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Botulinum bei nodulärer Skabies (NEWSBLOG)

15 Patienten mit 1-20 Skabiesknoten wurden nach unzureichendem Ansprechen auf topische Kortikosteroide mit einer intraläsionalen Injektion von BTX-A (5 U pro Läsion) behandelt. Es wird angenommen, dass BTX-A die Typ-IV-Hypersensitivitätsreaktionen bei nodulärer Skabies hemmt.

Quelle:

Dermatol Ther. 2020 Aug 8:e14163. http://doi.org/10.1111/dth.14163.

Intralesional botulinum toxin A injection for treating nodular scabies.

Lu Y, Qi X, Zhou X, Chen X, Liu K, Yang Y, Mao Z, Wu Z, Zheng Y, Hu Y, Hu Y.

Inflammasome bei Psoriasis vulgaris (NEWSBLOG)

Psoriasis ist mit systemischer Entzündung und kardiovaskulären Komorbiditäten assoziiert; es fehlen jedoch Studien zu den zugrunde liegenden zellulären Mechanismen. Das NLRP3-Inflammasom ist genetisch mit Psoriasis assoziiert und seine Aktivierung wird zunehmend mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Verbindung gebracht. In dieser Studie wird gezeigt, dass Patienten mit Psoriasis höhere Plasmaspiegel von Inflammasom-generiertem IL-1β und IL-18 aufwiesen, ohne dass eine Korrelation mit der Schwere der Hautläsionen bestand. Es wird demonstriert, dass TNF-α das NLRP3-Inflammasom selektiv aktiviert, ohne dass ein Priming-Signal erforderlich ist. Es wird ferner nachgewiesen, dass TNF-α über den alternativen Inflammasomweg TNFR ‒ Caspase-8 ‒ Caspase-1 signalvermittelnd wirkt, der unabhängig von der Pyroptose („entzündliches Todesprogramm der Zelle“) abläuft. Patienten, die eine Anti-TNF-Therapie erhielten, zeigten normalisierte IL-1β- und IL-18-Plasmaspiegel sowie eine normalisierte Caspase-1-Reaktivität. Diese Beobachtung steht im Gegensatz zu den mit Methotrexat behandelten Patienten, die eine anhaltend erhöhte Caspase-1-Reaktivität zeigten. Somit kann geschlussfolgert werden, dass die TNF-α-vermittelte Aktivierung von NLRP3-Inflammasomen bei Patienten mit Psoriasis zur systemischen Entzündung beitragen kann. Die Anti-TNF-Therapie normalisierte die Entzündungsabläufe, was auch auf einen möglichen Mechanismus für die kardiovaskuläre Risikoreduktion hindeutet.

Quelle:

J Invest Dermatol. 2020 Sep 5:S0022-202X(20)31943-6. http://doi.org/10.1016/j.jid.2020.07.012.

Enhanced Inflammasome Activity in Patients with Psoriasis Promotes Systemic Inflammation.

Verma D, Fekri SZ, Sigurdardottir G, Bivik Eding C, Sandin C, Enerbäck C.

Follikuläre Psoriasis (NEWSBLOG)

Ein IL17/IL23-zytokinreiches Milieu in der Haut ist pathogenetisch signifikant für typische histomorphologische Merkmale wie epidermale Hyperplasie und intraepidermale Exozytose von Neutrophilen. Die klassische kutane Manifestation bildet die Plaque-Psoriasis, auch Psoriasis vulgaris genannt, mit charakteristischen gut umschriebenen erythematösen Plaques, die von silberfarbenen Schuppen bedeckt sind. Die follikuläre Psoriasis ist eine seltene Variante, die sich mit follikulozentrischen hyperkeratotischen Läsionen am Rumpf und an den Extremitäten manifestiert, und zwar unabhängig vom Vorhandensein oder Fehlen klassischer psoriatischer Plaques. Die Inzidenz der follikulären Psoriasis ist unbekannt, was ihre Seltenheit angesichts der Gesamtinzidenz der konventionellen Psoriasis in der Allgemeinbevölkerung unterstreicht. Aufgrund des mangelnden Bewusstseins wird diese psoriatische Manifestationsform häufig mit anderen follikulären Dermatosen verwechselt, einschließlich bakterieller Follikulitis, Pityriasis rubra pilaris, Keratosis pilaris, follikulärem Ekzem oder auch mit Skorbut oder Vaskulitis.

Quelle:

Dermatol Online J. 2020 Jul 15;26(7):13030/qt5103211m.

Follicular psoriasis: a report of 5 cases and review of the literature, likely an under-recognized yet distinctive variant of psoriasis.

