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Epidermolysis bullosa congenita (NEWSBLOG)

Die Epidermolysis bullosa congenita ist eine Gruppe genetisch bedingter Krankheiten, die durch Fragilität und Blasenbildung von Haut und Schleimhäuten als Reaktion auf minimale Traumata gekennzeichnet sind. Epidermolysis bullosa ist klinisch und genetisch sehr heterogen und wird je nach Hautschicht, in der Blasenbildung auftritt, in vier Haupttypen eingeteilt: Epidermolysis bullosa simplex (intraepidermal), Junktionale Epidermolysis bullosa (innerhalb der Lamina lucida der Basalmembran), dystrophische Epidermolysis bullosa (unterhalb der Basalmembran) und Kindler-Syndrom (gemischtes Spaltbildungsmuster). Darüber hinaus ist die Epidermolysis bullosa in mehrere Subtypen unterteilt, die die klinischen Merkmale, die Verteilung der Blasen und den Schweregrad der kutanen und extrakutanen Symptome berücksichtigen. Die ausgeprägte Heterogenität der Krankheit, die Phänotypen mit einem breiten Schweregradspektrum und vielen kausalen Genen umfasst, behindert ihre Klassifizierung und Diagnose. Aus diesem Grund überprüfen und aktualisieren Dermatologen und Genetiker regelmäßig die Klassifizierungskriterien.

Quelle:

An Bras Dermatol. 2020 Jul 8:S0365-0596(20)30171-9. http://doi.org/10.1016/j.abd.2020.05.001.

Inherited epidermolysis bullosa: update on the clinical and genetic aspects.

Mariath LM, Santin JT, Schuler-Faccini L, Kiszewski AE.

MicroRNA-Expressionsprofile bei Melanommetastasen (NEWSBLOG)

MicroRNAs (miRs) sind kleine, nichtkodierende RNA-Moleküle, die etwa 22 Nukleotide enthalten, welche die Proteinexpression vermitteln und zum Fortschreiten des Krebses beitragen können. Gewebe mit Melanomfiliae (z. B. Leber, Lunge) weisen einzigartige miR-Profile auf, die zu ihrer Ausbildung und Lokalisierung beitragen können. Weitere Untersuchungen zur Eignung dieser miRs als diagnostische und prognostische Biomarker sind wünschenswert.

Quelle:

Melanoma Res. 2020 Oct;30(5):455-464. http://doi.org/10.1097/CMR.0000000000000692.

Tissue microRNA expression profiling in hepatic and pulmonary metastatic melanoma.

DiVincenzo MJ, Latchana N, Abrams Z, Moufawad M, Regan-Fendt K, Courtney NB, Howard JH, Gru AA, Zhang X, Fadda P, Carson

WE.

Anti-Melanomaktivität von Dimethylfumarat (NEWSBLOG)

Beim malignen Melanom fördert die Aktivierung des nukleären Faktors Kappa B (NF-κB) das Überleben, die Migration und die Invasion von Krebszellen. Substanzen mit Anti-NF-κB-Wirkung zur Behandlung des metastasierten Melanoms wären vorteilhaft, aber ein solches Medikament ist bislang weder als Monotherapie noch als adjuvante Therapie zugelassen. Dimethylfumarat (DMF) ist ein zugelassenes entzündungshemmendes Medikament, das bereits klinisch bei Psoriasis vulgaris und Multipler Sklerose eingesetzt wird. DMF verringerte die Lebensfähigkeit, Migration und Invasion der Melanomzellen in vitro. Zusätzlich hemmte DMF die spontane Metastasierung und das Tumorwachstum. Mechanistisch verhinderte DMF die nukleare Translokation von NF-κB, während keine Änderungen des Phosphorylierungsniveaus des Inhibitors von Kappa B (IκB) beobachtet wurden. Zusätzlich inhibierte DMF die Expression von Matrixmetalloproteinasen (MMPs) und des Very Late Antigens (VLAs). Darüber hinaus verringerte die DMF-Behandlung die Expression von Survivin und Bcl-extra large (Bcl-XL) Proteinen. Diese Ergebnisse legen nahe, dass DMF als neuer Inhibitor von NF-κB ein potenzielles therapeutisches Mittel für das metastasierte Melanom sein könnte.

