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Das Wiki Blog - News - Blog-Beiträge für April 2022
Apr 26 2022
Neue Erkenntnisse zur Pathogenese bei Vitiligo (NEWSBLOG)
Katecholamine gelten als toxisch für die Melanozyten und können eine wichtige Rolle bei der Entwicklung depigmentierter Flecken auf der Haut spielen. Diese Studie wies nach, dass die Adrenalin-, Noradrenalin- und Dopaminspiegel bei periläsionalen Hautbiopsien im Vergleich zu Kontrollen signifikant höher waren. Die Plasmaspiegel von Katecholaminen waren jedoch mit denen der Kontrollen vergleichbar. Es wurde gezeigt, dass das mRNA-Expressionsniveau des Katalase-Gens in periläsionaler Haut im Vergleich zu nicht befallener Haut derselben Patienten und im Vergleich zu gesunden Kontrollpersonen hochreguliert war. Diese Ergebnisse unterstützen die Hypothese von oxidativem Stress, Entzündungen und induzierter Immunantwort in periläsionaler Haut von Vitiligo-Patienten. Die verstärkte Entzündungsreaktion kann zu einer Hochregulierung der Katecholamine führen, was zu oxidativem Stress und Melanozytenschädigung führt.
Quelle:
Arch Dermatol Res. 2022 Feb 28. http://doi.org/10.1007/s00403-022-02333-3.
Catecholamines' accumulation and their disturbed metabolism at perilesional site: a possible cause of vitiligo progression.
Tanwar S, Thakur V, Bhatia A, Parsad D.
Apr 21 2022
Extrafaciales Merkelzell-Karzinom unter dem klinischen Bild einer „Zyste“ (NEWSBLOG)
Das Merkelzellkarzinom (MCC) ist ein seltener, aggressiver neuroendokriner Hauttumor, der sich als erythematöser oder violetter Knoten meist bei älteren weißen Männern mit langer Sonnenexposition in der Vorgeschichte manifestiert. Diese Publikation berichtet über zwei Fälle von extrafazialem MCC. Bei der Untersuchung stellten sich die Läsionen als „zystischer Knoten“ bzw. „fester Plaque“ dar. MCC ist eine aggressive maligne Erkrankung mit schlechter Prognose und einem hohen Risiko für Lokalrezidive und Lymphknotenmetastasen. Es erscheint erforderlich, das MCC in die Differentialdiagnose von „zystischen Knoten“ einzubeziehen, um die Früherkennung zu erleichtern.
Quelle:
J Drugs Dermatol. 2022 Mar 1;21(3):304-308. http://doi.org/10.36849/JDD.6248.
Extrafacial Merkel Cell Carcinoma Presenting as a Cyst.
Ranpariya V, Haroon A, John A, Wassef C.
Apr 18 2022
Exanthem durch ketogene Diät (NEWSBLOG)
Prurigo pigmentosa ist eine seltene entzündliche Dermatose unbekannter Ätiologie, die hauptsächlich Jugendliche und junge Erwachsene betrifft. Meist zeigen sich erythematöse Papeln an Rumpf und Hals, die sich nach Abklingen der entzündlichen Phase des Exanthems zu einer retikulären Hyperpigmentierung entwickeln. Interessanterweise hat die jüngste Zunahme der Popularität der ketogenen Diät zwecks Gewichtsabnahme zu einer erhöhten Anzahl von Prurigo-pigmentosa-Fällen geführt, über die in der Literatur berichtet worden ist. Die Autoren der vorliegenden Arbeit identifizierten 19 weitere Fälle von Prurigo pigmentosa im Zusammenhang mit einer ketogenen Ernährung. Während Prurigo pigmentosa in der Vergangenheit hauptsächlich in Asien berichtet wurde, treten neuerdings Fälle bei Patienten mit nahöstlicher, kaukasischer, hispanischer, asiatischer und afrikanischer Abstammung auf. Im Durchschnitt manifestierte sich das Exanthem 31 Tage nach Beginn der Diät und klang 18 Tage nach Beendigung der Diät ab. Die meisten Fälle wurden mit einem oralen Tetracyclin behandelt und heilten mit leichter Hyperpigmentierung ab. Dermatologen sollten den Zeitpunkt des Auftretens und Abklingens des Exanthems in Bezug auf die Ernährung beachten.
Quelle:
J Clin Aesthet Dermatol. 2021 Dec;14(12 Suppl 1):S29-S32.
Ketogenic Diet-induced Prurigo Pigmentosa (the "Keto Rash"): A Case Report and Literature Review.
Xiao A, Kopelman H, Shitabata P, Nami N.
