Das Wiki Blog - News - Blog-Beiträge für Februar 2022

Feb 28 2022

Adapalen-Vorbehandlung bei PDT von aktinischen Keratosen am Handrücken (NEWSBLOG)

Ziel dieser Studie war es, die Wirksamkeit und Sicherheit der Vorbehandlung aktinischer Keratosen (AKs) der Handrücken und Unterarme mit Adapalen-Gel, einem kostengünstigen Retinoid, vor dem Debridement des Zielbereichs und der PDT mit Aminolävulinsäure (ALA, 10%)-Gel und Rotlicht zu bestimmen. Fünfzehn Patienten mit AK-Läsionen des rechten oder linken Handrückens oder Unterarms wurden vor der ALA-PDT eine Woche lang zweimal täglich mit Adapalen-Gel (0,1%) vorbehandelt. Die andere Hand bzw. der Unterarm wurde mit ALA-PDT (Standardtherapie) behandelt, aber nicht vorbehandelt. Für die PDT wurden alle behandelten Bereiche debridiert, mit Aceton entfettet, eine Stunde lang mit 10% ALA-Gel unter Okklusion inkubiert und mit schmalbandigem Rotlicht (um 635 nm) beleuchtet. Alle Patienten wurden einer einmaligen PDT unterzogen. Acht Wochen nach der Behandlung erreichten 12 Patienten in der mit Adapalen vorbehandelten Gruppe eine 50- bis 100-prozentige Clearance im Vergleich zu 10 Patienten in der Standardtherapiegruppe. Die mittlere Verringerung der Läsionszahl in der mit Adapalen vorbehandelten Gruppe betrug -79% im Vergleich zu -57% in der Gruppe mit Standardtherapie, und dieser Unterschied war signifikant (P = 0,0164). Die Behandlung wurde gut vertragen und die Patientenzufriedenheit war hoch. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine Vorbehandlung mit Adapalen-Gel zweimal täglich für eine Woche die Wirksamkeit bei einer einzelnen ALA-PDT-Behandlung von AK-Läsionen der dorsalen Hand oder des Unterarms verbessern kann.

Quelle:

J Clin Aesthet Dermatol. 2021 Oct;14(10):19-24.

Photodynamic Therapy for Actinic Keratoses of the Upper Extremities using 10% Aminolevulinic Acid Gel, Red Light, and Adapalene Pretreatment.

Galitzer BI.

Feb 22 2022

H2O2 für Verrucae planae (NEWSBLOG)

Es gibt verschiedene verfügbare Therapien für Verrucae planae; keine spezifische Therapie gilt als verlässlich vollständig wirksam. Diese Studie umfasste 30 Patienten, die klinisch mit planen Warzen diagnostiziert wurden. Wasserstoffperoxid 40%-Lösung wurde mit dem getränkten Holzende eines Einmal-Wattestäbchens aufgetragen, um die Ausbreitung der Substanz in die umgebenden Bereiche zu minimieren. Die Behandlungsdauer war für 4 Sitzungen pro Läsion mit 2-wöchigen Intervallen und einer 3-monatigen Nachbeobachtungszeit nach Abschluss der Behandlung geplant, um ein Rezidiv zu erkennen. Bei 27 Patienten (90%) wurde eine vollständige Abheilung der Warzen beobachtet, und nach einer 3-monatigen Nachbeobachtungszeit traten die Läsionen nicht wieder auf. Wasserstoffperoxid-Lösung, insbesondere die 40%ige Konzentration, kann als vielversprechende Behandlungsoption für nicht-genitale Warzen angesehen werden. Es ist eine sehr wirksame, sichere, billige und einfach anzuwendende neue topische Behandlung.

Quelle:

J Cosmet Dermatol. 2022 Jan 22. http://doi.org/10.1111/jocd.14766.

Topical hydrogen peroxide solution 40% in treatment of plane wart.

Nouh EAR, Obaid ZM, Aboelwafa HO.

Feb 19 2022

Tirbanibulin off-label bei Condylomata acuminata (NEWSBLOG)

Trotz zahlreicher Optionen wurde bisher kein therapeutischer Goldstandard für Condylomata acuminata definiert. Tirbanibulin 1% Salbe (einmal täglich für 5 Tage) ist ein Inhibitor der Tubulin-Polymerisation und der Src-Kinase-Signalübertragung mit antiproliferativer Wirkung auf aktinische Keratosen. Diese Publikation berichtet über die erfolgreiche und nebenwirkungsarme Off-Label-Anwendung von topischem Tirbanibulin bei zwei männlichen Patienten mit therapierefraktären anogenitalen Warzen.

Quelle:

J Eur Acad Dermatol Venereol. 2022 Jan 23. http://doi.org/10.1111/jdv.17957.

