Atopische Dermatitis (AD)
Atopische Dermatitis (AD)
Engl: atopic dermatitis/eczema
Syn: Neurodermitis Brocq (1891), Endogenes Ekzem, Prurigo Besnier (1892) (From http://wellcomeimages.org/. ©, Wellcome Library, London)
Histr: Der "Atopie"-Begriff wurde 1923 von Coca und Cooke geprägt und bezog sich zunächst auf die klinischen Manifestationsformen von Typ-I-Allergien. Die Erstbeschreibung erfolgt durch Willan im Jahre 1808.
Allg: - Ekzeme sind nichtinfektiöse, entzündliche Dermatosen, oft mit starkem Juckreiz. Sie werden trotz unterschiedlicher dermatologischer Terminologie im Allgemeinen in drei Hauptgruppen eingeteilt: endogenes Ekzem, seborrhoisches Ekzem, Kontaktekzem (allergisch oder toxisch)
- Weitere Unterformen sind: nummuläres Ekzem, Lichen simplex chronicus, Stauungsekzem, Exsikkationsekzematid, dyshidrosiformes Ekzem
Def: Chronisch rezidivierende, nichtinfektiöse, stark juckende Dermatitis, die zum Formenkreis der Atopie gehört (neben allergischem Asthma und allergischer Rhinitis) und Veränderungen von Wachstum und Differenzierung der Epidermis in einem Th2/Th22-Zytokinmilieu umfasst
Etlg: - Extrinsische Form in Assoziation mit spezifischem IgE
Vork: ca. 80% d. F. von AD
- Intrinsische Form ohne nachweisbare Sensibilisierungen
Vork: ca. 20% d. F. von AD
Note: - Der intrinsische Charakter der Erkrankung wird besonders deutlich in der Tatsache, dass die Erkrankung bei Empfängern von Knochenmarkstransplantationen ausbrechen kann, wenn der Spender Atopiker ist.
- Die Erkrankung ist sogar bei Kindern mit Agammaglobulinämie ohne IgE beschrieben.
- Die Erkrankung bessert sich meist bei Pat. mit IFN-gamma-Behandlung, obwohl darunter die IgE-Werte ansteigen.
- Paradoxerweise bessert sich die AD gewöhnlich während der Rhinitis-Saison im Frühjahr, wenn die Aeroallergen-Konzentrationen maximal sind.
- Die intrinsische Form scheint mit einem höheren Aktivierungsgrad der Entzündungswege (insbes. Th17- und Th22-Zytokine) assoziiert zu sein als die extrinsische Form
Lit: J Allergy Clin Immunol. 2013 Jun 15. pii: S0091-6749(13)00693-3. http://doi.org/10.1016/j.jaci.2013.04.046 (USA)
Ät: polygen vererbte Disposition bei aggravierenden Umwelteinflüssen 2
Pg: - Immunologische Veränderungen (extrinsische Form)
Etlg: - humorale Immunreaktion
Lab: erhöhter IgE-Serumspiegel
Vork: 80% d. F.
Urs: B-Zell-Hyperaktivität
Bed: in grober Korrelation zur Schwere der Krankheit
So: - Anti-Keratinozyten-IgE-Ak
- Anti-Cardiolipin-Ak
- zelluläre Immunreaktion und Zytokinmuster
Bef: - Hypoaktivität der zytotoxischen und suppressorischen T8-Zellen
- Th2-Zytokinmuster der Entzündungsreaktionen (IL-4, -5, -6, -10, -13) mit Switch zu einem Th1-Zytokinmuster bei chronischem Verlauf
Etlg: - akute AD: IL-4-, IL-13, IL-16
- chronische AD: IL-5, GM-CSF, IL-12, IFN-gamma
Note: Der Wechsel zum Th1-Zytokinmuster wird wahrscheinlich durch IL-12 eingeleitet.
- Einfluss spezialisierter dendritischer Zellen und Th17- sowie Th22-Zellen
- IL-10 erhöht
Bed: beständigster Messwert im "Zytokin-Cocktail"
Exp: spontan erhöhte In-vitro-Expression von IL-10 bei Monozyten von Pat. mit AD
Note: CD30-Expression in zirkulierenden T-Zellen wird als In-vivo-Marker für eine Th2-Entzündung postuliert. sCD30 soll mit der Krankheitsaktivität korrelieren
Lit: Acta Derm Venereol 2002; 82: 245-8
- IFN-gamma erniedrigt und TNF-beta erniedrigt
Allg: IFN-gamma hemmt die IgE-Synthese: TNF-beta fördert die Produktion von IFN-gamma und hemmt die Produktion von IL-5, IL-13 sowie IgE
- IFN-gamma induziert IL-33, welches Th2-Zell-Antworten fördert
Lit: Exp Dermatol. 2013 Feb;22(2):102-7
- CLA-Rezeptor-positive Th2-Zellen führen zur Exozytose der Entzündungszellen
Note: Die Th-Zellen bei Asthmatikern sind CLA-negativ und können nicht in die Haut einwandern.
- CD26 erniedrigt
Def: Dipeptidyl-Peptidase IV
Lit: Exp Dermatol 2001; 10: 414-9
Allg: CD26 ist eine membran-assoziierte Dipeptidy-Peptidase von Lymphozyten, die bestimmte Chemokine (z. B. RANTES, Eotaxin) durch Abspaltung von Dipeptiden vom N-terminalen Ende der Proteine inaktiviert
Note: Eine erniedrigte Expression des antientzündlich wirksamen CD26 fand sich auch bei Psoriasis.
- Mastzellenchymase erhöht
Folg: - erhöhte IL-4-Sekretion (zusammen mit erniedrigter IFN-gamma-Sekretion) der T4-Helferzellen bedingt den erhöhten IgE-Titer sowie erhöhte IgE-Expression auf Langerhans-Zellen
- erhöhte IL-5-Sekretion der T4-Helferzellen bedingt die Eosinophilie
Histr: Der Nachweis von Eosinophilendegranulation in der Haut bei AD wurde erstmals durch Leiferman geführt (1985).
Lit: N Engl J Med 1985; 313: 282-5
Exp: Ferner wurde eine verzögerte Apoptose der Eosinophilen beobachtet.
Lit: Int Arch Allergy Immunol 1999; 118: 234-5
- verminderte Reaktion auf Recall-Antigene
Urs: gestörte T-Zell-Funktion
- verminderte Sensibilisierung auf potente Kontaktallergene (Allergie Typ IV)
Bsp: keine obligate Sensiblisierung nach DNCB (Dinitrochlorbenzol); s. auch unter: Therapie
Urs: gestörte T-Zell-Funktion
CV: allerdings sind spezifische Kontaktallergien gegen Chrom, Nickel, Kobalt und Perubalsam auch bei Atopikern relativ häufig
Merk: Der zentrale immunologische Defekt bei der AD ist ein IFN-gamma/IL-4-Ungleichgewicht.
- epidermodermale Immunreaktion
Bef: Expression von IgE-Fc-Rezeptoren auf Langerhans-Zellen in der Epidermis
Lit: Arch Dermatol Res 1986; 278: 199-205
Folg: - Umweltallergene (z. B. Hausstaub, Pollen, Tierhaare) können direkt Entzündungsreaktionen vom Soforttyp auslösen
Lok: insbes. Schweißstellen und Hautstellen mit dünner Hornschicht
Note: Bei Kleinkindern stehen Nahrungsmittelallergien im Vordergrund, später dann Aeroallergene
Co: Fast 80% der Kinder mit AD entwickeln allergisches Asthma bronchiale oder allergische Rhinokonjunktivitis
Int: Die perkutane Allergenpräsentation scheint für allergische Erkrankungen des respiratorischen Systems zu prädisponieren.
- Nach Antigenpräsentation kann die Aktivierung von CD4-Zellen induziert werden.
- neurovegetative/neuroimmunologische Störungen
Exp: - defizitäre cAMP-Antwort auf beta-adrenerge Substanzen von Leukozytenzellkulturen (von Atopikern)
Urs: erhöhte cAMP-Hydrolyse durch hyperaktive Phosphodiesterase(PDE)-Isoformen in den Leukozyten von Atopikern
Lit: Acta Derm Venereol 1985; 114: S41-7
- erhöhte Expression von Neurotrophin-4 (Regulator der Hautinnervation) durch Keratinozyten
Lit: J Invest Dermatol 2000; 114: 1108-12
Di: - intrakutane Applikation von Acetylcholin
Bef: Abblassen der Haut und gesteigerte Schweißsekretion
Int: paradoxe Vasokonstriktion und Schweißdrüsenreaktion
Hyp: für diese Reaktionsweise wird eine sog. beta-adrenerge Blockade verantwortlich gemacht
- Testung auf Dermographismus
Meth: mit der Kante eines Holzspatels über den Unterarm oder Rücken streichen
Bef: weißer Strich
- positiver Kälte-Druck-Test
- positiver Metacholin-Test
Meth: Inhalation von Metacholin bei Pat. mit anamnestisch asthmoiden Beschwerden
- Epidermis-Aberrationen (Lipiddefekte, gestörter Prostaglandin-Metabolismus, erhöhte Histamin-Synthese)
Bsp: - Mangel am Enzym Delta-6-Desaturase
Lit: Prostaglandins Leukot Med 1982; 9: 615-28
Folg: erniedrigte Umwandlung der Linolsäure in essentielle ungesättigte Fettsäuren führt zu Mangel an Gamma-Linolensäure und an Prostaglandin-Vorstufen
Exp: Monozyten von Pat. mit AD zeigen erhöhte Produktion von Prostaglandin E2 und IL-10, wodurch die Synthese von IFN-gamma in T-Zellen gehemmt wird.
KL: trockene Haut
Kopl: erhöhte Penetrationsmöglichkeit für Aeroallergene
Note: Die generelle Neigung zur Entwicklung von Kontaktallergien ist dagegen nur auf einige wenige Substanzen beschränkt wie Nickel, Chromat, Kobalt und Perubalsam.
- Mangel an Ceramiden im Stratum corneum
Urs: erhöhte Expression einer abnormen Sphingomyelin-Deacylase, die kompetitiv zur Sphingomyelinase oder Beta-Glukozerebrosidase entsprechende Substrate umsetzt/verbraucht
Lit: - J Invest Dermatol 2000; 115: 406-13
- J Invest Dermatol 2002; 119: 166-73
Folg: reduzierte Wasserbindungskapazität der Haut führt zu erhöhtem transepidermalem Wasserverlust (TEWL), wodurch sich der Wassergehalt der Haut erniedrigt
KL: trockene Haut
- erhöhte Expression der Histidindecarboxylase in Keratinozyten (Histamin-synthetisierendes Enzym)
Lit: Br J Dermatol. 2014 Jun 24. http://doi.org/10.1111/bjd.13199 (UK)
Note: erhöhte Expression des lipophilen Antioxidans alpha-Tocopherol in nichtläsionaler Haut
Hyp: erhöhte antioxidative Abwehr als Folge chronischer Entzündungsaktivität
Lit: Dermatology 2002; 204: 69-71
- Superantigene
Err: insbes. Staphylococcus aureus und sein Enterotoxin B
PPh: - Kratzen soll durch die Freilegung von ECM-Adhäsionsmolekülen wie Fibronectin oder Kollagen die Bindung von Staph. aureus begünstigen. Außerdem wird die Expression von Fibronectin durch IL-4 als typischem Th2-Zytokin induziert.
- Andererseits soll eine Staph. aureus-Fehlbesiedlung des kutanen Mikrobioms ein aggravierender Faktor für die Entwicklung von Pruritus sein.