Apr 16 2022
Verlust des Fingerabdrucks durch topisches 5-Fluorouracil (NEWSBLOG)
Dieser Fall berichtet über eine bisher unbekannte Nebenwirkung von topischem 5%igem 5-Fluorouracil. Eine 48jährige Patientin trug die 5-FU-Creme zweimal täglich für insgesamt 6 Wochen auf eine mutmaßliche aktinische Keratose an der Nasenspitze auf (2 Zyklen zu 3 Wochen mit zweiwöchigem Pausen-Intervall). Anschließend verschwanden ohne erkennbare Entzündungzeichen der Haut dauerhaft die Papillarleisten am Zeigefinger, was sie dadurch bemerkte, dass sie ihr Mobiltelefon nicht mehr über diesen biometrischen Mechanismus entsperren konnte. Bis zu dieser Erstbeschreibung durch topisches 5-FU wurde eine Adermatoglyphie nur im Zusammenhang mit systemischem Capecitabin, einem Prodrug von 5-Fluorouracil, das zur Behandlung von metastasierendem Krebs eingesetzt wird, festgestellt.
Quelle:
Clin Exp Dermatol. 2022 Mar 17. http://doi.org/10.1111/ced.15181.
Fingerprint loss associated with topical 5-fluorouracil cream.
Chow WTH, Potter M.
Apr 14 2022
Das NF1-Mikrodeletions-Syndrom (NEWSBLOG)
Neurofibromatose Typ-1 (NF1) ist ein Genodermatose, die häufig in der Dermatologie behandelt wird. Bei vielen Patienten mit NF1 wird die Diagnose aufgrund klinischer Merkmale erstellt wie Café-au-Lait-Flecken, Freckling und plexiformen Neurofibromen, die schon während der frühen Kindheit auftreten können. Später im Leben sind oft kutane Neurofibrome weitere wichtige diagnostische Merkmale. Die NF1 ist durch ausgeprägte klinische Variabilität und eine breite Heterogenität der NF1-Genmutationen charakterisiert, was Genotyp/Phänotyp-Korrelationen erschwert. Wichtige Ausnahmen sind NF1-Mikrodeletionen, die bei 5-11 % aller NF1-Patienten auftreten. Patienten mit NF1-Mikrodeletionen zeigen häufig spezifische Merkmale wie Gesichtsdysmorphien und sind von großer Statur. Zudem sind früh auftretende kutane und subkutane Neurofibrome, schwere Entwicklungsverzögerungen in multiplen Bereichen sowie kognitive Einschränkungen pathognomonisch für das NF1-Mikrodeletions-Syndrom. Darüber hinaus sind NF1-Mikrodeletionen mit einem Risiko für maligne periphere Nervenscheidentumoren assoziiert, das etwa zweifach höher ist als bei intragenischen NF1-Mutationen. Die schweren klinischen Manifestationen bei Patienten mit NF1-Mikrodeletionen machen eine frühe multidisziplinäre klinische Betreuung und häufige Tumor-Überwachung der Patienten notwendig. Wenn bei einem Patienten Red-Flag-Symptome für das NF1-Mikrodeletions-Syndrom auftreten, ist eine frühzeitige genetische Untersuchung notwendig, um eine NF1-Mikrodeletion zu bestätigen oder auszuschließen.
Quelle:
J Dtsch Dermatol Ges. 2022 Mar;20(3):273-278. http://doi.org/10.1111/ddg.14707_g.
Das NF1-Mikrodeletions-Syndrom: Die frühzeitige genetische Diagnose erleichtert den Umgang mit einer klinisch definierten Erkrankung.
Kehrer-Sawatzki H, Bäzner U, Krämer J, Lewerenz J, Pfeiffer C.
Apr 11 2022
Dupilumab bei Eczema molluscatum (NEWSBLOG)
Atopische Dermatitis prädisponiert für Hautinfektionen; andererseits können einige Therapien, die bei atopischer Dermatitis angewendet werden, Virusinfektionen verschlimmern. Die Autoren stellen einen Patienten mit schwerer atopischer Dermatitis und disseminierter Molluscum-contagiosum-Infektion vor. Die Mollusken besserten sich durch topische Behandlung nicht und aggravierten die atopische Dermatitis zusätzlich, sodass die Autoren eine Behandlung mit Dupilumab begannen. Nach zwei Monaten ging die atopische Dermatitis des Patienten in eine klinische Remission über, und die Virusinfektion heilte bei 12-monatigenr Nachuntersuchung rezidivfrei aus. In der Literatur wurde bislang nur über vier Fälle von Molluscum contagiosum während einer Dupilumab-Therapie mit unterschiedlichen Auswirkungen berichtet.
Quelle:
An Bras Dermatol. 2022 Mar 17:S0365-0596(22)00045-9. http://doi.org/10.1016/j.abd.2021.10.001.
Clinical remission of disseminated molluscum contagiosum infection in a patient with atopic dermatitis treated with dupilumab.
Elosua-González M, Rosell-Díaz Á, Alfageme-Roldán F, Sigüenza-Sanz M, Roustan-Gullón G.