Tirbanibulin 1% ointment as a potential novel treatment for anogenital warts.

Braasch S, Gerber PA, Braun SA.

Feb 17 2022

Neutrophile beim fixen Arzneimittelexanthem: Korrektur einer falschen Hypothese (NEWSBLOG)

Zu den klassischen histopathologischen Befunden eines fixen Arzneimittelexanthems (FDE) gehören eine lichenoide Interface-Dermatitis und ein perivaskuläres Infiltrat in der oberen und tiefen Dermis, bestehend aus Lymphozyten und Eosinophilen, begleitet von Pigmentinkontinenz. Das Vorhandensein von Neutrophilen ist ebenfalls ein etablierter Befund, wurde jedoch weniger untersucht. Sporadische Fälle von "neutrophilem FDE" wurden gemeldet und als separate Entität, seltene Variante oder frühes Stadium der Erkrankung vorgeschlagen. Dieser Artikel berichtet über 16 Fälle von FDE mit quantitativer Analyse, die zeigt, dass Neutrophile beim FDE relativ häufig vorkommen (68,8%) und dass Fälle mit reichlich Neutrophilen ein signifikant kürzeres Intervall vom Beginn der Hautveränderung bis zur Biopsie hatten (3,7 vs. 16,9 Tage, P < 0,023). Diese Ergebnisse stützen die Vermutung, dass ein neutrophiles FDE eher die frühe Phase von FDE darstellt als eine separate eigene Entität. Das Vorhandensein von Neutrophilen erweitert die histopathologische Differenzialdiagnose vom FDE um das Spektrum der neutrophilen Dermatosen, was den Wert der klinischen Korrelation unterstreicht.

Quelle:

Am J Dermatopathol. 2022 Feb 1;44(2):106-110. http://doi.org/10.1097/DAD.0000000000002038.

Neutrophils in Fixed Drug Eruptions: Correction of a Mistaken Hypothesis.

Li A, Kazlouskaya V.

Feb 15 2022

Fehlender Nachweis von Plasmazellen beim frühen Erythema chronicum migrans (NEWSBLOG)

In den USA werden jährlich 300.000 neue Fälle von Lyme-Borreliose diagnostiziert. Die früheste Manifestation der Krankheit, Erythema chronicum migrans, tritt früher auf als die serologische Konversion, und Hautbiopsien können bei der Diagnosestellung sehr hilfreich sein. Histopathologische Befunde können je nach Probeentnahmeort variieren, bestehen aber typischerweise aus einem oberflächlichen und tiefen perivaskulären und interstitiellen lymphozytären Infiltrat mit Eosinophilen zentral und mit Histiozyten und Plasmazellen an der Peripherie. Es gibt seltene Fälle mit interstitiellen Histiozyten und seltenem Nachweis von Plasmazellen. Die unten zitierte Veröffentlichung stellt einen 67-jährigen Mann vor, dessen Hautbiopsie, entnommen an Tag 2 des Erythems, ein subtiles perivaskuläres und interstitielles Infiltrat von Histiozyten ohne Plasmazellen zeigte. Dermatopathologen sollten sich dieses Musters bewusst sein und trotz negativer anfänglicher serologischer Tests die Diagnose eines Erythema chronicum migrans bei frühzeitig entnommenen Hautbiopsien erwägen.

Quelle:

Am J Dermatopathol. 2022 Feb 1;44(2):e23-e25. http://doi.org/10.1097/DAD.0000000000002058.

Early Erythema Migrans: Do Not Count on Plasma Cells.

Brem CE, Goldberg LJ

Feb 11 2022

Mycosis fungoides im Kindesalter (NEWSBLOG)

Die Literatur zur pädiatrischen Mycosis fungoides (MF) und insbesondere zu ihrer follikulotropen Variante (FMF) ist spärlich. Es wurde eine retrospektive Analyse aller konsekutiven MF-Patienten durchgeführt, die im Alter von ≤ 18 Jahren diagnostiziert wurden und zwischen 1995 und 2015 zwei medizinische Zentren besuchten. Die Kohorte umfasste 71 Patienten, von denen bis auf 2 alle eine Erkrankung im Frühstadium aufwiesen: hypopigmentierte (55%), follikulotrope (42%) und klassische MF (39%), allein oder in Kombination. Der Kopf-Hals-Bereich war bei 43% der Patienten mit FMF im Frühstadium betroffen, verglichen mit 12% der Nicht-FMF-Gruppe. Ein vollständiges Ansprechen wurde bei 60 der 69 Patienten mit MF im Frühstadium (87%) nach durchschnittlich 1,8 Behandlungsmodalitäten einschließlich NBUVB- und UVA-basierter Therapien erreicht. Während einer durchschnittlichen Nachbeobachtungszeit von 9,2 Jahren (Range 1–24) wurde bei 4 (6%) der Patienten im Frühstadium der Erkrankung eine Stadienprogression beobachtet, davon 2 (alle FMF) bis zum fortgeschrittenen Stadium. Abschließend lässt sich sagen, dass sich die pädiatrische MF als Krankheit im Frühstadium mit einer Überrepräsentation von hypopigmentierten und FMF-Varianten darstellt. Der Krankheitsverlauf ist indolent, und selbst bei relativ langer Nachbeobachtung ist eine sehr niedrige Progressionsrate bei Patienten mit FMF zu verzeichnen.

