss einer mütterlichen Cholecalciferol-Gabe während der Schwangerschaft auf das Risiko eines atopischen Ekzems bei den Nachkommen im Alter von 12, 24 und 48 Monaten zu untersuchen. Schwangeren Frauen wurde entweder Cholecalciferol 1000 I.E./Tag oder ein entsprechendes Placebo zugeteilt, das ab der 14. Schwangerschaftswoche bis zur Entbindung eingenommen wurde. Unter Berücksichtigung der Stilldauer hatten Nachkommen von Müttern, die täglich 1000 IE Cholecalciferol erhielten, im Alter von 12 Monaten ein niedrigeres Odds Ratio (OR) für atopisches Ekzem (OR (95 % KI) 0,55 (0,32–0,97), p = 0,04); dieser Effekt schwächte sich im Alter von 24 und 48 Monaten ab und war dann nicht mehr statistisch signifikant. Die Stratifizierung zeigte ein reduziertes Risiko für infantile Ekzeme bei Säuglingen der Interventionsgruppe, die mindestens 1 Monat lang gestillt wurden, aber nicht bei Säuglingen mit einer Stillzeit unter 1 Monat. Diese Studie liefert damit Hinweise für eine protektive Wirkung einer pränatalen Cholecalciferol-Supplementierung hinsichtlich des Risikos für ein infantiles atopisches Ekzem, wobei die Wirkung möglicherweise über erhöhte Cholecalciferol-Spiegel in der Muttermilch vermittelt wird.

Quelle:

Br J Dermatol. 2022 Jun 28. http://doi.org/10.1111/bjd.21721.

Maternal antenatal vitamin D supplementation and offspring risk of atopic eczema in the first 4 years of life: evidence from a randomised controlled trial.

El-Heis S, D'Angelo S, Curtis EM, Healy E, Moon RJ, Crozier SR, Inskip H, Cooper C, Harvey NC, Godfrey KM.

Sep 02 2022

Plattenepithelkarzinom 1 Jahr oder länger nach Therapie aktinischer Keratosen (NEWSBLOG)

Studien, die 5-Fluorouracil (5-FU), Imiquimod und photodynamische Therapie mit Aminolävulinsäure (PDT-ALA) verglichen, haben die Wirksamkeit der Zerstörung aktinischer Keratosen (AK) bewertet. Dieser Endpunkt lässt sich jedoch möglicherweise nicht direkt auf die Prävention von kutanem Plattenepithelkarzinom (SCC) übertragen. Bisher hat keine Studie diese Feldtherapien zur SCC-Prävention auf lange Sicht - hier definiert als länger als 1 Jahr Nachbehandlung - bewertet. In dieser retrospektiven Kohortenstudie zeigte die Rate der SCC-Entwicklung bei Patienten, die mit 5-FU behandelt wurden, keinen signifikanten Unterschied im Vergleich zu Imiquimod; PDT-ALA schnitt allerdings schlechter als 5-FU und Imiquimod ab. Daher ist es möglicherweise nicht angemessen, die AK-Zerstörung direkt mit der SCC-Präventionswirksamkeit gleichzusetzen. Zukünftige prospektive Studien sollten darauf abzielen, mit einem Endpunkt der SCC-Entwicklung zu arbeiten.

Quelle:

J Am Acad Dermatol. 2022 Jun 1:S0190-9622(22)00895-7. http://doi.org/10.1016/j.jaad.2022.05.051.

A comparison of invasive squamous cell carcinoma greater than 1 year after treatment with 5-fluorouracil, imiquimod, or photodynamic therapy with aminolevulinic acid.

Cheng B, Veerabagu S, Miller CJ, Sobanko JF, Shin TM, Higgins HW 2nd, Giordano CN, Etzkorn JR.

Erstellt von Administrator am 2008/12/22 05:52
  

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