Magro C, Cheng E, Kline MA, Belsito DV, Goldman B, Varghese M, Crowson AN, Momtahen S.

Neue paraneoplastische Dermatose (NEWSBLOG)

Diese Publikation beschreibt die paraneoplastische erythrodermische Manifestation eines zuvor nicht diagnostizierten Morbus Darier mit Verbesserung des Hautzustands im Verlauf der Anwendung topischer Kortikosteroide und einer Chemotherapie wegen eines Adenokarzinoms der Lunge. Frühere Berichte über paraneoplastische Erythrodermie bei Morbus Darier sind äußerst selten.

Quelle:

Dermatol Online J. 2020 Jul 15;26(7):13030/qt8ng3h41c.

Erythrodermic Darier disease associated with metastatic lung adenocarcinoma.

Hendricks AJ, Maarouf M, Mills BW, Bertoch ST, Davis TL, Shi VY.

 

Einfache Methode zur Entfernung von Black Henna-Tätowierungen (NEWSBLOG)

Para-Phenylendiamin, ein Farbstoff, der häufig Henna-Tätowierungen hinzugefügt wird, um die schwarze Farbe zu erzeugen, ist ein starkes Kontaktallergen. Bereits nach der ersten Anwendung kann innerhalb weniger Tage eine schwere Kontaktdermatitis auftreten. Eine Datenbanksuche ergab, dass Polyethylenglykol (PEG) 400 zur Entfernung von mit ortho-Phenylendiamin kontaminierter Haut beschrieben wurde. Die Autoren untersuchten daher die Eignung von PEG 400 zur Entfernung des strukturell verwandten para-Phenylendiamins. Es wurde ein Protokoll erstellt, das wiederholte Zyklen des Abreibens der Haut mit PEG 400-Lösung beinhaltete. Bei 5 Patienten, von denen einer bereits eine schwere Kontaktdermatitis mit Blasenbildung und ein anderer eine leichte erosive Dermatitis entwickelt hatte, wurden schwarze Henna-Tattoos erfolgreich mit PEG 400-Lösung getränkten Wattetupfern entfernt. Die Prozedur wurde in einer einzigen Sitzung von maximal 1 Stunde mit - abhängig von der Tätowierungsgröße - bis zu 6 Spülzyklen mit Wasser abgeschlossen.

Quelle:

Pediatr Dermatol. 2020 Sep 14. http://doi.org/10.1111/pde.14349.

Efficient removal of black henna tattoos.

Ferrari DM, Hoffmann JC, Schön MP, Lippert U.

Kompressionsverbände bei Erysipel (NEWSBLOG)

In vielen Expertenempfehlungen und medizinischen Leitlinien wird die Anwendung der Kompressionstherapie bei akutem Erysipel als Kontraindikation bewertet. Aufgrund des teilweise massiven Ödems wird in einigen Kliniken dennoch eine Kompressionstherapie durchgeführt. Dies führte zu der Frage, ob eine Kompressionstherapie bei  Erysipel am Unterschenkel tatsächlich zu Komplikationenen führt. 56 stationäre Patienten mit akutem Erysipel am Unterschenkel, die zusätzlich zur systemischen Antibiotiose eine Kompressionstherapie erhielten, wurden retrospektiv untersucht. Während der stationären Behandlung sanken die Entzündungsparameter im Blut deutlich. Die Kompressionstherapie wurde am Tag der Aufnahme bei 92,9% der Patienten begonnen und bis zur Entlassung fortgesetzt. Keiner der Patienten zeigte während des Krankenhausaufenthaltes Fieberanstieg oder klinische Anzeichen einer Sepsis. In dieser retrospektiven Analyse konnte erstmals gezeigt werden, dass eine Kompressionstherapie bei Patienten mit akutem Erysipel keine klinische Verschlechterung verursacht oder ein septisches Krankheitsbild auslöst. Daher halten die Autoren die Deklaration eines akuten Erysipels als Kontraindikation für eine Kompressionstherapie für nicht gerechtfertigt.

Quelle:

Hautarzt. 2020 Sep 15. http://doi.org/10.1007/s00105-020-04682-4.

Is compression therapy contraindicated for lower leg erysipelas? : Results of a retrospective analysis.

Eder S, Stücker M, Läuchli S, Dissemond J.