Lit: Indian J Dermatol. 2020 Jan-Feb;65(1):17-21. http://doi.org/10.4103/ijd.IJD_136_19
Wirk: - Induktion der T-Zell-Apoptose
Lit: J Invest Dermatol 2000; 114: 281-8
- IgE-Synthese erhöht
- Induktion von Glukokortikoidresistenz
Lab: RAST auf Staphylokokken-Exotoxin
Ass: - chronisch entzündliche Darmerkrankungen
Lit: J Am Acad Dermatol. 2020 Jun 1:S0190-9622(20)31006-9. http://doi.org/10.1016/j.jaad.2020.05.130
PT: MA
- kognitive Dysfunktionen
Lit: J Am Acad Dermatol. 2020 May 16:S0190-9622(20)30905-1. http://doi.org/10.1016/j.jaad.2020.05.041
TF: - Infektionen
So: - spezifische mikrobielle Antigene von Staph. aureus oder Pityrosporum ovale/Malassezia furfur
- subklinische Aktivierung einer latenten CMV-Infektion
Lit: Br J Dermatol 2003; 148: 954-63
Note: - Impfungen von Atopie-gefährdeten Säuglingen vor dem ersten Lj. sind kein Risikofaktor für atopische Manifestationen.
Lit: Allergy 2008; 63: 1464-72
PT: RCT
- Verlust der mikrobiellen Artenvielfalt im Ekzemschub (Einfluss auf das Mikrobiom)
- psychischer Stress
- hormonelle Faktoren
Bsp: Schwangerschaft
- saisonale/klimatische Veränderungen
Bsp: starke Trockenheit, Schwüle oder Kälte
- Irritanzien
Bsp: Wolle, Schwitzen, berufliche Tätigkeit mit hoher Feucht- oder Schmutzbelastung, falsche Hautreinigung, Schwitzen, Tabakrauch
- Allergene
Note: insbes. auch exogene Aeroallergene und endogen aufgenommene Allergene
- UV-Licht
Def: lichtsensitive AD
Vork: selten
Prop: z. B. Eucerin Sensitive Protect Sun Lotion Extra Light LSF 30/50+® (PZN für LSF 30: 03709816; PZN für LSF 50+ (PZN: 03815725) (Fa. Beiersdorf AG)
- Antibiotikum-Exposition im 1. Lj.
Lit: Br J Dermatol. 2013 Jun 20. http://doi.org/10.1111/bjd.12476 (UK)
PT: SR
Gen: Chromosomen mit AD-assoziierten Genen/Kandidatengenen:
Etlg: - 11q13
Bed: Beta-Kette des hochaffinen IgE-Rezeptors
- 3q21
Bed: kostimulatorische Moleküle CD80 und CD86
- 5q31-33
Bed: IL-3, IL-4, IL-5, IL-13, GM-CSF
- 1q21 und 17q25
Bed: Mutationen im Filaggrin-Gen auf 1q21 stellen die bekanntesten genetischen Risikofaktoren für die Entwicklung von Atopie dar.
Note: Filaggrin Loss-of-function-Mutationen sollen allerdings nicht mit spätmanifesten Formen der AD assoziiert sein.
Lit: Br J Dermatol. 2014 Oct 14. http://doi.org/10.1111/bjd.13477 (Slowenien)
Vork: Filaggrin-Mutationen finden sich bei etwa 7,7% der europäischen und 3% der asiatischen Bevölkerung und sind seltener bei dunkelhäutigen Populationen.
Folg: Ein Mangel an epidermalem Filaggrin soll eine erhöhte systemische Th17-Entzündungsantwort vermitteln.
Lit: Br J Dermatol. 2016 Oct;175(4):706-12 (Dänemark)
Note: Identische Genloci finden sich auch bei der Psoriasis.
Int: Die Kandidatengene spielen wahrscheinlich für die Regulation der kutanen Entzündungsreaktionen eine Rolle.
Exp: Es wird bereits daran geforscht, Substanzen zu identifizieren, die eine Hochregulation der Filaggrin-Expression bewirken.
Lit: J Allergy Clin Immunol. 2013 Sep 19. pii: S0091-6749(13)01152-4. http://doi.org/10.1016/j.jaci.2013.07.027
Note: - Diesen Daten liegen meist Untersuchungen bei Pat. mit extrinsischer AD und erhöhten IgE-Spiegeln zugrunde, sodass der genetische Einfluss bei der intrinsischen AD weitgehend unbekannt ist.
- Keine HLA-Assoziation bekannt
- starker maternaler Einfluss bei der genetischen Disposition
- Positive atopische Familienanamnese bei 70% der Pat.
- Risiko der Entwicklung einer AD bei familiärer Belastung: 25% bei einem atopischen Elternteil; 75% bei zwei atopischen Eltern
- Bei eineiigen Zwillingen 70%, bei zweieiigen Zwillingen 30% Konkordanz der Symptome
Vork: - Inzidenz bei (kaukasischen) Erwachsenen: ca. 1-5%; bei Kindern: ca. 10-20%
Note: Inzidenzgipfel in den ersten beiden Lj.
- Prävalenz der Atopie: ca. 15% der Bevölkerung
Man: häufiger Beginn im Kindesalter, i.d.R. nicht vor dem 3. Lebensmonat
Vork: 70% d. F. in den ersten beiden Lj.
Prog: 75% d. F. zeigen Remission in der Pubertät
Urs: Diskutiert wird ein rel. größerer Einfluss von Th1-Lymphozyten mit dem Alter
KL: Diagnostische Kriterien von Hanifin u. Rajka
Lit: Acta Dermatol Venereol (Stockh.) 1980; 92: 44-7
Int: Die Diagnose "Atopische Dermatitis" ist wahrscheinlich, wenn mind. 3 Basissymptome und 4 fakultative Symptome bei einem Pat. vorliegen.
Bed: Die Kriterien von Hanifin u. Rajka werden am häufigsten zitiert. Der Vorteil liegt in einer Sensitivität von fast 100% bei jedoch rel. niedriger Spezifität von 78%.
Altn: modifizierter Atopie-Score von Diepgen
Lit: Diepgen T, 1991: Die atopische Hautdiathese. Gentner, Stuttgart
Bed: insbes. für berufsdermatologische Fragestellungen geeignet
Etlg: - Basissymptome/Hauptkriterien/Majorkriterien
- Pruritus
KL: Pat. kratzt, bis es blutet, also bis zu den Nervenendigungen im Korium
Note: - Der atopische Pruritus scheint nicht durch Histamin, sondern durch andere Mastzellmediatoren und Neuropeptide ausgelöst zu sein.
Lit: Br J Dermatol 2000; 142: 1114-20
- Kallikrein 7 scheint den Juckreiz unabhängig von Hautentzündungen zu fördern
Lit: J Invest Dermatol. 2019 Dec 26. pii: S0022-202X(19)33568-7. http://doi.org/10.1016/j.jid.2019.10.022
- Der atopische Pruritus zeigt das Allokinese-Phänomen.
Def: Nach Beginn des Juckreizes ist die umgebende Haut für leichtere Stimuli (z. B. Textilien) hochsensibel.
- Ekzem
Bef: trockene, verdickte, schuppende, gerötete, lichenifizierte Haut
Note: - Die Haut ist aufgrund von Akanthose und Infiltraten verdickt.
- Im Akutstadium kann sich das Ekzem auch nässend darstellen. 2
Lok: - Beugenbetonung bei Erwachsenen (und Kindern) 9
- Streckseiten- und Gesichtsbetonung bei Säuglingen (und Kleinkindern)
Note: Das reverse Muster an den Streckseiten ist häufig "diskoid".
- i.d.R. Aussparung der Windelregion im Säuglingsalter
Note: Milchschorf zählt zu den Nebenkriterien.
- Chronizität
Def: chronischer oder chronisch rezidivierender Verlauf
- Anamnese
Def: positive Eigenanamnese oder Familienanamnese für Atopiekrankheiten (allergisches Asthma, Rhinitis allergica, atopische Dermatitis)
- fakultative Symptome/Nebenkriterien/Minorkriterien/Atopiestigmata
- Milchschorf 2
Syn: Crusta lactea, Eczema infantum, Säuglingsekzem
Amn: nach dem 3. Lebensmonat
Bef: gelbliche Krusten des Kapillitiums, die an Milch erinnern, die nach dem Überkochen auf dem Herd angetrocknet ist
Th: - Dimeticon plus Dicaprylyl Carbonat
OTC: Loyon® (Fa. Pohl-Boskamp)
Eig: physikalisches Wirkprinzip, ohne Konservierungsmittel, ohne Farb- oder Duftstoffe, geruchsneutral, kein Hautbrennen
- Panthenol und Mandelöl (bei schwach saurem pH4)
- Macadamiaöl und Olivenöl und Jojobaöl
OTC: BabyBene® Gel (Fa. InfectoPharm Arzneimittel und Consilium GmbH)
- Xerosis cutis/Sebostase
- assoziierte Hauterscheinungen
Bef: - Alopecia areata
- Dyshidrosis
- Hyperhidrosis
- Ichthyosis-Hand
Vork: 50% d. F.
Def: verstärktes Handfurchenrelief/Handlinienmuster
- Keratosis pilaris
Bef: "Reibeisenhaut"
Note: keine Assoziation mit der intrinsischen Form der atopischen Dermatitis
- Lichen simplex chronicus
Bef: hypopigmentierte Rundherde mit feiner, trockener Schuppung
Urs: fokal mangelhafter Pigmenttransfer von Melanozyten zu Keratinozyten
DD: eruptive Hypomelanose
Vork: meist Kinder, insgesamt selten
TF: (viraler) Infekt aus dem HNO-Bereich (parainfektiöse Manifestation)
HV: Eruption von 3-8 mm großen hypopigmentierten Maculae ohne vorherige Entzündung
Lok: Prädilektion für Arme und Beine
Ass: kein atopisches Ekzem, Wood-Licht negativ
Hi: Orthohyperkeratose, diskrete Spongiose, lymphozytäres Infiltrat
Prog: Spontanheilung nach 2-8 Wochen
Lit: JAMA Dermatol. 2014;150(11):1197-1201. http://doi.org/10.1001/jamadermatol.2014.1499, J Dtsch Dermatol Ges. 2018;16(10):1260-1262. http://doi.org/10.1111/ddg.13648
- zervikale postinflammatorische Hyperpigmentierungen ("dirty neck")
- vordere Halsfalten 3
Engl: Anterior neck folds
Bef: prominente, horizontale Falten in der Mitte der vorderen Halspartie
- besondere Ekzem-Lokalisationen
Engl: Nipple dermatitis
Engl: Infra-auricular fissuring
- Lippenekzem und Mundwinkelrhagaden
Syn: Cheilitis sicca und Perlèche
Kopl: Pseudo-Parrot-Furchen
Note: "Echte" Parrot-Furchen treten bei Lues auf.