Quelle:

J Eur Acad Dermatol Venereol. 2022 Jan 26. http://doi.org/10.1111/jdv.17971.

Pediatric mycosis fungoides - characteristics, management, and outcomes with particular focus on the folliculotropic variant.

Reiter O, Amitay-Laish I, Oren-Shabtai M, Feinmesser M, Amitai DB, Hodak E.

Feb 07 2022

Atopische Dermatitis in der Schwangerschaft (NEWSBLOG)

Die atopische Dermatitis (AD) in der Schwangerschaft kann de novo oder als Rezidv oder Exazerbation einer bekannten chronischen AD auftreten. Die während der Schwangerschaft auftretenden Veränderungen des Hormonspiegels beeinflussen das Zytokingleichgewicht und können zur Manifestation ekzematöser Läsionen führen, die derzeit als atopische Eruption der Schwangerschaft (AEP) klassifiziert werden. Die Diagnose von AEP kann schwierig sein, insbesondere bei Patienten die diese Hautkrankheit de novo während der Schwangerschaft entwickelt haben. Die Behandlung ist eine weitere Herausforderung, da sie sowohl für die Mutter als auch insbesondere für das ungeborene Kind sicher sein muss. Pflegende Externa bilden die Basis der Therapie. Topische Kortikosteroide und Calcineurin-Inhibitoren sind ebenfalls sichere Behandlungsoptionen, und bei Bedarf kann eine UV-Therapie hinzugefügt werden. Der Einsatz von Ciclosporin A ist zur systemischen Therapie während der Schwangerschaft möglich, während Sicherheitsdaten zu neuen Medikamenten wie Biologika, die für die AD zugelassen sind, bislang nur auf kleinen Fallserien beruhen.

Quelle:

J Allergy Clin Immunol. 2022 Jan 26:S0091-6749(22)00078-1. http://doi.org/10.1016/j.jaci.2022.01.010.

Atopic Dermatitis and Pregnancy.

Balakirski G, Novak N.

Feb 01 2022

Lirentelimab bei therapierefraktärer Urtikaria (NEWSBLOG)

Lirentelimab, ein monoklonaler Anti-Siglec-8-Antikörper, hemmt selektiv Mastzellen und dezimiert Eosinophile. In diese Phase-2a-Studie wurden Patienten mit chronischer spontaner Urtikaria (CSU) aufgenommen, die gegenüber bis zu der vierfachen H1-Antihistaminikum-Dosis refraktär waren. Die Patienten erhielten sechs monatliche intravenöse Dosen von Lirentelimab (0,3, 1 und bis zu 3 mg/kg). 45 Patienten wurden in 4 Kohorten aufgenommen (n = 13 Omalizumab-naive CSU, n = 11 Omalizumab-refraktäre CSU, n = 11 cholinerge Urtikaria [CholU], n = 10 symptomatischer Dermographismus [SDerm]). Bei Omalizumab-naiven und -refraktären CSU-Patienten nahm die Krankheitsaktivität in Woche 22 ab (mittlere UAS7-Änderung: -73 % bzw. -47 %), mit UAS7-Ansprechraten (≥ 50 % Reduktion) von 77% bzw. 45%. Die anderen Gruppen zeigten ebenfalls eine signifkante Symptomlinderung. Die häufigsten Nebenwirkungen waren infusionsbedingte Reaktionen (43 %; alle leicht/mittelschwer und vorübergehend), Nasopharyngitis (21 %) und Kopfschmerzen (19 %). Es traten keine behandlungsbedingten schwerwiegenden unerwünschten Ereignisse auf. Lirentelimab zeigte Aktivität bei drei Formen von antihistaminresistentem CU.

Quelle:

J Allergy Clin Immunol. 2021 Dec 23:S0091-6749(21)02682-8. http://doi.org/10.1016/j.jaci.2021.12.772.

An Open-Label, Proof-of-Concept Study of Lirentelimab for Antihistamine-Resistant Chronic Spontaneous and Inducible Urticaria.

Altrichter S, Staubach P, Pasha M, Singh B, Chang AT, Bernstein JA, Rasmussen HS, Siebenhaar F, Maurer M.

Erstellt von Administrator am 2008/12/22 05:52
  

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