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Das Wiki Blog - Blog-Beiträge für Dezember 2021
Dec 23 2021
Sarkoidose-Manifestation in Xanthelasmen (NEWSBLOG)
Kürzlich wurde über Sarkoidose berichtet, die durch Anti-PD1- oder Anti-PDL1-Wirkstoffe wie Atezolizumab induziert wurde. Es wurde vermutet, dass die Prädilektion der Sarkoidose für Narben auf das Vorhandensein von Antigenen oder Fremdkörpern zurückzuführen ist, die als Stimulus für die Granulombildung dienen können. Sarkoidose-spezifische Hautläsionen mit Xanthelasmen wurden jedoch bisher nicht berichtet. In dem unten zitierten Artikel wird eine Patientin vorgestellt, die 6 Monate nach Beginn der Behandlung mit Atezolizumab wegen eines metastasierenden Uteruskarzinoms spezifische Sarkoidoseläsionen entwickelte, die einige Xanthelasmen infiltrierten. Histopathologisch scheinen die schaumigen Histiozyten des Xanthelasmas durch epitheloide Zellen ersetzt zu werden oder sich zu diesen zu entwickeln, um sarkoidale Granulome zu bilden. Dermatologen und Dermatopathologen sollten in Erinnerung behalten, dass eine kutane Sarkoidose-Manifestation als Infiltration von vorbestehenden Xanthelasmen auftreten kann.
Quelle:
Am J Dermatopathol. 2021 Dec 1;43(12):980-983. http://doi.org/10.1097/DAD.0000000000002079.
Sarcoidosis Induced by Atezolizumab Presenting With Xanthelasma Infiltration.
Marcoval J, Moreno-Vílchez C, Llobera-Ris C, Torrecilla-Vall-Llossera C, Penín RM.
Dec 21 2021
Rituximab-assoziiertes Melanom (NEWSBLOG)
Derzeit gibt es keine klinischen Beweise dafür, dass Rituximab die Rate primärer Malignome erhöht; einige Studien haben jedoch die Frage eines erhöhten Melanomrisikos nach einer Rituximab-Behandlung des Non-Hodgkin-Lymphoms aufgeworfen. Die unten zitierte Publikation befasst sich mit drei Fällen von mutmaßlich Rituximab-induzierten Melanomen. Die Autoren vermuten, dass diese Assoziation sekundär aufgrund Rituximab-bedingter Verschiebungen im immunologischen Gleichgewicht bedingt ist. Dies verleitet zur Spekulation, dass die Zahl der postulierten Post-Rituximab-Melanomfälle möglicherweise nicht repräsentativ ist.
Quelle:
Melanoma Res. 2021 Nov 15. http://doi.org/10.1097/CMR.0000000000000799.
The immunologic balance: three cases of rituximab-associated melanoma.
Davidson TM, Markovic SN, Dimou A.
Dec 18 2021
Antiinflammatorisch eingesetzte intraläsionale Biologika (NEWSBLOG)
Biologika stellen systemische Therapieoptionen bei entzündlichen Dermatosen dar. Lokale Applikationen sind weniger gut untersucht. In einer systematischen Übersichtsarbeit von 2000-2020 wurden 19 Artikel identifiziert, die die Verwendung von 5 Biologika bei 9 Dermatosen beschrieben mit insgesamt 172 Patienten. Zu den erfolgreich mit intraläsionalen Biologika behandelten Erkrankungen gehörten Pemphigus vulgaris (Rituximab), Granuloma faciale (Rituximab), perianaler Morbus Crohn (Infliximab), Lichen sclerosus et atrophicus (Adalimumab) und Necrobiosis lipoidica (Etanercept und Infliximab). Intraläsionales Etanercept reduzierte den Keloid-assoziierten Pruritus. Ein Fallbericht über die intraläsionale Anwendung von Infliximab bei Pyoderma gangraenosum zeigte keine Wirksamkeit. Bei Behandlungen von Sarkoidose (Infliximab) oder kutaner lymphatischer Hyperplasie (Rituximab) wurde keine konsistente Wirkung festgestellt. Die lokale Verabreichung von Biologika kann eine zusätzliche Methode zur Behandlung refraktärer entzündlicher Dermatosen darstellen, aber es sind weitere Studien erforderlich, um standardisierte Dosierungsprotokolle zu entwickeln, die Wirksamkeitsraten zu klären und eine optimale Patientenselektion zu gewährleisten.
Quelle:
Dermatol Ther. 2021 Nov 26:e15234. http://doi.org/10.1111/dth.15234.
Intralesional Biologics for Inflammatory Dermatoses: A Systematic Review.
Seivright JR, Villa NM, De DR, Hsiao JL, Shi VY.