- Handekzem
Bef: meist dyshidrotisches Ekzem, teils aber auch Mitbefall der Handrücken und Handgelenke 3
So: Fingerkuppenekzeme/Pulpitis sicca (Minimalform der AD)
DD: - rein mechanische induzierte Pulpitis
- Pulpitis durch Fremdkörpereinbringung
- Fußekzem 2
Bef: - "Atopische Winterfüße"
Engl: Atopic winterfeet
- juvenile Plantardermatose
- Vulvaekzem
Engl: vulvar dermatitis
- periorale Dermatitis und periorbitale Dermatitis 2
- atopisches Lidekzem 4
- perifollikuläre Betonung des Ekzems
- prominente pruritische periumbilikale Papeln
Engl: prominent pruritic periumbilical papules
Vork: bei Kindern
- atopische Erythrodermie (Maximalvariante)
- Ekzemsuperinfektionen
Urs: Störung der T-Zell-Funktion
KL: - Eczema herpeticatum
- Impetigo contagiosa
Err: v. a. Staph. aureus
Bed: Besiedlung korreliert mit Schwere des Ekzems
- mikrobielles Ekzem
- Eczema monkeypoxicum
Lit: JAAD Case Rep. 2022 Aug 27;29:95-99. http://doi.org/10.1016/j.jdcr.2022.08.034
- Verrucae vulgares
- Mykosen
So: Pityrosporum-Follikulitis
Err: Pityrosporum ovale/Malassezia furfur
- weißer Dermographismus
- zentrofaziale Blässe bei geröteten Wangen
- Schweißausbrüche
- Juckreiz durch Schwitzen
Hyp: IgE-vermittelte Hypersensitivität gegenüber einem Schweißantigen
Lit: J Allergy Clin Immunol. 2013 May 28. pii: S0091-6749(13)00587-3. http://doi.org/10.1016/j.jaci.2013.03.047 (Japan)
AG: MGL, 1304 von Malassezia globosa soll ein Hauptantigen im menschlichen Schweiß sein und bei Atopikern Typ 1-Allergien auslösen können
- fehlender oder abgeschwächter Korneal- und Rachenreflex
- Aggravierung durch Emotionen oder Stress
- erhöhte IgE-Serumspiegel (extrinsischer Typ)
- positive Reaktionen im Prick- oder Intrakutantest
- Hyposensibilität auf potente Kontaktallergene
- Nahrungsmittelintoleranzen
Bef: Unverträglichkeit von z. B. Zitrusfrüchten, Erdbeeren, Tomaten (unspezifische Histaminliberatoren), Alkohol
Di: Eliminations-Provokations-Diät (siehe: Nahrungsmittelallergie)
Erg: Eine Subgruppe von erwachsenen Atopikern verbessert sich klinisch unter Pseudoallergen-armer Diät
Lit: Clin Exp Allergy 2000; 30: 407-14
- Hautunverträglichkeiten von Wolle, Seife, Metallschmuck, Fettlösungsmitteln
- okuläre und periorbitale Anomalien
Bef: - faltige, leicht schuppende Lider (Aspekt einer scheinbaren Voralterung)
- Dennie-Morgan-Infraorbitalfalte
Bef: doppelte, untere Lidfalte
- Hertoghe-Zeichen: Rarefizierung (Ausfall) der lateralen Augenbrauen
DD: - Hypothyreose
- Panhypopituitarismus
- Lues (L II)
- Lepra (lepromatöser Typ)
- Intoxikation
- Trichotillomanie
- Ulerythema ophryogenes
- periorbitale Pigmentierung oder halonierte Augen mit dunklem Kolorit
Engl: periorbital darkening/"Allergic shiners"
OTC: Eucerin Anti-Pigment Augenringe®, korrigierende Augenpflege (PZN: 18222103)
- periorbitale Milien
Urs: Verstopfung der Talgdrüsen
DD: NW nach längerer topischer Steroidbehandlung
- Konjunktivitis
Verl: rezidivierend
- Keratokonus
Def: vorgewölbte Kornea
Th: Korrektur durch harte Kontaktlinsen
- Katarakt
Def: meist anteriorer subkapsulärer Katarakt
- Netzhautablösung
Note: Bei Kleinkindern sollen lediglich die Minorkriterien (Xerosis cutis, faziales Erythem und Aggravierung durch Umweltfaktoren) statistisch bedeutsam sein.
Lit: J Am Acad Dermatol 2000; 43: 785-92
So: - besondere Manifestationsformen
Bef: - Cheilitis
CV: Pat. mit AD sind von HSV-Pat. und Pockenimpflingen fernzuhalten wegen Gefahr eines Eczema herpeticatum bzw. vaccinatum.
- Impetiginisierte AD 3
- Ohrläppchenrhagaden
- Perlèche
- periorale und periorbitale Dermatitis
- atopisches Hand- und Fußekzem und Pulpitis sicca
- Vulvaekzem
- Prurigoform der AD
Bef: juckende Knötchen und Knoten
- prominente pruritische periumbilikale Papeln
Lit: Pediatr Dermatol 1999; 16: 436-8
- Teilsymptom bei Syndromen
DD: Auswahl weiterer wichtiger DD bei Dermatitis/Ekzem
Etlg: - Kindesalter
- Teilsymptom bei Syndromen (s. oben)
- Acrodermatitis enteropathica
- Skabies
- Netherton-Syndrom
- Omenn-Syndrom
Def: Immundefizienz-Syndrom
HV: - pruritische indurierte erythroderme Hautveränderungen mit Faltenbildung
- Alopezie von Haaren, Wimpern und Augenbrauen
- disseminierte Lymphadenopathie
- MALT1-Defizienz
Def: Immundefizienz-Syndrom
Allg: Die Proteinase MALT1, die zusammen mit BCL10 und Mitgliedern der CARD-Familie den CBM-Signalosomenkomplex bildet, spielt eine direkte Rolle bei der NF-κB-Aktivierung.
- selektiver IgA-Mangel
- Agammaglobulinämie
- Mukoviszidose
- Biotinstoffwechseldefekte
Urs: multipler Carboxylasemangel mit reduzierter Biotinidaseaktivität
So: Holocarboxylase-Synthetase-Mangel
Def: erbliche Stoffwechselstörung, wodurch der Körper das Vitamin Biotin nicht wirksam nutzen kann. Die Symptome sind dem Biotinidase-Mangel sehr ähnlich.
- Infektiöse Dermatitis assoziiert mit HTLV-1
Lit: Dermatol Clin. 2014 Apr;32(2):237-48 (Südafrika und Brasilien), An Bras Dermatol. 2017 Jul-Aug;92(4):573-574
- Erwachsenenalter
- CTCL (Lymphome, kutane)
- Skabies
- Pellagra
- Glukagonomsyndrom (Erythema necrolyticum migrans)
Lab: - Gesamt-IgE
Meth: z. B. PRIST
Note: Die Einheit der IgE-Konzentrationen lautet kU/l, wobei 1 kU/l genau 2,4 ng/ml entspricht.
- Nachweis spezifischer IgE
AG: z. B. Pollen, Nahrungsmittel, Hausstaub, Schimmelpilze, Tierhaare
So: - IgE gegen Staphylokokken-Enterotoxin B (SEB)
Bed: korreliert mit der Schwere der HV
Lit: Allergy 2000; 55: 551-5
- IgE gegen Malassezia species
Bed: korreliert mit Schwere der AD
Lit: Acta Derm Venereol. 2014 Apr 3. http://doi.org/10.2340/00015555-1864 (Schweiz)
Meth: RAST bzw. EAST
CV: Prüfung der klinischen Relevanz in jedem Einzelfall
Meth: z. B. Karenzmaßnahmen mit Führen eines Beschwerdetagebuchs oder Provokationstestung
- Immunelektrophorese
Ind: Ausschluss eines selektiven IgA-Mangels oder einer Agammaglobulinämie bei klinischem Verdacht
- Zink und Biotinidaseaktivität im Serum
Ind: insbes. bei schweren Formen im Kindesalter zur DD
- Eosinophilie im BB
- ECP im Serum
Bed: Ein erhöhter ECP-Spiegel kann gerade im Alter von 0-2 Jahren und bei Oligosymptomatik als Marker für eine mögliche intrinsische AD dienen (eine Unterscheidung von der extrinsischen Form ist dadurch per se aber nicht möglich)
Lit: Acta Derm Venereol. 2013 Oct 15. http://doi.org/10.2340/00015555-1715 (Korea)
- EDN (Eosinophil Derived Neurotoxin) im Serum
Note: Der Serumspiegel von EDN scheint die Krankheitsaktivität besser widerspiegeln zu können als der ECP-Serumspiegel
Lit: J Dermatol Sci 2001; 26: 79-82
- EPX (Eosinophiles Protein X) im Urin
Lit: Allergy 2001; 56: 780-4
Engl: Urine eosinophil protein X
Bed: In-vitro-Marker für die Entzündungsaktivität
- Leukotriene (Cysteinyl-Leukotrien) im Urin
Lit: Allergy 2002; 57: 732-6; Clin Exp Dermatol 2004; 29: 277-81
Bed: In-vitro-Marker für die Entzündungsaktivität
Note: Die Leukotriene werden wahrscheinlich von Entzündungszellen wie Eosinophilen freigesetzt und bieten eine Rationale für den möglichen Einsatz von Leukotrienantagonisten.
- IL-16 im Serum
Lit: Allergy 2002; 57: 815-20
Bed: (experimenteller) Marker für die Krankheitsaktivität
- CTACK
Def: Cutaneous T-cell attracting chemokine
Lit: Clin Exp Dermatol 2004; 29: 293-6
Bed: (experimenteller) Marker für die Krankeitsaktivität
- DFS-70-Ak
Bed: experimentell
Def: Autoantikörper gegen Kernantigene, die sich immunhistochemisch "dense fine speckled" darstellen
Lit: J Allergy Clin Immunol 2000; 105: 1211-20
Di: - Atopieabklärung nach obigen Haupt- und Nebenkriterien
- ggf. Hautbiopsie
- Laboruntersuchungen
- mikrobiologische Diagnostik
Etlg: - Bakteriologie
Meth: Wundabstrich
- Mykologie
Meth: Pilzkultur, Histologie
- Herpesdiagnostik
Ind: V. a. Eczema herpeticatum
- Prick-Test
Note: bei Atopikern oft Multiallergien
Erg: - häufige Allergene bei Kindern sind Nahrungsmittelproteine
Bsp: Milch, Ei, Weizen, Nüsse
- häufige Allergene bei Erwachsenen sind Inhalationsallergene
Bsp: Pollen, Milben, Tierhaare, Federn
- Atopie-Patch-Test
Meth: epikutane Applikation von Aeroallergenen
Vor: verwertbare Testergebnisse meist nur bei anamnestischem Verdacht
Bed: kein Routinediagnostikum
- Nahrungsmittelprovokation
Ind: V. a. auf bestimmte Nahrungsmittel als Trigger der AD
Meth: Empfohlen wird eine doppelblinde, plazebokontrollierte Provokation an mind. 3 Tagen mit Wiederholung nach 1-2 Jahren.
Lit: LL DDG
- ophthalmologisches Konsil
Bef: ggf. Konjunktivitis, Keratokonus, Katarakt
Verl: typischerweise schubhafter/wellenförmiger Verlauf
KL: Akuitätsbeurteilung mittels klinischer Scores
Bsp: SCORAD
Lit: Dermatology 1993; 186; 23-31
Bed: wird am häufigsten benutzt
Lab: - lösliches E-Selektin
Bed: experimenteller Marker zur Verlaufskontrolle
Engl: soluble E-selectin
Allg: Die verstärkte Expression von Adhäsionsmolekülen auf endothelialen Zellen ist ein wesentlicher Faktor für die Regulation der Leukozytenmigration zum Entzündungsort. Diese Moleküle lösen sich in gewissem Umfang ab und sind im zirkulierenden Blut nachzuweisen.
Meth: Bestimmung per ELISA
Note: Messung von sICAM-1 oder sVCAM-1 scheint für die AD nicht verwertbar.