Apr 09 2022
Apremilast bei Psoriasis-Patienten mit Melanom in der Vorgeschichte (NEWSBLOG)
Kürzlich wurde berichtet, dass Apremilast die Melanogenese fördern könnte und es daher nicht sicher wäre, dieses Medikament bei Psoriasis-Patienten mit Melanom in der Vorgeschichte anzuwenden. Diese retrospektive Studie identifizierte 16 Fälle von Patienten mit Psoriasis, die mit Apremilast behandelt wurden und Melanome in der Vorgeschichte hatten. Bei keinem der mit Apremilast behandelten Patienten trat nach 36 Monaten der Nachbeobachtung ein Melanomrezidiv auf. Nichtsdestotrotz sind weitere Studien erforderlich, um die Sicherheit von Apremilast bei einer größeren Anzahl von Patienten mit gleichzeitig auftretenden malignen Erkrankungen, insbesondere Melanomen, und für eine längere Nachbeobachtungs-Periode zu bestätigen.
Quelle:
J Clin Aesthet Dermatol. 2022 Feb;15(2):23-25.
Is Apremilast a Safe Option in Patients with History of Melanoma? A Case Series and a Review of the Literature.
Gambardella A, Licata G, De Rosa A, Calabrese G, Alfano R, Argenziano G.
Apr 07 2022
Das Leistenmuster beim akralen Melanom: Spezifisch, aber keine conditio sine qua non (NEWSBLOG)
Ca. 1/3 d.F. von akrolentiginösem Melanom zeigen nicht das für sie spezifische suspekte Leistenmuster (parallel ridge pattern), sondern können z.B. mit einem pseudobenignen Furchenmuster (parallel furrow pattern) imponieren.
Quelle:
JAAD Case Rep. 2022 Feb 17;22:53-55. http://doi.org/10.1016/j.jdcr.2022.01.032.
Acral lentiginous melanoma in situ with a characteristically benign dermatoscopic parallel-furrow pattern.
Akhtar S, Rabinovitz H, Grant-Kels JM.
Apr 04 2022
Microbotox bei Akne oder Rosacea (NEWSBLOG)
Seit der Zulassung durch die FDA im Jahr 2002 für kosmetische Zwecke ist Botulinumtoxin weit verbreitet. Jüngste Studien zeigen, dass eine Aktivität auf verschiedene Arten von Hautzellen ausgeübt wird, wodurch das Indikationsspektrum um entzündliche Dermatosen erweitert werden könnte. In die vorliegende Studie wurden 50 Patienten eingeschlossen, 35 mit leichter bis mittelschwerer Akne und 15 mit erythematoteleangiektatischer Rosacea. Die Patienten wurden mit einer spezifischen Verdünnung von Onabotulinum Toxin A namens Microbotox behandelt. Die Autoren und Patienten waren mit ihren Behandlungen äußerst zufrieden. In keiner der beiden Patientengruppen traten unmittelbare oder verzögerte Komplikationen auf. Microbotox scheint ein vielversprechender Ansatz zur flankierenden oder alternativen Behandlung dieser entzündlichen Hauterkrankungen zu sein.
Quelle:
J Cosmet Dermatol. 2022 Mar 21. http://doi.org/10.1111/jocd.14692.
Microbotox: A prospective evaluation of dermatological improvement in patients with mild-to-moderate acne and erythematotelangiectatic rosacea.
Calvisi L, Diaspro A, Sito G.
Apr 02 2022
Orales Vitamin D3 vor PDT von aktinischen Keratosen (NEWSBLOG)
In Maus-Hautkrebsmodellen kann hochdosiertes orales Vitamin D3 (VD3; Cholecalciferol) in Kombination mit einer photodynamischen Therapie (PDT) die Abheilung von aktinischen Keratosen verbessern. Das Ziel dieser kohortenkontrollierten Studie war es, festzustellen, ob orales VD3 die klinische Wirksamkeit eines schmerzlosen PDT-Regimes bei Patienten mit AK verbessern kann. In einer Gruppe nahmen 29 Patienten vor der PDT (Blaulicht für 30 min; 20 J/cm2) oral VD3 (10.000 IE täglich, für 5 oder 14 Tage) ein. Die Clearance wurde nach 3–6 Monaten beurteilt. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die orale Vorbehandlung mit VD3 die klinischen Reaktionen der AK auf die PDT signifikant verbesserte. Das Regime erscheint vielversprechend und gut verträglich.
Quelle:
J Am Acad Dermatol. 2022 Mar 18:S0190-9622(22)00481-9. http://doi.org/10.1016/j.jaad.2022.02.067.
Significant improvement of facial actinic keratoses after blue light photodynamic therapy with oral vitamin D pretreatment: An interventional cohort-controlled trial.
Bullock TA, Negrey J, Hu B, Warren CB, Hasan T, Maytin EV.