Dec 16 2021
JAK-Inhibitoren bei persistierendem EEM (NEWSBLOG)
Das persistierende Erythema exsudativum multiforme (PEM) ist wenig erforscht, und es fehlen wirksame Therapien außer Glukokortikoiden. In einer retrospektiven Fallserie wurden 4 weibliche Patienten mit therapierefraktärem PEM und einer mittleren Krankheitsdauer von 21,75 Jahren, die mit Tofacitinib 5–10 mg zweimal täglich und/oder Upadacitinib 15 mg einmal täglich behandelt wurden, untersucht. Bei allen 4 Patientinnen wurde bei einer medianen Nachbeobachtungszeit von 20,5 Monaten eine deutliche klinische Verbesserung festgestellt. Darüber hinaus zeigte die RNA-Sequenzierung, dass IFN-γ und IL-15 wichtige Zytokin-Mediatoren beim PEM sein könnten.
Quelle:
JAMA Dermatol. 2021 Nov 10:e214084. http://doi.org/10.1001/jamadermatol.2021.4084.
Treatment of Persistent Erythema Multiforme With Janus Kinase Inhibition and the Role of Interferon Gamma and Interleukin 15 in Its Pathogenesis.
Murphy MJ, Gruenstein D, Wang A, Peterson D, Levitt J, King B, Damsky W.
Dec 14 2021
Alkoholeffekte auf die Haut (NEWSBLOG)
Alkoholmissbrauch kann mit Gelbsucht, Pruritus, Pigmentveränderungen, Urtikaria, Haar- und Nagelveränderungen und oralen Veränderungen einhergehen. Hoher Alkoholkonsum ist auch ein Risikofaktor für Hautkrebs und Infektionen. Vaskuläre Veränderungen im Zusammenhang mit Alkoholmissbrauch umfassen Teleangiektasien, Palmarerythem, Caput medusae und Flush. Zu den Krankheiten im Zusammenhang mit Alkoholmissbrauch gehören Ernährungsmängel, Porphyria cutanea tarda, Psoriasis, seborrhoische Dermatitis, nummuläre Dermatitis und Rosacea. Andere Erkrankungen, die bei Alkoholmissbrauch beobachtet werden, sind die Dupuytren-Kontraktur, der Morbus Peyronie und die Pankreatitis. Dermatologen sollten auf Akoholstigmata achten, um dies bei der Verschreibung hepatotoxischer Medikamente zu berücksichtigen.
Quelle:
Clin Dermatol. 2021 Sep-Oct;39(5):772-783. http://doi.org/10.1016/j.clindermatol.2021.05.005.
The effects of alcohol and illicit drug use on the skin.
Jain NP, Shao K, Stewart C, Grant-Kels JM.
Dec 11 2021
Therapeutisches Mogamulizumab-Exanthem täuscht CTCL-Schub vor (NEWSBLOG)
Mogamulizumab ist ein humanisierter Antikörper gegen den Chemokinrezeptor Typ 4. Er wurde kürzlich von der US-amerikanischen Food and Drug Administration für die rezidivierte oder refraktäre Mycosis fungoides (MF) und das Sézary-Syndrom (SS) zugelassen. Die häufigste berichtete Nebenwirkung in der Phase-III-Zulassungsstudie war ein Arzneimittelexanthem (28 %), jetzt als Mogamulizumab-assoziiertes Exanthem (mogamulizumab-associated rash = MAR) bezeichnet. Diese monozentrische retrospektive Fallserie zeigt eine höhere Inzidenz von MAR bei Patienten mit CTCL (17 von 24, 68%) als zuvor berichtet. Die Entwicklung eines MAR ist mit einem vollständigen (11 von 17) oder partiellen (4 von 17) Ansprechen assoziiert - bei einer Gesamtansprechrate von 88 %, verglichen mit 29% (2 von 7) bei Patienten ohne MAR. Ein MAR kann CTCL-Merkmale sowohl klinisch als auch histologisch nachahmen, aber das Fehlen der T-Zell-Rezeptor-Klonalität und das relativ verringerte CD4:CD8-Verhältnis im Vergleich zu den Ausgangsläsionen begünstigen die Diagnose eines MAR gegenüber CTCL-Schüben. Ein MAR hat das Potenzial, ein erhebliches Managementproblem auszulösen. Denn die Verwechslung mit dem CTCL kann bei Patienten nachteilig zum vorzeitigen Absetzen der Medikation führen. Eine gründliche klinisch-pathologische Untersuchung neuer Läsionen während der Behandlung mit Mogamulizumab ist erforderlich, um optimale Behandlungsentscheidungen zu treffen und bessere Ergebnisse zu erzielen.
Quelle:
Br J Dermatol. 2021 Aug 24. http://doi.org/10.1111/bjd.20708.
Mogamulizumab efficacy is underscored by its associated rash that mimics cutaneous T-cell lymphoma: a retrospective single-centre case series.
Trum NA, Zain J, Martinez XU, Parekh V, Afkhami M, Abdulla F, Carson KR, Rosen ST, Bennett CL, Querfeld C.
Dec 09 2021
MTX bei generalisiertem Granuloma anulare (NEWSBLOG)
Das generalisierte Granuloma anulare ist eine gutartige granulomatöse Dermatose, die sich bedauernswerterweise auch durch einen Mangel an qualitativ hochwertigen Behandlungsdaten auszeichnet. Zu den Interventionen mit der größten Evidenz gehören Phototherapie, Dapson und Hydroxychloroquin; jedoch scheint keine Therapie eine zuverlässige Ansprechrate zu erzielen. Methotrexat zeigte in einer älteren Studie mit 11 Patienten mit disseminiertem Granuloma anulare (klinisch diagnostiziert) ein Ansprechen in 7 Fällen (3 mit kompletter Remission und 4 mit partieller Remission; 64 % Ansprechrate). In der unten zitierten Studie wurde in einer retrospektiven Fallserie von 15 Patienten (mit bioptisch gesicherter Diagnose) eine Ansprechrate von 60 % berechnet.