- IL-5
Bed: experimentelle Serummarker zur Verlaufskontrolle: Abnahme bei klinischer Besserung
Lit: J Dermatol 2001; 28: 237-43
- SCF (Stem cell factor) und sein Rezeptor KIT (tyrosine kinase transmembrane receptor)
Bed: experimentelle Serummarker zur Verlaufskontrolle: Abnahme bei Besserung
Lit: Br J Dermatol 2001; 144: 1148-53
- NGF (Nerve growth factor) und Substanz P
Bed: experimentelle Serummarker zur Verlaufskontrolle: Abnahme bei Besserung
Lit: Br J Dermatol 2002; 147: 71-9
- Allergol Int. 2020 Apr;69(2):204-214. http://doi.org/10.1016/j.alit.2019.08.013
- Drugs. 2020 Jul;80(11):1041-1052. http://doi.org/10.1007/s40265-020-01335-7
Th: - Hautschutz/Allgemeinmaßnahmen (Sekundärprävention)
Meth: - Identifikation und Elimination o. g. Triggerfaktoren
So: Eliminationsdiät
Ind: sicherer Nachweis von bestimmten Nahrungsmitteln als Trigger der AD
- Meiden von potentiellen Irritanzien oder Kontaktallergenen
Bsp: - kein Metallschmuck
- keine abrasive oder okklusive Kleidung
Altn: - Leinen, locker gewebte Baumwolle
- Mikrofaser-Neurodermitis-Anzüge, z.B. Delimed®; Bezugsadr.: Delius GmbH, Weyerhofstr. 20, 47803 Krefeld, E-Mail: service@delimed.de; Internet: http://www.delimed.de
Ind: Atopiker im Säuglings-, Kleinkindes-, Jugend- und Erwachsenenalter
- Hypoallergene Waschmittel
Bsp: Hyposan Vollwaschmittel®
Eig: ohne Farb- und Duftstoffe, ohne Bleichmittel, ohne optische Aufheller, ohne Enzyme und Proteine, ohne Phosphat und Formaldehyd
- keine hautbelastenden Tätigkeiten
Bsp: Tätigkeiten mit hoher Feucht- oder Schmutzbelastung
Altn: - qualifizierte Berufsberatung
- Patientenschulung
- Erstellung eines tätigkeitsgeprüften Hautschutzplans
- ambulante und stationäre Rehabilitationsmaßnahmen
- Meiden von Xerose-verstärkenden Faktoren
Bsp: - keine entfettenden Seifen
Altn: - Badeöle
- Syndets
Allg: "Syndets" entstand aus der Bezeichnung für Tenside, die nicht durch Verseifung entstehen; heutzutage wird der Begriff v. a. für seifenfreie Hautreinigungsmittel benutzt
- rückfettende Hautpflege nach dem Duschen oder Baden
- Schaffung einer allergenarmen häuslichen Umgebung
Bsp: - Verzicht auf pelztragende Haustiere
- Hausstaubmilben- und Schimmelpilzsanierung der Wohnung
- Minimierung der Pollenkontaktzeit
Meth: - Urlaube in der Pollenflugzeit
- Schlafen bei geschlossenem Fenster, abendliche Haarwäsche
- externe Therapie
Etlg: - Glukokortikoide
Ind: akutes Stadium
Bed: GS
Stoff: Auswahl:
- Methylprednisolonaceponat
Phar: Bitte registrieren / anmelden
- Prednicarbat
Phar: Bitte registrieren / anmelden
Lit: Clin Pharmacol Ther 1993; 54: 448-56
PT: RCT
Erg: Vorteile von Prednicarbat gegenüber Betamethason 17-valerat im Nutzen-Risiko-Verhältnis
- Mometasonfuroat
Phar: Bitte registrieren / anmelden
- Clobetasol
Phar: Bitte registrieren / anmelden
Note: Eine kurztägige Anwendung eines potenten topischen Steroids ist vergleichbar effektiv wie eine mehrtägige Applikation eines weniger potenten Steroids bei milder bis moderater AD bei Kindern.
Lit: BMJ 2002; 30: 324: 768
PT: RCT
- antibakterielle Substanzen/Antiseptika
Ind: V. a. bakterielle Superinfektion insbes. bei nässenden Hautpartien mit gelblichen Krusten
Err: v. a. Staph. aureus
Etlg: - Cremes/Salben
Stoff: - Fusidinsäure
Phar: Bitte registrieren / anmelden
Note: hoher Anteil an Resistenzentwicklung bei Staph. aureus
Lit: Br J Dermatol 2003; 148: 1018-20
EbM: keine CT
- Mupirocin
Phar: Bitte registrieren / anmelden
EbM: keine CT
- Triclosan
Rp: Triclosan 2% Creme NRF 11.122
Lit: Hautarzt 2002; 53: 724-9
PT: Evaluierungsstudie
Co: Hydrocortison 1% oder Urea 5% oder Nachtkerzenöl 20%
Phar: Bitte registrieren / anmelden
- Retapamulin
- Lösungen für Pinselungen oder feuchte Aufschläge
Stoff: - Gentianaviolett Lösung 0,25%
Engl: Gentian violet
Syn: Pyoktanin Lösung, Methylrosaniliniumchlorid Lösung 0,25% NRF 11.69
Neg: oft kosmetisch störend, austrocknend
Lit: Dermatology 1999; 199: 231-6
PT: RCT
Erg: gute Staphylokokkenwirksamkeit
Altn: Eosin Lösung 1-2%
- Octenidin
OTC: Octenisept® Lösung
EbM: keine CT
- Polyvidonjod
Syn: Polyvinyl-Pyrrolidon-Jod
OTC: Braunol® 2000 Lösung (Badezusatz)
EbM: keine CT
- 8-Chinolinolsulfat
Phar: Bitte registrieren / anmelden
EbM: keine CT
- Kaliumpermanganat-Lösung 0,01-0,1%
KI: keine Anwendung bei Kindern, da toxisch
EbM: keine CT
- steroidfreie antientzündliche Externa
Ind: subakute bis chronische Dermatitis oder steroidgeschädigte Haut
Bsp: - Steinkohleteerpräparate
Engl: Tar preparations
Neg: - nicht bei Kindern
- oft kosmetisch störend
- keine gleichzeitige UV-Therapie
Rp: - Liquor carbonis detergens 3-10% in Grundlage (Grundlage: z. B. Cold Cream® oder Dermatop® Basiscreme)
- Pix lithanthracis 2-5% in Zinköl (DAB10)
Lit: Br J Dermatol 1989; 121: 763-6
PT: CT
Erg: Vergleichbare Wirksamkeit zu Hydrokortison 1%
- Bituminosulfonate (Ichthyol®)
Engl: Sulfonated shale oil
NW: selten Unverträglichkeitsreaktionen
OTC: - Ichthoderm® Creme (Fa. Ichthyol-Gesellschaft Cordes, Hermanni & Co. GmbH & Co. KG)
Stoff: Natriumbituminosulfonat 2%
- Ichthosin® Creme (Fa. Ichthyol-Gesellschaft Cordes, Hermanni & Co. GmbH & Co. KG)
Stoff: Natriumbituminosulfonat 4%
- Ichthocortin® Gel (Fa. Ichthyol-Gesellschaft Cordes, Hermanni & Co. GmbH & Co. KG)
Stoff: Natriumbituminosulfonat 2% + Hydrocortisonacetat 0,2%
- Ichtho®-Bad Badezusatz (Fa. Ichthyol-Gesellschaft Cordes, Hermanni & Co. GmbH & Co. KG)
Stoff: Ammoniumbituminosulfonat
Note: unverdünnt auftragen und anschließend abduschen oder als Badezusatz
EbM: keine CT
- Hypericum perforatum (Johanniskraut)
Engl: Hypericum (Saint John's wort)
Stoff: - Hyperforin
Wirk: - immunsuppressiv
- antibakteriell, auch gegen Staph. aureus
Dos: 1,5% Creme
Lit: - Phytomedicine 2003; 10: S31-7
PT: RCT
- Hautarzt 2003; 54: 248-53
PT: RCT
Pos: - keine Photosensibilisierung
- wahrscheinlich niedriges Sensibilisierungsrisiko
- Hypericin
Bed: noch nicht etabliert
- Färberwaid (Extrakt aus der Waidpflanze)
OTC: Dermasence Vitop forte® (Fa. P&M Cosmetics GmbH & Co. KG)
Co: Grüner Tee, Aloe vera
- Muttermilch
Lit: Int J Dermatol. 2015 Feb 2. http://doi.org/10.1111/ijd.12764 (Iran)
PT: RCT
Bed: umstritten
Lit: BMC Dermatol. 2015 May 4;15:7 (Norwegen)
PT: kleine RCT
Erg: kein therapeutischer Effekt
- Echinacea
OTC: Echinacea Curarina® Salbe
Bed: noch nicht etabliert
- Natrium-Cromoglicinsäure
Engl: Sodium cromoglycate
EbM: multiple RCT
Dos: niedrig dosiert oder zwischen 1-10%
Ind: insbes. im Kindesalter geeignet
- Vit.-B12-Creme
Wirk: Vitamin B12 (Cyanocobalamin) reduziert Stickoxid (NO).
Lit: Br J Dermatol 2004; 150: 977-83
PT: RCT
Dos: 0,07%
OTC: Mavena B12® Salbe
Appl: 2x/Tag für 8 Wochen
- Lithium
- Bufexamac
Def: Arylessigsäurederivat
Dos: 5%
NW: relativ hohes Sensibilisierungsrisiko
Wirk: gering
Bed: umstritten
Lit: Dermatologica 1977; 154: 177-84
PT: RCT
Erg: kein signifikanter Effekt gegenüber Plazebo, jedoch deutliche Unterlegenheit gegenüber diversen steroidalen Externa bei verschiedenen entzündlichen Dermatosen
So: Tacrolimus, Pimecrolimus
- spezifische Substanzen
Wirk: insbes. gegen Juckreiz
Bsp: - harnstoffhaltige Externa
Bsp: - Excipial® U Hydrolotio (2%)/U Lipolotio (4%)
- Sebexol® Creme Lotio cum 5% urea
- Kerasal® Basissalbe (10%)
- Nubral® Creme (10%)
- Ureotop® Creme/Salbe (12%)
Co: z.B. mit Tretinoin
Phar: Bitte registrieren / anmelden
- Polidocanol = Macrogollaurylether
OTC: - Eucerin AtopiControl Anti-Juckreiz Spray® (PZN: 15210513) (Fa. Beiersdorf AG)
Inh: Polidocanol, Menthoxypropanediol, SimSitive®
- Polidocanol-600-Zinkoxidschüttelmixtur 3%, 5% oder 10% (weiß/hautfarben) NRF 11.66
S: vor Gebrauch schütteln, Auftragen mit Pinsel, Hautreinigug mit Olivenöl
- Optiderm® (3%) Creme/Lotion
Inh: plus Harnstoff 5%
- Balneum Hermal® plus
Def: flüssiger Badezusatz
Altn: Sebexol® Liquidum
- synthetische Gerbstoffe
Eig: Tannin-artig
Bsp: Tannolact® Creme/Fettcreme/Lotio/Badezusatz
- Teerpräparate (s. oben)
- Menthol und Menthoxypropanediol (Menthol-Derivat)
OTC: - Eucerin AtopiControl AKUTPFLEGE CREME® (PZN 40 ml: 08454781; PZN für 100 ml: 15623422) (Fa. Beiersdorf AG)
- Eucerin AtopiControl Anti-Juckreiz Spray® (PZN: 15210513) (Fa. Beiersdorf AG)
Rp: - Menthol 1% in Lotio alba
- Menthol 5% in Basiscreme DAC
- Menthol 5% in Ungt. leniens
- alpha-Bisabolol
Syn: Levomenol
Def: ätherischer Wirkstoff der Kamille
OTC: Sensicutan® Creme
Co: Heparin
- Campher 5% in Basiscreme DAC
- Dexpanthenol
Rp: Dexpanthenol 5% Creme, hydrophil NRF 11.28
- Capsaicin
Def: Extrakt aus weißem Pfeffer
Wirk: Rezeptoren für Capsaicin sind Kalziumkanäle von Neuronen, wodurch eine Speicherentleerung der Substanz P aus den Neurovesikeln hervorgerufen wird
Dos: 0,025% bis 0,1% in Grundlagen (z. B. Unguentum leniens)
OTC: Capsamol Salbe®
Dos: 0,05%
Bed: nur eingeschränkte antipruriginöse Wirkung bei der AD
Lit: Arch Dermatol Res 1998; 290: 306-11
PT: RCT
- Doxepin
Lit: - J Am Acad Dermatol 1994; 31: 613-6
- Int J Dermatol 1999; 38: 145-8
- J Am Acad Dermatol 1999; 41: 209-14
Dos: 5%
Co: verstärkter Effekt durch Einarbeitung in steroidhaltige Externa (z. B. Triamcinolon 0,025%)
Bed: experimentell trotz Vorliegens obiger RCT
- Externa zur allgemeinen Hautpflege/Basistherapie ("Zwischenfetten")
Note: Hierzu können auch die o.g. harnstoffhaltigen Externa gezählt werden.
Ind: im akuten und chronischen Stadium
OTC: - Dermifant® Kindercreme (Fa. Allergika Pharma Gmbh)
Ind: Basistherapie für Kinder ab dem 1. Lebenstag
Note: Die Dermifant®-Reihe umfasst ferner eine Kinderlotion, ein Kinderölbad und ein Kindershampoo sowie eine Sonnschutzcreme 50.