Quelle:

J Dermatol Sci. 2020 Jul 16:S0923-1811(20)30233-4. http://doi.org/10.1016/j.jdermsci.2020.07.004.

Dimethyl fumarate suppresses metastasis and growth of melanoma cells by inhibiting the nuclear translocation of NF-κB.

Takeda T, Tsubaki M, Asano R, Itoh T, Imano M, Satou T, Nishida S.

Atypische spitzoide Tumoren mit unbekanntem Metastasierungspotenzial (NEWSBLOG)

Spitz-Nävi sind melanozytäre Proliferationen von Spindel- und Epitheloidzellen, die Sophie Spitz 1948 erstmals als "juvenile Melanome" bezeichnete. Es wird angenommen, dass die Gruppe der spitzoiden Proliferationen ein biologisches Spektrum mit gutartigen Spitz-Naevi, intermediären Läsionen und malignen spitzoiden Melanomen umfasst. Intermediärformen sind unter verschiedenen Synonymen wie atypischem Spitz-Tumor (AST) bzw. spitzoiden Tumoren mit unbekanntem malignem Potenzial (STUMP) bekannt. Diese intermediären Läsionen weisen Merkmale sowohl von Spitz-Nävi als auch von spitzoiden Melanomen auf. Folglich repräsentieren sie eine diagnostische Grauzone. Das biologische Verhalten und der klinische Verlauf dieser Proliferationen sind noch weitgehend unbekannt. Dies führt zu einer klinischen Herausforderung hinsichtlich des Managements von AST/STUMP. Insgesamt wurden in dieser Studie 1237 Fälle identifiziert. Diese Patienten mit AST/STUMP zeigten im Vergleich zu spitzoiden Melanomen nur ein geringes Metastasierungsrisiko (0,7%). Zum Zeitpunkt der Erstdiagnose konnten bei Patienten unter 18 Jahren keine Filiae gefunden werden.

Quelle:

Br J Dermatol. 2020 Jul 6. http://doi.org/10.1111/bjd.19383.

Incidence and outcome of Spitzoid Tumour of Unknown Malignant Potential (STUMP). An analysis of cases in the Netherlands from 1999 till 2014.

Ruijter CGH, Ouwerkerk W, Jaspars EH, van Doorn R, Luiten RM, Bekkenk MW, Tio DCKS.

Anti-PD-1 bei pleomorphem dermalem Sarkom (NEWSBLOG)

Dieser Fallbericht eines älteren Patienten mit metastasiertem pleomorphem dermalen Sarkom zeigt ein vollständiges Ansprechen auf den Anti-PD-1-Antikörper Pembrolizumab.

Quelle:
Br J Dermatol. 2020 Jul 13. http://doi.org/10.1111/bjd.19309.

Complete response of metastatic pleomorphic dermal sarcoma to anti-PD-1 therapy.

Klein O, McTigue C, Wong ZW, Syme DB, Hunter-Smith DJ.

Eruptive Halo-Nävi bei Erwachsenen (NEWSBLOG)

Halo-Nävi gelten als gutartig. Sie manifestieren sich meist bei Kindern und Jugendlichen. Eruptive multiple Halo-Nävi treten bei Erwachsenen selten auf. Der erste Patient in dieser Fallserie hatte zuvor ein Melanom. Die PET-CT zeigte ein papilläres Schilddrüsenkarzinom. Nachfolgende erwachsene Patienten wurden einem ähnlichen Untersuchungsprogramm unterzogen wie Melanompatienten mit unbekanntem Primarius, einschließlich PET-Scans. Über einen Zeitraum von 6 Jahren wurden 16 Patienten beobachtet. Registriert werden konnten: 2 papilläre Schilddrüsenkrebserkrankungen, 1 neuroendokriner Lungentumor, 1 Patient hatte 7 Jahre zuvor Lungenmetastasen von einem dünnen Melanom, 3 Patienten hatten ein primäres Hautmelanom und 1 Patient hatte Melanom-Metastasen mit unbekanntem Primarius. Die Melanominzidenz war 955-mal höher als erwartet (standardisierte Inzidenzrate). Die Indikationsstellung für PET-Scans muss vor der Implementierung in die klinische Praxis in einer kontrollierten Studie validiert werden.