Quelle:
J Am Acad Dermatol. 2021 Jul 29:S0190-9622(21)02189-7. http://doi.org/10.1016/j.jaad.2021.07.037.
Methotrexate for generalized granuloma annulare: A 60% response rate in a retrospective case series of 15 patients.
Hrin ML, Bowers NL, Feldman SR, Huang WW.
Dec 07 2021
Terbinafin-resistente Mykosen (NEWSBLOG)
In den letzten Jahren sind zunehmend therapierefraktäre Verläufe von Dermatophytosen in den Fokus gerückt. Die häufigsten Erreger sind Trichophyton (T.) rubrum und T. mentagrophytes. Neben der lokalen Therapie umfasst die First-Line-Behandlung Terbinafin, ein Allylamin-Antimykotikum, das durch Hemmung der Squalenepoxidase und somit der Ergosterolsynthese wirkt. Bei refraktären und rezidivierenden Dermatophytosen sollte eine Terbinafin-Resistenz, insbesondere bei T. mentagrophytes und T. rubrum, in Betracht gezogen und eine In-vitro-Resistenztestung des Dermatophyten und eine Punktmutationsanalyse der Squalenepoxidase (SQLE) durchgeführt werden. Therapeutisch wird die intermittierende Gabe von Itraconazol in Kombination mit einer antimykotischen Lokaltherapie empfohlen. Dennoch ist mit einem Rezidiv zu rechnenf; und eine Langzeittherapie mit Itraconazol ist in der Regel notwendig.
Quelle:
Hautarzt. 2021 Oct;72(10):868-877. http://doi.org/10.1007/s00105-021-04879-1.
Terbinafine-resistant dermatophytoses and onychomycosis due to Trichophyton rubrum.
Appelt L, Nenoff P, Uhrlaß S, Krüger C, Kühn P, Eichhorn K, Buder S, Beissert S, Abraham S, Aschoff R, Bauer A.
Dec 03 2021
Titan-Nanopartikel bei frontal fibrosierender Alopezie (NEWSBLOG)
Die frontale fibrosierende Alopezie ist eine vernarbende Alopezie mit steigender Inzidenz. Titan-Nanopartikel wurden als potenzieller Umweltauslöser vorgeschlagen, dies ist jedoch nicht bewiesen. In dieser Studie wurden die Haarmorphologie, die chemische Zusammensetzung und die Nanopartikel bei 20 Patienten und 40 gesunden Kontrollpersonen mittels Rasterelektronenmikroskopie und energiedispersiver Röntgenspektroskopie untersucht. Die Partikelanalyse ergab eine signifikante Zunahme von Titan, Chlor, Silizium, Magnesium und Eisen in der Patientengruppe. Titanhaltige Nanopartikel zeigten den signifikantesten Anstieg, der 8,6-mal stärker war als in den Kontrollen, ohne Bezug auf Alter und Krankheitsdauer. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Patienten mit frontal fibrosierender Alopezie angehalten werden sollten, aggressive topische kosmetische und medizinische Haarbehandlungen zu vermeiden und auf die Verwendung kosmetischer Präparate mit Titan-Nanopartikeln zu verzichten.
Quelle:
Acta Derm Venereol. 2021 Sep 8;101(9):adv00541. http://doi.org/10.2340/00015555-3891.
Hair Shaft Morphology, Elemental Composition, and Nanoparticles in Frontal Fibrosing Alopecia: A Case-control Study.
Lyakhovitsky A, Kartvelishvily E, Drousiotis T, Lyakhovitsky K, Baum S, Barzilai A.
Dec 01 2021
Isotretinoin bei Dialyse (NEWSBLOG)
Patienten mit Nierendialyse entwickeln oft schwere Akne. Primärliteratur über die Verwendung von Isotretinoin zur Behandlung von Akne bei dieser Patientengruppe ist rar; viele Kliniker bleiben besorgt und zögern, es zu verwenden. Diese Literaturübersicht legt nahe, dass niedrig dosiertes Isotretinoin (10-20 mg/Tag) sicher und erfolgreich zur Behandlung schwerer Akne bei Nierendialysepatienten eingesetzt werden kann, was zu einer signifikanten Verbesserung der Lebensqualität führt. Da die aktuelle Literatur zu diesem Thema unzureichend ist, wären weitere Studien von Vorteil, um die sichere Anwendung von Isotretinoin bei Nierendialysepatienten weiter zu etablieren.
Quelle:
Clin Exp Dermatol. 2021 Aug 13. http://doi.org/10.1111/ced.14886
How safe and effective is prescribing oral isotretinoin to treat acne in patients on renal dialysis? A systematic review.
Gan A, Therianou A.