- Lipikar® Baume AP+ (La Roche-Posay, L´ORÉAL Deutschland GmbH)
Inh: Lysat des Bakteriums Vitreoscilla filiformis (Aqua Posae Filiformis), kultiviert in Thermalwasser aus La Roche-Posay
Wirk: - Erhöhung der Transkription antimikrobieller Peptide
- Reduktion von Staph. aureus
- Steigerung der Genexpression von Filaggrin
- Dexeryl® Creme (Fa. Pierre Fabre Dermo-Kosmetik GmbH)
- Excipial® Mandelölsalbe/Mandelöllotion (Fa. Galderma Laboratorium GmbH)
- Lipoderm® Lotion (Fa. Galderma Laboratorium GmbH)
So: - Eucerin AtopiControl® Lotion (PZN 250 ml: 14290906; PZN 400 ml: 08454700) / Creme (PZN: 08454723) / Akutpflege Creme (PZN 40 ml: 08454781; PZN 100 ml: 15623422) / Gesichtscreme (PZN: 08454746) (Fa. Beiersdorf AG)
Inh: 12% Omega-6-Fettsäuren (natürliches Nachtkerzensamenöl & Traubenkernöl), Licochalcone A, Menthoxypropandiol (kühlendes Menthol-Derivat mit juckreizlindernder Wirkung)
- Avène Xeracalm A.D. Reinigungsöl (PZN: 00670769) / Creme (PZN 200 ml: 00670485; PZN 400 ml: 13883722) / Balsam (PZN 200 ml: 00670597; PZN 400 ml: 13883685) / Anti-Juckreiz-Konzentrat (PZN: 14370456) / Waschstück (PZN: 16819015) (Fa. Pierre Fabre Dermo-Kosmetik GmbH)
Inh: - Bakterienlysat aus Aquaphilus dolomiae (I-modulia®), der Mikroflora in Avène Thermalwasser, als "Emolliens plus" zur Hautpflege
Wirk: postuliert werden u.a.:
- Juckreizlinderung durch Hemmung der PAR-2 Rezeptoren (PAR = Protease-aktivierte Rezeptoren)
- Antimikrobielle Wirkung durch Stimulation von Beta-Defensin (antimikrobielles Peptid der angeborenen Immunität)
- Antiinflammatorische Effekte insbesondere durch Hemmung von IL-18
Bed: Empfehlung in der europäischen Neurodermitits-Leitlinie von 2018
- Cer-Omega (hautähnliche Lipide zur Stärkung der Hautbarriere in Reinigungsöl, Creme und Balsam)
- Nachtkerzenöl (im Waschstück)
- Exomega® Control von A-DERMA Milch/Creme/Balsam/Duschöl/Pflegebad (Fa. Pierre Fabre Dermo-Kosmetik GmbH)
Inh: Rhealba® Jungpflanzenextrakt
- Physiotop AKUT® Intensiv-Creme/Intensiv-Lotion (Fa. Dermatpharm AG)
Inh: Avenanthramide (Hafer-Extrakt), Boswellia (Weihrauchharze), Niacinamid (Vitamin B3)
- Cetaphil Restoraderm® Pflegelotion (Fa. Galderma Laboratorium GmbH)
Inh: mit Filaggrin- und Ceramid-Bausteinen
- Lipikar® Balsam AP (La Roche-Posay, L´ORÉAL Deutschland GmbH)
Inh: mit 4% Niacinamid
- Linola plus® Creme/Hautmilch (Fa. Dr. August Wolff GmbH & Co. KG Arzneimittel)
Inh: Wurzelextrakt aus Echinacea purpurea
Note: auch bei Babys und Kleinkindern einsetzbar
- Neuroderm® Pflege Lotio, Pflegecreme, Pflegecreme Lipo, Repair (Fa. InfectoPharm Arzneimittel und Consilium GmbH)
Inh: - Pflege Lotio mit 25% Lipiden und Avocadoöl, W/O-Emulsion
- Pflegecreme mit 30% Lipiden, W/O-Emulsion
- Pflegecreme Lipo mit 50% Lipiden und Mandelöl, W/O-Emulsion
- Repair mit Ceramiden, freien Fettsäuren und Cholesterol im physiologischen 3:1:1-Verhältnis
- Imlan Creme® und Imlan Creme plus® (Fa. Birken AG)
Inh: Betulin (plus mit Bienenwachs und Urea 3%) als Haupttriterpen des Birkenkorks
- Dermaplant® (Fa. Dr. Willmar Schwabe GmbH & Co. KG)
Inh: pflanzlicher Wirkstoff des Mönchsköpfchens
- Belixos® (Fa. Biofrontera Pharma GmbH)
Inh: Extrakt der traditionellen Heilpflanze Mahonie (Mahonia aquifolium), eines nordamerikanischen Berberitzengewächses (aus der indianischen Naturmedizin), ferner Kamillen- und Grüntee-Extrakte
- Akut Creme Potentilla® (Dr. Hauschka, Fa. WALA Heilmittel GmbH)
Inh: Blutwurz (Potentilla erecta) aus der Gruppe der Rosengewächse
- nichtsteroidale Immunsuppressiva/Immunmodulatoren
Allg: Bindet der Komplex aus Antigen im MHC-I-Molekül der antigenpräsentierenden Zelle (APC) mit dem T-Zell-Rezeptor (TCR) der T-Zelle, so werden aktivierende Signale von der APC auf die T-Zelle gesendet. Ein Problem der bereits bestehenden Immunsuppressiva ist, dass ihre Spezifität noch nicht optimal ist.
Stoff: - Calcineurin-Inhibitoren
Bed: Im Akutstadium z.Z. noch Mittel 2. Wahl nach topischen Steroiden
Lit: Am J Clin Dermatol 2004; 5: 267-79
PT: MA
Etlg: - Tacrolimus
Syn: FK506
EbM: multiple RCT
Phar: Bitte registrieren / anmelden
Dos: 0,03% oder 0,1% Salbe 2x/Tag
Appl: teils auch proaktiv bzw. zur Erhaltungstherapie (z. B. 2x/Woche für mehrere Monate zur Reduktion der Schubfrequenz und -schwere)
Note: Steroide wie Betamethasonvalerat sind für die proaktive Therapie nicht geeignet.
Lit: Br J Dermatol. 2013 Dec 14. http://doi.org/10.1111/bjd.12778 (UK)
Ind: - auch im Kindesalter möglich
Lit: - J Am Acad Dermatol 2001; 44: S47-57 und S58-64
PT: RCT
- J Allergy Clin Immunol 2002; 109: 539-46 und 547-55
PT: RCT
- effektiver und sicherer Einsatz auch bei Kindern < 2. Lj.
Lit: Arch Dermatol 2003; 139: 1184-6
- Pimecrolimus
Syn: SDZ ASM 981
EbM: multiple RCT
Phar: Bitte registrieren / anmelden
Dos: 1% Creme
Pos: - antientzündliche Wirkung ohne die steroidalen NW, insbes. keine Hautatrophie
- rel. Selektivität für kutane Inflammation
- insbes. auch für Gesicht und Intertrigines geeignet
- Eignung auch für die jüngsten Pat. mit AD (Zulassung ab > 3. Lebensmonat)
- bisher kein (tierexperimenteller) Nachweis erhöhter Photokanzerogenität (im Gegensatz zu Tacrolimus)
Bed: - besondere Eignung und Potenz für die Rezidivprophylaxe bzw. Erhaltungstherapie bei Pat. mit hoher Schubfrequenz
- kein Benefit durch Co-Administration in der Behandlung von Pat. mit schwerer AD mit mittelstark potenten Glukokortikoiden
Lit: Br J Dermatol 2007; 157: 378-81
PT: RCT
- Typ-IV-Phosphodiesterase-Inhibitoren (PDE-4-Hemmer)
Wirk: Erhöhung des intrazellulären cAMP
Stoff: Crisaborol
Phar: Bitte registrieren / anmelden
Appl: topisch
Lit: J Invest Dermatol 1996; 107: 51-6, Br J Dermatol 2002; 147: 299-307, J Drugs Dermatol. 2015 Dec 1;14(12):1394-9, J Am Acad Dermatol. 2016 Sep;75(3):494-503.e4, J Drugs Dermatol. 2016 Apr;15(4):390-6
PT: RCT
- JAK-Inhitibitoren
Pos: gute orale Bioverfügbarkeit und fehlende Immunogenität (im Vergleich zu Biologika)
Stoff: Tofacitinib
Eig: Hemmung des Enzyms Januskinase 3, d. h. Beeinflussung des JAK-STAT-Signalwegs und damit der DNA-Transkription nach Übermittlung extrazellulärer Signale
Lit: Br J Dermatol. 2016 Nov;175(5):902-911
PT: RCT
Dos: 2% Creme
Bed: experimentell
- DNCB (Dinitrochlorbenzol)
Engl: Dinitrochlorobenzene
Appl: topisch
Wirk: systemisch durch Stimulation von Th1-Antworten
Ind: therapierefraktäre AD
Lit: J Am Acad Dermatol 2000; 42: 258-62
PT: CS
Meth: Sensibilisierung mit 5% DNCB; später wöchentliche Applikation von 0,2-1,0% DNCB auf ein ca. 2,5 cm2 großes Areal am Oberarm, das jedesmal rotiert
Bed: experimentell
EbM: keine CT
- Phototherapie
Bed: Nach Lokaltherapie gilt die Phototherapie standardmäßig als Second-line-Therapie; konkurrierend hierzu ist insbes. die Systemtherapie mit Cyclosporin anzusehen
Lit: Acta Derm Venereol 2001; 81: 22-7
CV: Bei Kindern unter dem 12. Lj. nur in Ausnahmefällen
Lit: LL DDG
Meth: - UVAB
Bed: UVB-Breitband überlegen, jedoch weniger potent als SUP, UVA1 oder PUVA
- SUP = Selektive Ultraviolett-Phototherapie
Ind: adjuvante Therapie im chron. Stadium
Dos: knapp unterhalb der MED
Co: - vorausgehende UVA1 (340-400 nm), ca. 10-20 Sitzungen
- Photosoletherapie
Meth: hypertones Salzbad (bis 15%), danach UVB-Bestrahlung
Bed: Überlegenheit der Schmalspektrumtherapie gegenüber Breitbandstrahler
Lit: LL DDG
- UVA1 (340-400 nm)
Ind: schwere, akut exazerbierte AD
Meth: bis max. 65 J/qcm 5x/Woche über einen Zeitraum von ca. 3 Wochen (d. h. 15 Sitzungen mit einer max. kumulativen Dosis von 975 J/qcm)
Dos: Mittlere Dosen UVA1 zeigen gleiche Effektivität wie hohe Dosen
Lit: - J Am Acad Dermatol 2001; 45: 503-7
PT: RCT
- Hautarzt 2001; 52: 423-7
PT: RCT
Neg: häufig frühzeitige Rezidive
Bed: PUVA (mit 5-MOP) zeigte sich in einer Head-to-head-Studie bei schwerer atopischer Dermatitis überlegen
Lit: Br J Dermatol. 2010 Mar;162(3):655-60
- PUVA
Lit: Br J Dermatol 2000; 142: 39-43
PT: RCT
Erg: Die Bade-PUVA mit 8-MOP ist vergleichbar effektiv zur SUP
- Balneophototherapie
Etlg: - synchron
Meth: Bad mit 10% Sole und gleichzeitiger SUP-Bestrahlung
- asynchron
Meth: Bad mit 3-5% Sole und anschließender UVAB-Bestrahlung
Lit: Hautarzt 1999; 50: 649-53
- FSL® (full-spectrum light phototherapy)
Appl: 320-5000 nm
Lit: Int J Dermatol. 2011 Jan;50(1):94-101
PT: RCT
So: - Extrakorporale Photopherese
Lit: Dermatitis. 2021 Dec 21. http://doi.org/10.1097/DER.0000000000000835
EbM: keine CT
- Excimer Laser (308 nm)
Lit: Br J Dermatol. 2010 Oct;163(4):823-31
PT: RCT
Ind: Prurigoform der atopischen Dermatitis
- Klimatherapie
Bsp: Nordseeinseln oder Hochgebirge (> 1500 m, z. B. Davos)
Note: Genehmigung durch Kostenträger (Krankenversicherung, Rentenversicherung) wird in schweren Fällen erteilt
- systemische Therapie
- Medikamente i.e.S.
- Antihistaminika (H1-Blocker)
Ind: Juckreiz, Schlafstörungen
Note: Im Gegensatz zur Urtikaria wird Histamin bei AD nicht als die pruritogene Hauptsubstanz angesehen; die peripheren Transmitter des Juckreizes und ihre zelluläre Herkunft sind weitgehend unbekannt.