Quelle:

Acta Derm Venereol. 2020 Aug 17;100(15):adv00228. http://doi.org/10.2340/00015555-3568.

Eruptive Halo Naevi: A Possible Indicator of Malignant Disease in a Case Series of Post-Adolescent Patients.

Lorentzen HF.

Antipsoriatika und COVID-19 (NEWSBLOG)

In dieser Studie wurde die Häufigkeit schwerer COVID-19-Infektionen, definiert als Krankenhausaufenthalt oder Tod, bei Psoriasis-Patienten untersucht, die systemische oder biologische Behandlungen erhielten, insbesondere während der 4 Monate nach Beginn der Behandlung. Die systemische Behandlung bestand aus Acitretin, Methotrexat, Cyclosporin; Anti-TNF umfasste Etanercept, Adalimumab, Infliximab, Certolizumab Pegol; Anti-Interleukin umfasste Ustekinumab, Secukinumab, Ixekizumab, Brodalumab, Guselkumab und Risankizumab. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass diese Medikamente das Risiko einer schweren Form von COVID-19 nicht erhöhten.

Quelle:

J Eur Acad Dermatol Venereol. 2020 Jun 21:10.1111/jdv.16761. http://doi.org/10.1111/jdv.16761.

Systemic or biologic treatment in psoriasis patients does not increase the risk of a severe form of COVID-19.

Fougerousse AC, Perrussel M, Bécherel PA, Begon E, Pallure V, Zaraa I, Chaby G, Parier J, Kemula M, Mery-Bossard L, Poreaux C, Taieb C, Maccari F, Reguiai Z; GEM Resopso.

Progressive makuläre Hypomelanose und Cutibacterium acnes

Die progressive makuläre Hypomelanose (PMH) ist eine Hauterkrankung, die normalerweise symmetrisch verteilte hypopigmentierte Maculae auf der Vorder- und Rückseite des Rumpfes verursacht, selten jedoch im Gesicht. Bis heute ist die Pathophysiologie der Erkrankung nicht gut verstanden, aber eine Rolle des anaeroben Hautbakteriums Cutibacterium (früher Propionibacterium) acnes bei der Entwicklung der Krankheit wurde aufgrund seines ausschließlich intraläsionalen (aber nicht periläsionalen) Nachweises postuliert. Der Erfolg von antimikrobiellen Substanzen bei der Behandlung der PMH liefert ferner Indizien dafür, dass dieser Zusammenhang ursächlich sein könnte, obwohl dies noch zu beweisen ist. Neuere Kultur- und metagenomische Typisierungsstudien zeigen, dass Stämme von C. acnes subsp. elongatum (Typ III) für die Ätiologie der Erkrankung wichtig sein können, was erklären würde, warum PMH normalerweise das Gesicht ausspart, da solche Stämme dort selten vorhanden sind und warum kein Zusammenhang zwischen dieser Erkrankung und Acne vulgaris gefunden wird. Bei der Acne vulgaris scheinen nämlich hauptsächlich Stämme vom Typ IA1 von C. acnes subsp. Acnes (Typ I) beteiligt.

Quelle:

J Eur Acad Dermatol Venereol. 2020 Jun 30. http://doi.org/10.1111/jdv.16789.

Is Cutibacterium (previously Propionibacterium) acnes a potential pathogenic factor in the aetiology of the skin disease progressive macular hypomelanosis?

McDowell A, McLaughlin J, Layton AM.