Zweitmelanome nach Immun-Checkpoint-Therapie (NEWSBLOG)

Die Entwicklung eines neuen primären Hautmelanoms nach Beginn der Therapie mit einem Immun-Checkpoint-Inhibitor (ICI) ist schlecht charakterisiert. In dieser retrospektiven monozentrischen Beobachtungskohortenstudie mit 2251 Patienten, die Ipilimumab, Nivolumab und/oder Pembrolizumab erhielten, wurden bei 42 Patienten 48 neue kutane Melanome in einem Median (Bereich) von 397,5 (39-2409) Tagen nach Beginn der ICI-Therapie diagnostiziert. Patienten, die ein neues Hautmelanom entwickelten, hatten vergleichsweise häufiger eine positive Familienanamnese. Die meisten neuen kutanen Melanome wurden nach dem letzten Datum der ICI-Verabreichung diagnostiziert.

Quelle:

JAMA Dermatol. 2020 Sep 16:e203671. http://doi.org/10.1001/jamadermatol.2020.3671.

Incidence of New Primary Cutaneous Melanoma in Patients With Metastatic Melanoma Treated With Immune Checkpoint Inhibitors: A Single-Center Cohort Study.

Nanda JK, Dusza SW, Navarrete-Dechent C, Liopyris K, Marghoob AA, Marchetti MA.

PDT bei Granuloma anulare (NEWSBLOG)

In einer retrospektiven Beobachtungsstudie mit 13 Patienten mit Granuloma anulare erhielten die meisten Patienten eine Vorbehandlung mit Kürettage oder Microneedling, um die Penetration des Photosensibilisators zu verbessern. Methylaminolävulinat oder Aminolävulinsäure wurden 3 h unter Okklusion aufgetragen und mit LED-Licht 635 nm (37 J/cm²) bestrahlt. Nach 1-3 Sitzungen zeigten 54% der Patienten ein vollständiges Ansprechen und 31% ein teilweises Ansprechen. Langzeitnebenwirkungen auf die Hautstruktur wurden nicht berichtet, was gegenüber Kryotherapie oder intraläsionalen Steroidinjektionen von Vorteil sein könnte.

Quelle:

J Eur Acad Dermatol Venereol. 2020 Sep 16. http://doi.org/10.1111/jdv.16935.

Granuloma annulare: report of 13 patients treated with photodynamic therapy.

García-Malinis AJ, Gracia-Cazaña T, Planas Linares D, Agón-Banzo PJ, Gilaberte Y.

Schwermetalle im Haar und heller Hautkrebs (NEWSBLOG)

Die Rolle von Schwermetallen bei der Karzinogenese von hellem Hautkrebs ist weitgehend bekannt. Es fehlen jedoch noch Informationen zu den häufigsten Umweltmetallen, die als Risikofaktoren für aktinische Keratose (AK) / nichtmelanozytärem Hautkrebs (NMSC) fungieren könnten. 31 Patienten mit AK / NMSC und 34 gesunde Kontrollpersonen wurden einer Haaranalyse zum Nachweis von Arsen (As), Cadmium (Cd), Chrom (Cr), Nickel (Ni) und Blei (Pb) unterzogen. In dieser Studie wurde eine starke positive Korrelation zwischen der As- und Cr-Konzentration und dem Auftreten von AK / NMSC in exponierten Populationen festgestellt.

Quelle:

G Ital Dermatol Venereol. 2020 Sep 17. http://doi.org/10.23736/S0392-0488.20.06600-6.

Arsenic and chromium levels in hair correlate with actinic keratosis/non melanoma skin cancer: results of an observational controlled study.

Schipani G, Del Duca E, Todaro G, Scali E, Dastoli S, Bennardo L, Bonacci S, Di Raimondo C, Pavel AB, Colica C, Xu X, Procopio A, Patruno C, Nisticó SP.

Neuer immunhistochemischer Marker beim Melanom (NEWSBLOG)

PRAME (preferentially expressed antigen in melanoma) ist ein vielversprechender immunhistochemischer Marker zur Unterscheidung zwischen benignen und malignen primären kutanen melanozytären Läsionen und Lymphknotenfiliae. In dieser Kohorte von metastasierten Melanomen wurde ein hoher Grad an PRAME-Immunreaktivität festgestellt. Lymphknotenmetastasen zeigten im Vergleich zu Metastasen an anderen Stellen eine betont fokale oder fehlende PRAME-Expression. Insgesamt erscheint PRAME als nützlicher diagnostischer Marker für lymphonodale wie viszerale Melanommetastasen.

Quelle:

J Cutan Pathol. 2020 Sep 16. http://doi.org/10.1111/cup.13876.

PRAME expression in 155 cases of metastatic melanoma.

Gradecki SE, Slingluff CL Jr, Gru AA.

Foto: kutane Melanommetastase

Erstellt von Administrator am 2008/12/22 05:52
  

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