Bsp: - Cetirizin
Lit: - Pediatr Allergy Immunol 2002; 13: 278-86
PT: RCT
Erg: Hinweise für steroidsparende Effekte bei Kindern
- J Allergy Clin Immunol 2001; 108: 929-37
PT: RCT
Erg: Asthmaprotektive Wirkung bei Kindern mit AD
- J Allergy Clin Immunol 2001; 107: 703-6
PT: RCT
Erg: Urtikariaprotektive Wirkung bei Kindern mit AD
- Loratadin
Lit: Allergy 1994; 49: 22-6
PT: RCT
Ind: systemisch nur bei großflächigem akutem Schub
Appl: Stoßtherapie über 2-4 Tage ohne schrittweise Dosisreduktion oder 2-4 Wochen mit schrittweiser Dosisreduktion
Lit: LL DDG
Lit: Clin Dermatol 2003; 21: 225-40
Etlg: - Erwachsene
Dos: 2x/Tag 30-40 mg Prednison über max. 1 Woche, dann Absetzen oder Dosis reduzieren
- Kinder
Dos: 1 mg/kg/Tag Prednison in 2 ED über max. 1 Woche, dann Absetzen oder Dosis reduzieren
- Leukotrienrezeptorantagonisten
Ind: insbes. bei der extrinsischen Form
Stoff: Montelukast
Phar: Bitte registrieren / anmelden
Dos: 10 mg/Tag
Lit: - Eur J Dermatol 2001; 11: 209-13
PT: RCT
- Pediatr Allergy Immunol 2001; 12: 154-8
PT: RCT
Erg: auch im Kindesalter möglich
- J Am Acad Dermatol 2001; 44: 89-93;
Acta Derm Venereol 2002; 82: 297-8
PT: RCT
Erg: mäßiger, aber signifikanter Therapieeffekt
Bed: noch nicht allgemein etabliert
- nichtsteroidale Immunsuppressiva
Stoff: - Cyclosporin A
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CV: Monitoring von RR und Kreatinin im Serum
Neg: häufige Rebound-Phänomene, jedoch i. d. R. nicht so deutlich wie nach systemischen Steroiden
Lit: Clin Dermatol 2003; 21: 225-40
So: diskontinuierliche, prolongierte Erhaltungstherapie z. B. als "Wochenend-Therapie"
Lit: Pediatr Dermatol. 2015 Jul;32(4):551-2 (Spanien)
Ind: schwere AD und mangelnde Alternativen
Lit: LL DDG
Appl: oral
Dos: 1 g/Tag für 1 Woche, dann 2 g/Tag für weitere 11 Wochen
Lit: Br J Dermatol 2000; 143: 385-91
PT: CS
Wirk: - Erniedrigung von IgE
- Erhöhung von IFN-gamma, Erniedrigung von IL-10
Lit: J Dermatolog Treat. 2018 Apr 23:1-10. http://doi.org/10.1080/09546634.2018.1468068
EbM: keine CT
Ind: schwere AD und mangelnde Alternativen
Lit: LL DDG
Dos: 2,5 mg/kg/Tag 4x/Woche
Lit: - Clin Exp Dermatol 2001; 26: 369-75
PT: Review
- Br J Dermatol 2002; 147: 324-30
PT: RCT
Dos: 2,5 mg/kg/Tag über 3 Monate
Erg: therapeutische Effekte, aber gelegentliche Unverträglichkeiten
CV: Monitoring von BB und Leberenzymen
Lab: Thiopurinmethyltransferase (TPMT)
Def: Schlüsselenzym im Azathioprin-Metabolismus
Bed: Früher wurde ein Mangel an TPMT als Risikofaktor für Myelosuppression bei Azathioprin-Behandlung angesehen; mittlerweile scheint jedoch eine TPMT-Defizienz bei Heterozygoten vorteilhaft zu sein, weil mit kleineren Dosen ein therapeutischer Effekt erzielt werden kann bei gleichzeitig erniedrigter Hepatotoxizität
Lit: Pediatr Dermatol 2003; 20: 531-4
Ind: - ältere Pat. mit therapierefraktärem Verlauf
Lit: J Am Acad Dermatol 2003; 48: 417-9
PT: CS
- ggf. auch für Kinder und Jugendliche
Lit: Int J Dermatol. 2014 Mar 6. http://doi.org/10.1111/ijd.12314 (Neuseeland)
PT: CS
Dos: vorzugsweise low-dose
Note: keine explizite Erwähnung in den LL DDG
EbM: keine CT
- Anti-IL-13
Eig: vollständig humaner monoklonaler IgG4-Ak gegen die IL-4Rα-Untereinheit des IL4- und IL-13-Rezeptors (IL-4/13-Rezeptor-Inhibitor)
Phar: Bitte registrieren / anmelden
Appl: 2x/Monat s.c. im Bereich des seitlichen Abdomens oder Oberschenkels
Dos: alters- und gewichtsadaptiert gemäß Fachinformation
Ind: - moderate bis schwere AD bei Erwachsenen und Jugendlichen (12-17 J.)
- schwere AD bei Kindern (6 Monate bis 11 J.)
- ferner: chronische Rhinosinusitis mit Nasenpolypen, Asthma mit Typ2-Inflammation
Wirk: - Erreichen einer mind. 75%-Verbesserung im EASI-Index bei 44-51% der Pat.
Allg: Schema zur Berechnung des EASI-Scores
Note: Ein adäquates Ansprechen ist definiert als Reduktion des EASI um mind. 50% oder als Reduktion des DLQI um mindestens 4 Punkte gegenüber dem Ausgangswert.
- auch bei CyA-resistenten Pat. nachgewiesene Wirsamkeit
- Dupilumab vermindert die Besiedlung mit Staphylococcus aureus und erhöht die mikrobielle Vielfalt bei atopischer Dermatitis
Lit: J Invest Dermatol. 2019 Jun 25. pii: S0022-202X(19)31789-0. http://doi.org/10.1016/j.jid.2019.05.024
- Reduktion der Hautinfektionen und Exazerbationen bei atopischer Dermatitis
Lit: Int Immunopharmacol. 2017 Nov 25;54:303-310
PT: MA
- auch bei Eczema molluscatum wirksam
Lit: Br J Dermatol. 2019 Feb 4. http://doi.org/10.1111/bjd.17712
- Potenz zur Reduktion von Keloiden
Lit: J Eur Acad Dermatol Venereol. 2019 Nov 20. http://doi.org/10.1111/jdv.16097
NW: - Hypersensitivitätsreaktionen in < 1% d. F.
- Hautreaktionen an der Injektionsstelle
- Stenose des Tränenpünktchens
Lit: J Dermatolog Treat. 2020 Jan 7:1-4. http://doi.org/10.1080/09546634.2019.1711010
- Konjunktivitis, Keratitis, Blepharitis
Note: Andererseits kann Dupilumab auch die atopische Keratokonjunktivitis lindern
Lit: Ann Allergy Asthma Immunol. 2022 Jun 6:S1081-1206(22)00498-7. http://doi.org/10.1016/j.anai.2022.05.031
Vork: in ca. 3-10% d.F. (seltener im Kleinkindalter)
Th: - pflegende Augentropfen
- kortikosteroidhaltige Augentropfen
- Cyclosporin A-haltige Augentropfen
- Pimecolimus Creme für die Lidhaut (via Penetration)
Lit: Dermatol Ther. 2019 Oct 22:e13134. http://doi.org/10.1111/dth.13134
- Herpes simplex-Infektionen (i.d.R. oraler Herpes)
Note: reduziertes Risiko für schwere (nicht-herpetische) Infektionen
Lit: Am J Clin Dermatol. 2019 May 7. doi: 10.1007/s40257-019-00445-7
- Cephalgien
- Induktion einer Psoriasis vulgaris bzw. psoriasiformen Dermatitis 3
Th: Tralokinumab
Lit: J Eur Acad Dermatol Venereol. 2023 Jul 17. http://doi.org/10.1111/jdv.19351
- Induktion oder Aggravierung einer Kopf-Nacken-Dermatitis
Engl: head and neck dermatitis
Ass: prätherapeutisch erhöhte spezifische Anti-Malassezia-Ak im Serum
Lit: Br J Dermatol. 2022 Jan 18. http://doi.org/10.1111/bjd.21019
Th: JAK-Inhibitor
Bsp: Upadacitinib
Lit: J Am Acad Dermatol. 2022 May 16:S0190-9622(22)00815-5. http://doi.org/10.1016/j.jaad.2022.05.021
Lit: - Br J Dermatol. 2019 Nov 20. http://doi.org/10.1111/bjd.18730
- Pediatr Dermatol. 2021 Mar;38(2):390-394. http://doi.org/10.1111/pde.14499
Th: Fluconazol p.o.
- Induktion einer seronegativen Arthritis oder Polyenthesitis
Vork: in seltenen Fällen
- Induktion einer Alopecia areata
Note: Allerdings sind auch Fälle beschrieben, deren Therapie der atopischen Dermatitis mit Dupilumab zur Remission der Alopecia areata führte.
Lit: Dermatol Ther. 2019 Jul 15:e13023. http://doi.org/10.1111/dth.13023
- akute Pankreatitis
Lit: Dermatitis. 2021 Jan-Feb 01;32(1):e21-e23. http://doi.org/10.1097/DER.0000000000000651
- CTCL-Exazerbation oder -Induktion
Lit: - JAAD Case Rep. 2020 Dec 17;8:83-85. http://doi.org/10.1016/j.jdcr.2020.12.010
- J Am Acad Dermatol. 2024 Apr 6:S0190-9622(24)00566-8. http://doi.org/10.1016/j.jaad.2024.03.039
- Flush nach Alkohol
Lit: Cutis. 2021 Aug;108(2):106-107. http://doi.org/10.12788/cutis.0316
Co: - Kombination mit topischen Glukokortikoiden und Calcineurinhemmern (letztere für Problemlokalisationen) möglich
- NB-UVB
Lit: Dermatology. 2021;237(3):407-415. http://doi.org/10.1159/000512456
Erg: schnellere Remission in den ersten Therapiewochen
Lab: - LDH kann als serologischer Marker das Therapieansprechen vorhersagen (korreliert mit Abnahme des EASI-Scores)
Lit: J Eur Acad Dermatol Venereol. 2019 Apr 8. http://doi.org/10.1111/jdv.15609
- Ein höherer LDH-Spiegel im Basisserum war bei japanischen Patienten mit AD langfristig mit einer schlechteren Wirksamkeit von Dupilumab assoziiert. Darüber hinaus dauerte es tendenziell länger, bis AD-Patienten mit allergischen Erkrankungen auf Dupilumab ansprachen; allerdings reagierten diese Patienten langfristig besser auf Dupilumab als Patienten ohne allergische Erkrankungen.
Lit: J Dermatol. 2020 Jun 17. http://doi.org/10.1111/1346-8138.15464
Lit: Dermatol Pract Concept. 2021 Oct 1;11(4):e2021144. http://doi.org/10.5826/dpc.1104a144
- Tralokinumab
Phar: Bitte registrieren / anmelden
Lit: J Allergy Clin Immunol. 2018 Jun 12. pii: S0091-6749(18)30850-9. http://doi.org/10.1016/j.jaci.2018.05.029
- Lebrikizumab
Lit: JAMA Dermatol. 2020 Feb 26. http://doi.org/10.1001/jamadermatol.2020.0079
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- Januskinase-Hemmer / JAK-Inhibitor
Lit: - Dermatol Pract Concept. 2021 Oct 1;11(4):e2021145. http://doi.org/10.5826/dpc.1104a145
- J Dtsch Dermatol Ges. 2022 Jan;20(1):19-25. http://doi.org/10.1111/ddg.14668_g
Stoff: - Tofacitinib
Eig: Hemmung des Enzyms Januskinase 1+3, d. h. Beeinflussung des JAK-STAT-Signalwegs und damit der DNA-Transkription nach Übermittlung extrazellulärer Signale
Lit: J Am Acad Dermatol. 2015 Sep;73(3):395-9 (USA)
PT: CS (6 Pat.)