Variables Bild bei adulter HFMD (NEWSBLOG)

Die Hand-Fuß-Mundkrankheit ist eine virale Dermatose, die bei der pädiatrischen Bevölkerung ein typisches Beschwerdebild zeigt und hinlänglich bekannt ist. Die Krankheit tritt bei Erwachsenen jedoch seltener auf und präsentiert sich hier heterogener. Die in der unten zitierten Publikation dokumentierte Serie von 6 Fällen umfasste 4 Männer und 2 Frauen mit einem Durchschnittsalter von 42,5 Jahren. Fünf Patienten zeigten ausgedehnte Purpura, vier hatten bullöse Läsionen und drei zeigten Hautzeichen ohne Schleimhautläsionen. Bei vier Patienten wurden ausgedehnte Läsionen am Rumpf gefunden. Ein Patient zeigte rosettenförmige Pusteln an den Gliedmaßen; ein Patient hatte ekzemartige Läsionen an der Kopfhaut. Es ist wichtig, diese verschiedenen Manifestationsformen bei adulten Patienten zu realisieren, um die Diagnose zu bestimmen und vorbeugende Maßnahmen zu diskutieren.

Quelle:

Ann Dermatol Venereol. 2020 Jul 9:S0151-9638(20)30253-2. http://doi.org/10.1016/j.annder.2020.04.025

[Atypical hand, foot and mouth disease in adults: A note on 6 cases].

Flipo R, Isnard C, Coutard A, Martres P, Dumas M, Blum L, Begon E.

Häufiger Hirnfiliae unter BRAF/MEK-Inhibition (NEWSBLOG)

Jüngste klinische Studien haben gezeigt, dass sowohl Immun-Checkpoint-Inhibitoren (ICI) als auch BRAF/MEK-Inhibitoren das Überleben bei Melanompatienten signifikant verlängerten, wenn sie sowohl für Erkrankungen im fortgeschrittenen Stadium als auch für die postoperative adjuvante Therapie verwendet wurden. Obwohl BRAF/MEK-Inhibitoren mit einer höheren objektiven Ansprechrate als ICI assoziiert sind, treten bei den meisten Patienten während der Behandlung Rückfälle auf. Progressionsmuster während der Behandlung mit BRAF/MEK-Inhibitoren wurden jedoch bislang nicht ausführlich untersucht. In dieser Arbeit sammelten die Autoren retrospektiv die Daten von Melanompatienten, die ursprünglich mit BRAF/MEK-Inhibitoren oder einer Anti-Programmed Death 1 (PD-1)-Antikörper-Monotherapie am Krankenhaus der Universität Tsukuba behandelt worden waren, und verglichen ihre Ergebnisse. Die statistische Analyse ergab, dass die Häufigkeit der Entwicklung von Hirnmetastasen in Fällen, die mit BRAF/MEK-Inhibitoren behandelt wurden, signifikant höher war als in Fällen mit Anti-PD-1-Antikörper-Monotherapie. Darüber hinaus war das Hirnmetastasen-freie Überleben in Fällen, die mit BRAF/MEK-Inhibitoren behandelt wurden, signifikant kürzer als in Fällen, die mit einer Anti-PD-1-Antikörper-Monotherapie behandelt wurden. Die Ergebnisse dieser japanischen Studie zeigen, dass die Hirnmetastasen-Entwicklung während der Behandlung mit BRAF/MEK-Inhibitoren häufiger sein kann als bei Monotherapie mit Anti-PD-1-Antikörpern, obwohl die extrakraniellen Metastasen gut kontrolliert werden. Daher empfehlen die Autoren häufige Hirnuntersuchungen während der Behandlung mit BRAF/MEK-Inhibitoren, um Hirnfiliae frühzeitig zu erkennen und ICI mit lokaler Strahlentherapie verabreichen zu können.

Quelle:

J Dermatol. 2020 Jun 29. http://doi.org/10.1111/1346-8138.15479.

Frequent brain metastases during treatment with BRAF/MEK inhibitors: A retrospective single institutional study.

Nakamura Y, Ishitsuka Y, Tanaka R, Okiyama N, Watanabe R, Saito A, Furuta J, Fujisawa Y.

Erstellt von Administrator am 2008/12/22 05:52
  

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