Appl: oral
Bed: experimentell
- Baricitinib
Def: selektiver und reversibler Inhibitor von JAK1 und JAK2
Note: Am 19. Oktober 2020 hat die Europäische Kommission diesem JAK-Inhibitor die Zulassung für die Behandlung erwachsener Patienten (ab dem 18. Lebensjahr) mit mittelschwerer bis schwerer atopischer Dermatitis erteilt. 2023 erteilte die Europäische Kommission die Zulassung für Kinder ab dem zweiten Lebensjahr.
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Web: Schulungsmaterial unter https://www.lilly-pharma.de/unsere-produkte/produktuebersicht
- Upadacitinib
Eig: - Hemmung des Enzyms Januskinase 1 (selektiver und reversibler JAK1-Inhibitor) mit Down-Regulation der Signalwege inflammatorischer Zytokine
- Metabolisierung durch CYP3A4
Phar: Bitte registrieren / anmelden
Web: Schulungsmaterial unter https://arzneimittelsuche.abbvie.de
Lit: - J Allergy Clin Immunol. 2019 Nov 28. pii: S0091-6749(19)31608-2. http://doi.org/10.1016/j.jaci.2019.11.025
- JAAD Case Rep. 2020 Nov 6;7:65-67. http://doi.org/10.1016/j.jdcr.2020.10.023
- Abrocitinib
Def: selektiver JAK1-Inhibitor
Phar: Bitte registrieren / anmelden
Web: Schulungsmaterial unter https://www.pfizerpro.de/cibinqo-materialien
Lit: - JAMA Dermatol. 2019 Oct 2. http://doi.org/10.1001/jamadermatol.2019.2855
- J Dermatolog Treat. 2021 Aug 13:1-9. http://doi.org/10.1080/09546634.2021.1961997
- Delgocitinib
Syn: JTE-052
Lit: - J Allergy Clin Immunol. 2019 Aug 16. pii: S0091-6749(19)31045-0. http://doi.org/10.1016/j.jaci.2019.08.004
Appl: topisch
- J Am Acad Dermatol. 2020 Feb 3. pii: S0190-9622(19)33289-X. http://doi.org/10.1016/j.jaad.2019.12.015
- ASN002
Def: JAK/SYK-Inhibitor, der zahlreiche Zytokinachsen (Th2/Th22/Th17/Th1) und die epidermale Differenzierung beeinflusst
Lit: J Allergy Clin Immunol. 2019 Jul 26. pii: S0091-6749(19)30961-3. http://doi.org/10.1016/j.jaci.2019.07.013
- OX40-Inhibitoren
Eig: Reduktion der Zahl der OX40-positiven Zellen (aktivierte Th2-, Th1-, Th17- und Th22-Zellen) wirkt der T-Zell-Dysregulation entgegen (keine klassische Immunsuppression)
Bed: experimentell
Stoff: - Amlitelimab
- Rocatinlimab
Note: Hinweise für gute Wirksamkeit insbesondere bei Manifestation im Kopf-Hals-Bereich
- Omalizumab
Syn: Anti-IgE = rhuMAb-E25
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Bed: bei der atopischen Dermatitis nicht etabliert
Def: monoklonaler Antikörper gegen IgE (r = rekombinant, h = human, M = monoklonal, Ab = antibody)
Eig: Bindung an den spezifischen Fc-epsilon-Abschnitt von zirkulierendem IgE, das normalerweise an den hochaffinen IgE-Rezeptor, Fc epsilonRI, auf Mastzellen und Basophilen bindet
Note: - Durch die Fc-Bindung ist die Bindungseigenschaft universell gegen jedes IgE gerichtet.
- Die Allergenbindung durch IgE (über die Fab-Enden) wird also nicht beeinträchtigt.
- Die niedrig affinen IgE-Rezeptoren (Typ RII) auf Langerhanszellen werden ebenfalls blockiert.
Wirk: - wirksam bei einer Subgruppe der Pat. mit AD
Lit: - Allergy. 2013 Oct 10. http://doi.org/10.1111/all.12234 (Kiel)
Erg: klinisches Ansprechen korrelierte mit negativem Mutationsnachweis von Filaggrin und Abweichungen im Lipidstoffwechsel mit hohen Serumspiegeln von Phosphatidylcholinen
- J Allergy Clin Immunol. 2016 Dec;138(6):1719-1722.e1
PT: SR / MA
Erg: klinisches Ansprechen eher bei niedrigem Serumspiegel des Gesamt-IgE
- Wirksamkeitsnachweis in RCT für allergische Rhinitis und allergisches Asthma
Altn: Immunadsorption
Lit: J Allergy Clin Immunol. 2011 Jan;127(1):267-70
Bed: experimentell
Co: Rituximab (Omalizumab-Rituximab-Switch-Therapie)
Lit: J Investig Allergol Clin Immunol. 2013;23(3):190-6 (Spanien)
PT: CS
- Anti-IL-31
Stoff: Nemolizumab
Bed: stark antipruriginös wirksam
Lit: J Allergy Clin Immunol. 2019 Aug 23. pii: S0091-6749(19)31099-1. http://doi.org/10.1016/j.jaci.2019.08.013
- Mepolizumab
Def: Anti-IL-5-Ak
Lit: Allergy. 2019 Sep 13. http://doi.org/10.1111/all.14050
- Anti-IL-33
Stoff: Etokimab
Pos: lange Wirkdauer bis zu 140 Tagen
Bed: experimentell
- Immunglobuline (IVIG)
Appl: i.v.
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Neg: hohe Kosten
Bed: experimentell, ggf. in therapierefraktären Ausnahmefällen
Lit: Br J Dermatol 2002; 147: 518-22
PT: RCT
Dos: 1 g/kg i.v. über 8 h an 2 aufeinanderfolgenden Tagen
Erg: kein Nachweis einer signifikanten klinischen Besserung in einer kleinen RCT mit 10 Pat.
- Anxiolytika
Ind: stress-induzierte bzw. -aggravierte Formen
Lit: Clin Exp Dermatol. 2010 Dec;35(8):835-40
PT: RCT
Stoff: Tandospironcitrat
Def: Serotonin (5-HT1A-Rezeptor-)Agonist
Dos: 30 mg/Tag
- Nahrungsergänzungspräparate
- Substitutionstherapie von Biotin und Zink
Ind: insbes. bei schweren erythrodermen Formen in Kindesalter
Appl: oral (bis zum Ausschluss der o.g. DD)
Stoff: - Biotin (Vitamin H)
Dos: 5-20 mg/Tag
OTC: Deacura® 2,5/5 mg Tbl.
- Zink
- Gamma-Linolensäure
Engl: Gamma-linolenic acid
Eig: - Inhaltsstoff von Nachtkerzenöl in einer Dosis von ca. 10%
Engl: Evening primrose oil
- Inhaltsstoff von Borretschöl (Borretsch = Gurkenkraut, Gewürzpflanze) in einer Dosis von > 20%
Engl: Borage oil
Bed: umstritten; der Nachweis eines häufigen Enzymmangels an der Delta-6-Desaturase bildet eine Rationale für die Gabe
EbM: Br J Dermatol 2004; 150: 728-40
PT: MA
Erg: klinische Effekte einer Supplementation mit oralen essentiellen Fettsäuren werden verneint; eine Wirksamkeit bei bestimmten Subgruppen (Kinder, schwere AD) kann noch nicht abschließend beurteilt werden
OTC: Epogam® Kps.
Appl: zu den Mahlzeiten unzerkaut mit viel Flüssigkeit
Dos: - Erwachsene: 2x/Tag 4-6 Kps.
- Kinder: 2x/Tag 2-4 Kps.
Note: Für Epogam® 1000 Kps. wird die halbe Dosis empfohlen nach Aufschneiden und Ausdrücken der Kps.
NW: Provokation epileptischer Anfälle bei Risikopatienten, z. B. Pat. mit Schizophrenie
WW: z. T. paradoxe Reaktionen mit Antiepileptika
Bsp: Phenothiazine
- Omega-3-Fettsäuren
OTC: Innoskin® (Fa. Hans Karrer GmbH)
Inh: 100% gereinigtes Fischöl mit langkettigen Omega-3 Fettsäuren und hohem Anteil an DHA, Lecithin, Biotin
Note: Alpha-Linolensäure als Omega-3-Fettsäure pflanzlicher Herkunft (z.B. in Leinöl, Rapsöl etc.) kann die Zufuhr von langkettigen Omega-3-Fettsäuren tierischer Herkunft (vor allem aus fettreichem Seefisch) nicht ersetzen.
- Eicosapentaensäure (EPA)
Engl: Eicosapentaenoic acid
Dos: angestrebter Tagesbedarf von 1080 mg
Def: EPA ist eine der Omega-3-Fettsäuren (cis-Konfiguration), die reichlich in Fischöl enthalten sind.
Allg: - Essentielle Fettsäuren können nicht endogen synthetisiert werden, sondern müssen der Haut über die Nahrung und Blutzirkulation zugeführt werden.
- Omega-3 ist ein Sammelbegriff für essentielle, langkettige, mehrfach ungesättigte Fettsäuren (LCT); hierzu zählen die Alpha-Linolensäure (Ausgangssubstanz), die Gamma-Linolensäure (Zwischensubstanz), die Eicosapentoensäure (Wirkstoff) und die Docosahexaensäure (Wirkstoff)
- Omega-3 bezeichnet die Position der ersten Doppelbindung im Fettsäuremolekül, und zwar von der endständigen Methylgruppe aus gezählt
Wirk: Freie EPA soll sich zu Arachidonsäure kompetitiv verhalten, sodass hiervon weniger durch die Lipoxygenase umgesetzt wird und antiinflammatorische Effekte resultieren.
Lit: - Br J Dermatol 1994; 130: 757-64
PT: RCT
Erg: fehlender Effektivitätsnachweis für die n-3-Fettsäuren
- J Parenter Enteral Nutr 2002; 26: 151-8
PT: RCT
Erg: Effektivität in der Akutbehandlung nach i.v.-Gabe
- J Allergy Clin Immunol. 2016 Jan 11. pii: S0091-6749(15)01731-5. http://doi.org/10.1016/j.jaci.2015.10.042 (München)
Erg: Kontinuierlicher Konsum von unbehandelter Bauernhof-Milch in der Kindheit schützt vor der Entwicklung von Asthma im Schulkindalter - möglicherweise durch die höhere Aufnahme mehrfach ungesättigter Omega-3-Fettsäuren, die Präkursoren von anti-entzündlichen Mediatoren darstellen.
Bed: nicht allgemein anerkannt
- Docosahexaensäure (DHA)
Engl: docosahexaenoic acid
Def: DHA ist eine der Omega-3-Fettsäuren (cis-Konfiguration), die reichlich in Fischöl (oder Algenöl) enthalten sind. Sie findet sich auch in der Muttermilch, nicht jedoch in Kuhmilch.
Note: Der übermäßige Konsum von Omega-6-Fettsäuren (z. B. in Maiskeimöl oder Sonnenblumenöl) hemmt die Umwandlung von Alpha-Linolensäure über Eicosapentaensäure zur Docosahexaensäure.
Dos: Schwangeren werden mind. 200 mg DHA/Tag zur Nahrungsergänzung empfohlen (insbes. zur Förderung der Augen- und Hirnentwicklung)
Lit: Br J Dermatol 2008; 158: 786-92
PT: RCT
Dos: 5,4 g/Tag DHA (d. h. sehr hoch dosiert)
- Vitamin E
Allg: Vitamin E kann als Antioxidans immunmodulatorisch wirken, die Prostaglandinproduktion und -freisetzung hemmen und den IgE-Serumspiegel senken.
Lit: - Int J Dermatol 2002; 41: 146-50
PT: RCT
Dos: 400 IU/Tag (268 mg) über 8 Monate
- J Dermatolog Treat. 2011 Jun;22(3):144-50
PT: RCT
Co: Vitamin D3
Erg: Überlegenheit einer Kombinationstherapie von 600 IU/Tag Vitamin E (alpha-Tocopherol) plus 1600 IU/Tag Vitamin D3 für 60 Tage im Vergleich zu den Einzelsubstanzen und Plazebo
Bed: nicht allgemein anerkannt
- Vitamin D
Bed: umstritten
Lit: - J Drugs Dermatol. 2012 Mar;11(3):327-30
PT: RCT
Dos: 1600 IU/Tag Cholecalciferol (Vit. D)
- J Am Acad Dermatol. 2013 Feb 14 [Epub ahead of print]
Erg: keine Korrelation des Serumspiegels von 25-Hydroxy-Vitamin D mit der pädiatrischen Population
- Pediatr Dermatol. 2013 Jan 7. [Epub ahead of print]
Erg: negative Korrelation des Serumspiegels von 25-Hydroxy-Vitamin D mit dem SCORAD-Wert bei sensibilisierten atopischen Kindern
- J Am Acad Dermatol. 2013 May 2. pii: S0190-9622(13)00288-0. http://doi.org/10.1016/j.jaad.2013.03.014
Erg: Vitamin-Supplementation war mit klinischer Besserung assoziiert
- Dermatitis. 2013 Nov-Dec;24(6):296-301 (Ägypten)
PT: CS (29 Pat. im Alter zwischen 2 und 12 Jahren)
Erg: erniedrigte Vit. D-Serumspiegel bei Kindern mit AD
- J Allergy Clin Immunol. 2014 Jun;133(6):1767-1770.e6 (Korea)
Erg: niedrige Vitamin D-Spiegel korrelieren mit AD der Kopf-Hals-Region
- J Allergy Clin Immunol. 2014 Oct;134(4):831-835 (Mongolei)
PT: RCT (Kinder mit Exazerbationen im Winter)
- Allergy. 2015 Jul 27. http://doi.org/10.1111/all.12704 (Dänemark)
Erg: keine Assoziation zwischen Vitamin D-Spiegel und Atopie, Asthma, Lungenfunktion oder atopischer Dermatitis bei Erwachsenen
- Probiotika
OTC: - LGG® (Fa. InfectoPharm Arzneimittel und Consilium GmbH)
Stoff: Lactobacillus rhamnosus (LGG)
Bed: umstritten insbesondere bei der pränatalen Prophylaxe
Dos: 2x/Tag 1 Kps. LGG
Appl: Beginn der Einnahme aus prophylaktischen Gründen bereits in der Schwangerschaft (4-8 Wochen vor der Geburt bis zum Abstillen), Fortführung im Säuglingsalter in gleicher Dosierung
Ind: - präventiv bei Atopie-Familien (s. unter Primärprävention)
- kurativ (auxiliär) bei manifester AD, auch bei Kindern
Lit: Ann Allergy Asthma Immunol 2008; 101: 508-16
PT: MA
Lit: - Allergy 2007; 62: 1270-6
PT: RCT
Erg: keine Besserung der leichten bis mittelschweren atopischen Dermatitis bei Kindern
- Allergy. 2011 Apr;66(4):509-16
PT: RCT
Erg: keine Ekzemprävention bei pränataler Gabe
- Allergy Clin Immunol. 2016 Dec 30. pii: S0091-6749(16)32487-3. http://doi.org/10.1016/j.jaci.2016.10.050 (Italien)
PT: RCT
Erg: Reduktion der Manifestation weiterer allergischer Symptome bei Kindern mit Kuhmilchallergie
- Immunofortis®
Inh: Mischung aus kurzkettigen Galacto-Oligosacchariden und langkettigen Fructo-Oligosacchariden
Lit: - Allergy 2009; 64: 484-7
PT: RCT
Ind: Säuglingsalter
- Allergy. 2011 Jan;66(1):39-47
PT: RCT
Erg: reduzierte Th2-Antwort und verbesserter PEF bei Erwachsenen mit allergischem Asthma
- Allergy. 2011 Feb;66(2):170-7
PT: RCT
Co: Bifidobacterium breve M-16V
Appl: für 12 Wochen
Erg: Asthma-Prävention bei Kindern (jünger als 7 Monate) mit atopischer Dermatitis
- ActivaDerm® ND (Fa. Medice)
Inh: bioaktiver Bakterienkomplex Baplexin® 621, 9 verschiedene, lebende probiotische Bakterienstämme (Laktobazillen: Lactobacillus gasseri, L. johnsonii, L. paracasei, L. plantarum, L. rhamnosus, L. reuteri; Bifidobakterien: Bifidobacterium lactis, B. longum; Streptokokken: Streptococcus thermophilus) zuzüglich Inulin und Maltodextrin, die als optimale Nährstoffe für die probiotischen Bakterienstämme fungieren
Appl: extern (tgl. Bäder für 10 min)
Wirk: Regeneration des natürlichen Mikrobioms der Haut, Verdrängung von Staph. aureus, kutane Immunmodulation
Pos: - auch für Kinder unter 3 J. geeignet
- ohne Duft- und Konservierungsstoffe
Lit: - Am J Clin Dermatol. 2010;11(5):351-61
PT: RCT
Stoff: Lactobacillus acidophilus DDS-1, Bifidobacterium lactis UABLA-12 und Fructo-Oligosaccharide
Erg: Besserung der atopischen Dermatitis bei Vorschulkindern
- Ann Allergy Asthma Immunol. 2010 Apr;104(4):343-8
PT: RCT
Stoff: Lactobacillus sakei
- J Dermatol. 2011 Feb;38(2):131-9
PT: RCT
Stoff: Lactobacillus paracasei K71
- Ann Dermatol. 2012 May;24(2):189-93
PT: RCT
Stoff: Bifidobacterium bifidum, Lactobacillus acidophilus, Lactobacillus casei, Lactobacillus salivarius
- Medikamente mit besonderen Indikationen (Komplikationen der AD)
- Antibiotika
Ind: impetiginisierte AD
Etlg: - Makrolide
Stoff: - Erythromycin
- Azithromycin
- Clarithromycin
- penicillinasefeste Penicilline
Ind: makrolidresistenter Staph. aureus
Stoff: - Oxacillin
- Dicloxacillin
- Flucloxacillin
- Ketoconazol
Ind: Pat. mit AD im Kopf-, Hals- und Schulterbereich und häufig assoziierter IgE-Hypersensitivität gegenüber Hefen
Di: - RAST auf Pityrosporum ovale/Malassezia furfur und Candida albicans
- Prick auf Pityrosporum ovale/Malassezia furfur und Candida albicans
Lit: Allergy 2001; 56: 512-7
PT: RCT
CV: Nur topische Applikation von Antimykotika scheint nicht auszureichen.
Lit: Acta Derm Venereol 1995; 75: 46-9
PT: RCT
- Aciclovir u. a. herpeswirksame Substanzen
Ind: HSV- oder VZV-Superinfektion
- spezifische Immuntherapie (SIT)
Ind: ggf. bei Vorliegen von Typ I-Allergien
Bsp: Hausstaubmilbensensibilisierung
AG: Dermatophagoides pteronyssinus (Dpt)
Lit: - J Am Acad Dermatol 1993; 28: 232-9
PT: RCT
Meth: intradermale Injektion von Komplexen aus autologen spezifischen Ak und Dpt-Allergen
- Allergy
PT: RCT
Meth: s.c.-Injektion eines standardisierten Extrakts aus Dpt bei Kindern mit allergischem Asthma und einer Monosensibilisierung gegenüber Dpt
EbM: Mangel an CT
NW: Boosterung der AD möglich
- autologe Bluttherapie/Eigenblutbehandlung
Engl: autologous blood therapy, autohaemotherapy
Meth: Entnahme einer kleinen Menge an Eigenblut, dann intramuskuläre Reinjektion des unbehandelten Blutes
Lit: Br J Dermatol 2003; 148: 307-13
PT: RCT
Appl: 1x/Woche über 5 Wochen
Dos: 1 ml in der 1. Woche, dann 2 ml, 3 ml, 2 ml und erneut 1 ml in der 5. Woche
Erg: Therapeutische Effekte bei Bestimmung des Six-Area-Six-Sign-Index (SASSAD), allerdings ohne Bestätigung durch die Patientenbeurteilung
Bed: umstritten
- autologe Immunglobulin-Injektionen (vorwiegend vom IgG-Typ)
Lit: Dermatology. 2015;231(2):145-51. http://doi.org/10.1159/000431173 (Korea)
Dos: 2x/Woche 50 mg i.m. für 4 Wochen
Bed: experimentell
- Immunadsorption
Bed: therapierefraktäre Fälle
Bed: experimentell
Lit: J Allergy Clin Immunol. 2011 Jan;127(1):267-70, J Allergy Clin Immunol. 2016 Jun;137(6):1882-1884 (Hamburg)
- Psychotherapie (bzw. psychosoziale/psychosomatische Betreuung)
Lit: - J Consult Clin Psychol 1995; 63: 624-35
PT: RCT
- Int J Dermatol 2001; 40: 632-6
PT: RCT
Meth: - Individual- und Familienpsychotherapie
- Entspannungstraining
- Verhaltenstherapie und Biofeedback-Training
Ind: insbes. zur Kontrolle des Pruritus und des Kratzimpulses
- Therapiegruppen
So: Teilnahme in Selbsthilfegruppen
Prop: Primärprävention:
- Reduktion von Aeroallergenen
LL: DDG
Bsp: Verzicht auf (pelztragende) Haustiere, Verzicht auf Staubfänger (Teppichböden, Federkernmatratzen, Gardinen, Plüschtiere u. a.)
Bed: sinnvolle prophylaktische Maßnahmen für Rhinokonjunktivitis oder Asthma, Präventivwirkung für die AD jedoch nicht unumstritten
Note: Mütterliche Kontakte zu Tieren auf dem Bauernhof (inkl. Katzen) während der SS sollen den Nachwuchs vor atopischer Dermatitis schützen; Katzenhaltung in Wohnungen ist dennoch nicht zu empfehlen. Hunde dagegen sollen einen Schutzfaktor darstellen.
Lit: J Allergy Clin Immunol. 2013 May 24. pii: S0091-6749(13)00600-3. http://doi.org/ 10.1016/j.jaci.2013.04.009 (Italien)
PT: MA
- Stillen über 4(-6) Monate
Note: Ein protektiver Effekt des Stillens über den 4. Monat hinaus ist nicht bewiesen.
Altn: hypoallergene Formeln/Kuhmilchhydrolysate
Ind: Stillen nicht möglich bei gleichzeitig hohem Atopierisiko des Säuglings
Bed: Niedrigere Inzidenzraten von AD bei Kindern mit positiver Familienanamnese für Atopie durch ausschließliche Brustfütterung während der ersten 3 Lebensmonate
Lit: J Am Acad Dermatol 2001; 45: 520-7
PT: MA
- keine Diät der Mutter während der Schwangerschaft und Stillperiode
- Einführung von Breikost und fester Nahrung ab dem 4. Lebensmonat für alle Kinder
- Probiotika (s. oben)
Lit: - Lancet 2001; 357: 1076-9
PT: RCT
- J Allergy Clin Immunol 2002; 109: 119-21
PT: RCT
Appl: in der Schwangerschaft und Stillzeit
- Allergy. 2011 Apr;66(4):509-16
PT: RCT
Erg: kein präventiver Effekt von Lactobacillus rhamnosus (LGG) bei pränataler Gabe
- J Allergy Clin Immunol. 2013 Sep 10. pii: S0091-6749(13)01157-3. http://doi.org/ 10.1016/j.jaci.2013.07.032
PT: Kohortenstudie (>40.000 Kinder)
Erg: Probiotische Milch in der SS führte zu leicht erniedrigtem relativem Risiko für AD der Kinder mit 6 Monaten und für Rhinokonjunktivitis nach 18-36 Monaten.
- J Eur Acad Dermatol Venereol. 2014 Apr 4. http://doi.org/ 10.1111/jdv.12496 (Rumänien), J Allergy Clin Immunol. 2015 Jun 1. pii: S0091-6749(15)00636-3 (Canada), J Dermatolog Treat. 2015 May 5:1-4 (China)
PT: MA
Erg: präventiver Effekt wird bestätigt
- Infektionen im frühen Kindesalter
Hyp: Frühzeitige Unterbringung in Kindertagesstätten soll vor späteren Allergien schützen.